Gefaehrliche Begierde
abzuschießen, um Ivar außer Gefecht zu setzen und Mac zu beschützen ...
Mac machte eine Kehrtwendung. Die eine Pranke mit den messerscharfen Krallen hatte er um seine Frau gerollt, mit der anderen packte er den Wagen und schleuderte den Mini wie einen Baseball. Venom fletschte die Zähne. Der Plan gefiel ihm, und er beobachtete das weitere Geschehen, blieb aber in der Nähe. Und wow. Was für ein Wurf: hohe Zielgenauigkeit und Treffsicherheit. Der Knallkopf hatte ein feines Händchen - das musste man ihm lassen -, er gehörte absolut zur Oberliga.
Im richtigen Moment bog sich das Stahlskelett quietschend auf Ivar zu. Der Anführer der Abtrünnigen kreischte, verschluckte seinen Feuerball und wich nach links aus. Sein Stachelschwanz kollidierte mit einem Laternenpfahl. Beton zerbarst. Stahl bog sich, und der verstümmelte Pfahl flog in die Luft. Venom fluchte und wich nach links aus, um nicht von dem fliegenden Projektil aufgespießt zu werden. Der Pfahl sauste durch die Luft, dann schlug er auf die Fahrbahn und riss noch mehr Asphalt auf. Der Mini segelte an Ivar vorbei, verpasste ihn nur um Zentimeter.
Zu schade. Venom hätte zu gern gesehen, wie der Anführer der Abtrünnigen baden ging... indem er aus dem Himmel trudelte mit dem Gesicht voller Stahlsplitter.
Sich von hinten auf ihn stürzend, attackierte Venom Ivars Flanke, suchte den besten Schusswinkel. Seine Klauen trafen auf rote Schuppen. Im Vorbeifliegen verpasste er Ivar einen Hieb und riss ihm die Seite auf. Der Geruch von Blut stieg auf, vermischte sich mit dem des Regens. Venom vollführte eine blitzschnelle Drehung und griff den Bastard erneut an. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass sich Ivar hinter der heranrollenden Welle seiner Krieger verschanzte. Der Wahnsinnige hielt sich immer bedeckt, kam selten zum Spielen heraus. Und jetzt, wo er ihn schon mal vor sich hatte? Da hatte er vor, das Beste daraus zu machen, bevor Ivars Lakaien einflogen, um seinen Arsch zu retten.
Fast schon zu spät bleckte Venom seine Fangzähne und...
Platsch! Na gut. Der Wasserdrache war weg. Es bestand kein Grund mehr, sich weiter um Mac zu sorgen. Einmal im Ozean, konnte niemand - weder Abtrünnige noch Nightfury - ihn fangen. Was das Spielfeld weit offen ließ.
Aber es war zu spät.
Die Rotte von Abtrünnigen traf ein, stürzte sich in den Leerraum zwischen ihm und Ivar. Abgeschnitten von Ivar legte Venom die Flügel an und drehte sich mit Überschallgeschwindigkeit. Er durchbrach die Frontlinie der Razorback. Stürzte sich mitten hinein in ihr Rudel und verließ sein eigenes.
Teufel auch. Das war nicht gut. War auch nicht eine seiner besten Ideen. Jetzt war er abgeschnitten. Hatte keinen
Flügelmann. Keinen, der ihn deckte. Nur eine dichte Wand geschuppter Panzer zwischen ihm und seinen Nightfury-Brüdern.
»Venom«, knurrte Wiek, »beweg deinen verdammten Arsch da raus!«
Toller Ratschlag, Kumpel. Als ob er das nicht selbst wollte!
Er zog den Kopf ein und sauste unter den Bauch eines sich nähernden Razorback. Die Vorderklauen weit gespreizt, holte das Arschloch aus. Als die Krallen des Feindes im schwachen Mondlicht aufblitzten, machte Venom eine weitere Drehung. Die Arschgeige bekam ihn aber zu fassen und hinterließ einen blutigen Kratzer auf seiner Schulter. Das tat zwar weh, aber schlimmer war das einsetzende Brennen der Wunde. Venom ignorierte es. Davon durfte er sich nicht ablenken lassen. Nicht mit mehreren Abtrünnigen im Rücken und weiteren, die schnell näher kamen.
Venom biss die Fänge zusammen und schlug mit seinem dornigen Schwanz um sich. Die Stacheln trafen einen hellblauen Razorback und drangen tief ein. Fauchend zog und zerrte er und riss dem Schweinepriester den Schuppenpanzer auf, als er ihn um sich herumschleuderte. Donner grollte über ihnen. Regentropfen fielen, und weitere Abtrünnige kamen durch die kühle Nachtluft angeflogen. Fluchend wich Venom zwei weiteren Schlägen aus und machte sich bereit für den Gegenangriff, berechnete den besten Winkel. Er musste perfekt sein. Genau die richtige Flugbahn haben, um maximalen Schaden anzurichten.
Eins ... zwei... drei, und ...
Los!
Er fletschte die Fänge, holte tief Luft und atmete gleichmäßig wieder aus. Schnellwirkendes, tödliches Nervengift schoss in einer grünen Flamme aus seiner Kehle. Wie ein greller Stromschlag bewegte sich die giftige Substanz und verteilte sich zu verhängnisvollen Funken. Die Abtrünnigen, die auf ihn zuflogen, kreischten und versuchten
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