Gefaehrliche Begierde
flügelschlagend, dem giftigen Strahl zu entkommen. Einer sackte ab. Dann noch einer. Beide umklammerten ihre Kehle, ihre Atemwege schlossen sich schnell.
Hurra. Nichts ging über einen anaphylaktischen Schock.
Bedauerlich, dass es nicht reichte. Die Feinde waren überall. Wie ein dichter Fliegenschwarm beschäftigten sie seine Waffenbrüder, kreisten ihn ein, hielten die Nightfury fern, als sie versuchten, zu ihm durchzukommen. Venom zuckte heftig zusammen, als ihn ein Hieb streifte. Und noch einer. Ein dritter Kerl hackte im Vorbeiflug auf ihn ein. Sein Kopf fuhr zur Seite. Ein Schnitt unter seinem Auge begann zu bluten und ...
Was für eine gottverdammte Schweinerei. Er war erledigt. Befand sich in einer ausweglosen Lage ohne Rettungsleine. Wie war das mit »bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt«? Die Situation wies alle Anzeichen dafür auf. Und hier lebend rauszukommen? Die Chance dafür war ziemlich gering, in Anbetracht...
»Venom... scharf nach rechts!«, brüllte Mac, dessen Stimme durch das Salzwasser herüberschwappte.
Er wechselte mitten in der Luft die Position, folgte der Anweisung, ohne weiter darüber nachzudenken. Die Razorback folgten ihm, blieben ihm auf den Fersen. Wasser brauste. Er blickte nach unten und...
Du liebe Güte. Was zum Teufel war das denn?
Venom blieb das Herz stehen, als ein Wahnsinnsarsenal unterhalb der Wasseroberfläche von Gig Harbor abgefeuert wurde. Dreizackige Wasserspeere zischten wie mit Raketenbrennstoff angetrieben durch die Luft. Venom ging in Deckung. Der erste Speer traf, spießte den Abtrünnigen hinter ihm auf wie ein Shish-Kebab. Als das Arschloch zu Asche zerfiel und sein Leben in einer flockigen Schweinerei aushauchte, schossen weitere vier Wurfspeere aus dem Wasser, punktierten schuppige Brustkörbe und erledigten die Razorback, die ihn umzingelten.
»Mac...«
Weitere Speere flogen durch die Luft.
»Dank mir nicht«, ertönte Macs durch das Wasser gedämpfte Stimme. »Hau einfach ah, verdammt noch mal.«
Eine weitere Runde Wurfspeere.
Verzweifelt versuchten die Abtrünnigen, Macs Blutbad zu entkommen und teilten sich wie das Rote Meer. Venom zögerte nicht lange. Blut strömte über seine Seite, als er sich so schnell wie möglich durch das Kampfgetümmel schlug, dem Weg folgend, den Mac ihm bahnte. Als Venom die feindlichen Reihen durchbrach, knurrte er erleichtert und aktivierte die Gedankenkommunikation zu Wiek. Zahlenmäßig drei zu eins unterlegen hielt der Mann wacker stand: Seine schwarzgelben Schuppen blitzten auf, als er seine Klauen einsetzte und mächtigen Schaden anrichtete, aber auch einen weiteren Schlag einstecken musste.
»Wiek!« Venom umrundete einen Laternenpfahl und sprach über die mentale Verbindung mit seinem besten Freund. » Rechte Flanke, bin gleich da.«
»Wurde auch Zeit.«
Rikar meldete sich. »Hau rein, Ven!«
Mit Vergnügen. Über Wicks Rückgrat fliegend, landete er auf dem Kopf des blauen Drachen. Scharfe Hörner ritzten seine Klauen auf. Der Mann kreischte. Venom zeigte kein Erbarmen. Mit einer scharfen Drehung schnappte er zu und biss in den Hals des Mistkerls, durchtrennte seine Wirbelsäule. Asche wehte ihm ins Gesicht, und er nahm sich einen weiteren Abtrünnigen vor. Der Bastard trat auf die Bremse, versuchte, die Richtung zu ändern. Venom fletschte die Zähne. Der Idiot! Jetzt hatte er ihn direkt vor der Flinte. Musste nur noch einen Volltreffer auf seiner Stirn landen.
Ausatmend traf er den Bastard mit einer tödlichen Dosis Nervengift.
Als der Typ Richtung Hafen stürzte, sagte Bas: »Zieht euch zurück, Jungs. Es sind zu viele.«
»Und wie sieht der Plan aus?«, fragte Wiek.
»Sollen wir die Arschficker in der Stadt abschütteln?« Wie ein Pupurblitz kam Forge angeschossen und stieß seinen Atem aus. Feuersäure flog aus seinem Maul und setzte den Feind in Brand. Der Geruch von brennendem Fleisch verpestete die frische Luft.
»Mann, stinkt das.« Mit glitzernden dunkelbraunen Schuppen griff Sloan die Razorback an. Das schwache Licht spiegelte sich in den gelben Spitzen seiner Rückenstacheln und wanderte weiter zu seinem mehrfach gezackten Schwanz. Er setzte die giftigen Stacheln nutzbringend ein, indem er einen feindlichen Drachen aufschlitzte und das Gift tief in ihn versenkte, bevor er sich einen weiteren vorknöpfte. Knochen krachten gegen Knochen. Sein Feind wand sich, aber er schlitzte ihm die Kehle auf. Blut floss und beschmutzte seine schneeweißen Krallen. » Verteilt euch ... immer zu
Weitere Kostenlose Bücher