Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
Vom Netzwerk:
Rücken wurde ihr wieder rundherum kalt. Er drückte sie aufmunternd. »Ich bin ganz vorsichtig. Es ist vorbei, bevor du es überhaupt merkst.«
    Ihre Kehle verengte sich vor Entsetzen, und sie schüttelte den Kopf.
    »Vertrau mir, mo Chroi.«
    Das tiefe Timbre seiner Stimme durchströmte sie. Meine Güte, war das schön: die Vibration, das Gefühl von Verbundenheit mit ihm, die liebevolle Bezeichnung mo Chroi. Sie mochte den Klang, gab dem Kosewort mehr Bedeutung, als es verdiente. Aber aus irgendeinem Grund war ihr das egal und sie kämpfte nicht dagegen an. Trotz des Irrsinns der Situation und dieses ganzen Drachenzirkus’ fühlte sie sich besser, wenn sie glaubte, dass er sich um sie sorgte. Dass sie möglicherweise irgendwie wichtig war für ihn, etwas Besonderes.
    Tania blinzelte die Tränen weg. Verdammt. War das nicht ein schönes Stück Prosa? Etwas Besonderes. Welche Frau wollte sich nicht als etwas Besonderes fühlen? Wie etwas Kostbares und Wichtiges behandelt werden. Begehrt und verehrt werden. Das Ein und Alles im Leben eines Mannes sein. Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter. Hilf Himmel. Sie war ein wandelndes Klischee, eine dieser hilfsbedürftigen Frauen, die sich nach mehr als bloßer Akzeptanz sehnten.
    Und als Mac den ersten ihrer abgebrochenen Nägel abschnitt und sie versuchte, nicht zusammenzuzucken, wunderte Tania sich über sich selbst. Und fragte sich, wann sie so unglaublich schwach geworden war. Unabhängigkeit war eine der wichtigsten Konstanten in ihrem Leben. Sie brauchte sie zum Überleben wie Essen und Trinken. Sich auf Mac zu verlassen, darauf, dass er sich um sie kümmerte, war verkehrt. Es war gefährlich in vielerlei Hinsicht, und es ängstigte sie. Ihre Selbstständigkeit - die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen - war das Einzige, was ihr jemals wirklich gehört hatte. Ihre Mutter hatte nie darüber verfügt. Ihre Schwester auch nicht. Sie war die Erste in ihrer Familie, die zur Schule ging und studierte, die einen erfolgreichen Beruf hatte, die sich aus eigener Kraft ein Leben jenseits der Armut aufbaute.
    Keinesfalls sollte sie stillhalten, während er sie versorgte. Ihre Selbstständigkeit nicht kampflos aufgeben. Oder sich dem Willen eines prachtvollen Mannes mit sanften Berührungen und Besorgnis im Blick beugen.
    Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, murmelte Mac: »Tania, Süße. Alles wird gut. Wir finden einen Weg. Besorgen dir, was du brauchst.«
    Eine Lüge. Ganz unverfroren, aber hübsch verpackt.
    Tania wusste es in dem Moment, wo er die Worte aussprach. Er konnte vorgeben, was er wollte, aber das Idioten-Gen war nicht sehr stark vertreten in ihrem Stammbaum. Es war nicht ihr Ding, sich selbst zu belügen ... und sie erkannte die Wahrheit, wenn sie vor ihr lag. Sie war eingeschlossen in einer Hütte mit einem Kerl, der sich in einen Drachen verwandeln konnte. Nichts würde gut werden. Jetzt nicht und für eine ganze Weile nicht.
    Mac hatte genug Holzscheite im Kamin gestapelt und knipste das Feuerzeug an, um das Papier anzuzünden. Die Flammen schwärzten die Ecken der uralten Zeitung, als sich die rote Glut nach innen fraß. Ein Hitzeschub drang in den Raum, streichelte seine Vorderarme und sein Gesicht und vertrieb die Kälte. Rauchschwaden stiegen auf, die den Geruch und das Geräusch von brennendem Balsam in die feuchte Luft trugen. Er starrte hypnotisiert in die Flammen, beobachtete, wie sie zum Kaminabzug hochsprangen und wieder herabsanken.
    Der erste Job konnte abgehakt werden. Jetzt zur Aufgabe Nummer zwei.
    Mit einem Ohr bei Tania unter der immer noch laufenden Dusche, überließ Mac das Feuer sich selbst und ging in die Küche. Er musste nicht weit gehen, es war nur ein Katzensprung vom Wohnzimmer aus. Der offene Wohnbereich war T-förmig angelegt und mit Holzbalken, rustikalen Holzfußböden und neuen Möbeln ausgestattet. Sein Lieblingsstück war jedoch der antike Esstisch. Lang und breit passte das Teil perfekt hinter das Sofa und wirkte von den mit Läden umfassten Fenstern wie eingerahmt. In gewisser Weise war es ironisch, dass er nie auf dem achtsitzigen Sofa saß. Das ergab sich irgendwie nie. Er pflanzte seinen Hintern immer auf die Kücheninsel, wenn er nach Hause kam, sodass ...
    Naja. Er hatte bisher nicht viel Verwendung gehabt für das gute Stück.
    Er ging an den Stühlen, die unter der Arbeitsplatte mit dem Messerblock standen, vorbei zum Ende der Kücheninsel und auf den Kühlschrank zu. Nicht dass irgendetwas Gesundes

Weitere Kostenlose Bücher