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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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darin war. Kein frisches Gemüse oder Früchte,
    aber getreu seiner militärischen Wurzeln hatte er immer mehr vorrätig als er brauchte. Es zogen schnell mal Stürme auf rund um die Insel und hielten lange an, und nur ein Narr setzte eine friedliche Mutter Natur als selbstverständlich voraus. Sodass dank seiner Solarzellen sein Gefrierschrank nicht nur weiterlief, wenn er nicht da war, sondern auch gut bestückt war. Und seine Schränke? Sie waren voller Konserven, die nur darauf warteten, benutzt zu werden.
    »Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen«, murmelte er und konzentrierte seine Sinne auf die Aktivitäten im Badezimmer.
    Das Wasserrauschen sagte ihm alles, was er wissen musste. Er hatte Zeit. Tania stand immer noch unter der Dusche.
    Seine Mundwinkel zuckten. Mann, sie war ja so was von anbetungswürdig, sich da drinnen zu verstecken und das Unvermeidliche hinauszuzögern, während sie versuchte, sich wieder in den Griff zu kriegen. Er verstand ihr Bedürfnis, sich unter Kontrolle zu bekommen, damit hatte er kein Problem. Tania konnte sich alle Zeit der Welt nehmen. Konnte seinetwegen so runzlig wie eine Dörrpflaume werden, wenn sie das wollte. Für seine Heizungsanlage spielte das keine Rolle. Seine Zauberkraft funktionierte bestens und führte der Anlage warmes Wasser zu, sodass sie gut versorgt war.
    Und er wollte sie auf keinen Fall antreiben. Das würde ihm nichts einbringen außer Frust. Sie musste sich erst mal arrangieren mit ihrer neuen Realität. Drachen... in ihrer geordneten kleinen Welt war das ein Trauma epischen
    Ausmaßes. Er sollte das wissen. Nachdem er sein Leben lang geglaubt hatte, zu hundert Prozent ein Mensch zu sein, war er beinah total ausgeflippt, als er das erste Mal in Drachengestalt aufgewacht war. Sodass Mac sie in dieser Hinsicht absolut verstand und nachvollziehen konnte, dass sie glaubte, den Verstand verlieren und total ausflippen zu müssen.
    Was ihm nicht gefiel, war die momentane Stille.
    Stirnrunzelnd zog Mac die Tür vom Gefrierschrank auf. Zischend öffnete sich die Tür. Er starrte die Lebensmittel darin an, nahm die Auswahl aber nicht richtig wahr. Er war ein Idiot. Schlicht und einfach. Daran gab es nichts zu deuteln. Er hatte sie unter Wasser zu Tode erschreckt, und dann war er gezwungen gewesen, ihr schon wieder wehzutun mit dem verdammten Nagelknipser. Mit einem beklemmenden Gefühl führte er sich ihre Reaktion wieder vor Augen: jedes Zusammenzucken, jedes Keuchen, das ganze herzzerreißende Wimmern. Er wollte es überhaupt nicht tun, aber ihre Hände ... beide waren ...
    Herrgott. So viel zu seiner brillanten Idee mit der Luftschleuse. Und sie in Sicherheit zu bringen. Er hatte ihr mehr geschadet als geholfen ...
    Nein. Das stimmte nicht. Hätte Ivar sie in die Hände gekriegt, wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Für sie. Für ihn auch. Sie wäre jetzt eine Gefangene chez Razorback, würde brutal behandelt werden von Schweinehunden, die Vergewaltigung als Kontaktsport betrachteten. Allein der Gedanke - die Möglichkeit -, dass Tania möglicherweise derartiges Leid zugefügt werden könnte, haute ihn schier um. Die Geschichte würde sich nicht wieder-
    holen. Nicht mit Tania. Niemals, oder mit irgendeiner anderen Frau, wenn er es verhindern konnte.
    Angelas Verschleppung und brutale Behandlung in den Händen der Abtrünnigen war schon schlimm genug gewesen. Seine Partnerin hatte es mit Rikars Hilfe durchgestanden, aber Mac wusste, dass sie immer noch zu kämpfen hatte mit dem, was passiert war. Ihres Willens und ihres Stolzes beraubt und völlig machtlos zu sein, das war - besonders für eine Frau, die so stark war wie Ange - kein Picknick. Die Heilung brauchte Zeit. Rikar würde ihr dabei helfen, hatte bereits die schlimmsten emotionalen Auswirkungen gemildert, und dennoch machte Mac sich ihretwegen Sorgen. Beobachtete sie genau. Wartete auf Anzeichen, dass sie ihn zur Unterstützung brauchte bei den Nachwirkungen.
    Das Vorrecht eines großen Bruders nahm er an. Aber auch wenn er Ange beobachtete und einen Zusammenbruch befürchtete, war ein größerer Teil seines Augenmerks bereits auf andere Ziele gerichtet. Jetzt war er auf Tania fixiert und wollte um jeden Preis verhindern, dass ihr das Gleiche passierte. Er hatte geschworen, sie zu beschützen. Und das würde er auch tun, auch wenn das bedeutete, dass er sie vor sich beschützen musste, aber...
    Mist. Es hatte ihn beinahe umgebracht, wegzugehen. Sie allein zu lassen in der

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