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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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seinen Platz einzunehmen. Und Hamersveld? Der Krieger hatte dem Vernehmen nach das Brutal in Brutalität geradezu erfunden. Dazu kam noch seine Neigung, Höllenkräfte zu entfesseln und... bingo. Dann hatte er das beste Gegenstück. Mit einem Zusatzbonus. Hamersveld zu überreden, sich seiner Mannschaft anzuschließen, würde die Moral innerhalb der Razorback gewaltig anheben, und gleichzeitig den Nightfury einen Tiefschlag versetzen.
    Guter Plan. Einer, der so schnell wie möglich in die Tat umgesetzt werden musste.
    Da Bastians Junge so schnell lernte, hatte er nur be-grenzte Zeit. Und Hamersveld zu finden, ganz abgesehen davon, ihn zu überreden, sich der Sache anzuschließen, würde nicht einfach werden. Aber mit dem Erzgarde-Festival, das in vollem Gange war, hätte er möglicherweise Glück. Wenn der Krieger in Prag war, würden ihn Ivars Kontaktleute dort aufspüren.
    Ivar löschte die flackernden Flammen, die über seine Wirbelsäule liefen. Während seine Schuppen sich in der frostigen Luft abkühlten, schlossen seine Soldaten wieder auf zu ihm. Er ignorierte sie, schoss über die Lagerhäuser, die wie stahlverkleidete Ziegelsteine entlang der Wasserfront verliefen, dann wandte er sich nach Nordwesten auf sein Hauptquartier in der City zu. Den fauligen Geruch von Menschen und Ölheizungen in seinem Rückstoß, kräuselte sich weißer Schaum an seinen Flügelspitzen. Ivar holte tief Luft und sog den widerlichen Geruch in seine Lungen, während ihn Befriedigung durchströmte.
    Oh, er liebte clevere Strategien. Und diese? Seine bisher brillanteste. Ein Kampfplan, der Mut erforderte und jede Menge Biss, weil... na klar. Es wurde Zeit, Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Oder eher, Wasserdrache gegen Wasserdrachen zu hetzen. Beginnen wir mit dem Wassersport.
    Nian, jüngst in den Hohen Rat der Erzgarde aufgestiegen, stand in der Mitte des hohen Torbogens und überflog die exklusive VIP-Lounge. In dem höhlenartigen Gewölbe wurde sanfte Jazzmusik gespielt, und außer gemütlichen Nischen gab es strategisch platzierte Tische. Es war ein Ort, an dem Zigarren geraucht wurden, Kellner Fliegen trugen und sich Angehörige des Drachenbluts entspann-ten. Sein Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln. Prags Emblem-Club war ein Juwel: angesagt, nobel mit genau dem richtigen Quäntchen Raffinesse.
    Ganz sein Fall.
    Er seufzte und versuchte, seine verspannten Muskeln nach und nach zu lockern. Nach den peinigenden dröhnenden Bässen im oberen Stockwerk, wo die Erzgarde Hof hielt zwischen Erotiktänzerinnen und verwöhnten Supermodels, war die Ruhe hier unten eine willkommene Abwechslung. Wie auch der Anblick der bestickten Vorhänge neben ihm, die den Eingang flankierten. Damast wahrscheinlich ... handgestickt und durchwoben mit Goldfäden. Teuer, wie alles andere auch im Emblem.
    Nicht dass ihn das im Moment auch nur im Geringsten interessierte.
    Ein klassisches goldenes Feuerzeug in der Hand, klappte Nian den Deckel zu. Eine Sekunde später klappte er ihn mit dem Daumen wieder auf. Klick-klack-schnapp. Klick-klack-schnapp. Durch langen Gebrauch abgenutzt, fühlte sich das warme Metall richtig heimisch an in seiner Hand. Aus Gewohnheit wiederholte er das Klick-klack wieder und wieder. Das Geräusch hatte etwas Tröstliches und erinnerte ihn an das, was er getan hatte. Oder eher, was er in Gang gesetzt hatte. Eine erfreuliche Erinnerung, aber... wie auch immer. Das Wie und Warum des Todes seines Erzeugers spielte keine Rolle.
    Genauso wenig wie der Club.
    Der dunkle Innenbereich mit der vornehmen Einrichtung interessierte ihn heute Abend nicht. Er war nicht nach unten gekommen - heimlich und unbemerkt von den anderen Mitgliedern der Erzgarde um das Dekor zu bewundern. Er war wegen der beiden Nightfury-Krieger gekommen, die hinten in dem schwach beleuchteten Raum saßen. Ausstaffiert mit teuren Anzügen sahen die beiden trotzdem aus wie ein Paar Achsschenkelbolzen. Nians Lippen zuckten amüsiert. Die Analogie war gar nicht so weit her geholt.
    Gage und Haider, zwei beeindruckende Krieger aus einem gleichermaßen beeindruckenden Clan. Die meisten nannten das Paar »die Metallischen«, und zwar aus gutem Grund. Sie konnten Flüssigmetall ausatmen und strahlten knallharte, tödliche Kraft aus. Gage war allerdings der Gefährlichere von den beiden. Ein Bronzedrache mit einem bedenklichen Hang zur Selbstzerstörung und außerordentlich kurzem Geduldsfaden, würde der Krieger lieber einen Mann töten, als mit ihm zu reden. Seine

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