Gefaehrliche Begierde
meiner Schwester ist schöner.«
»Unmöglich.«
Tania lächelte. Nicht sehr. Nur eine ganz leichte Bewegung ihrer Lippen, aber mehr Ermunterung brauchte er nicht. Seine Finger machten sich auf die Suche, tauchten tief ein, um ihren Schädel zu streicheln. »Hmmm ... das fühlt sich gut an.«
»Das Bett ist gemacht.« Er glitt noch näher zu ihr. Seine Wärme umgab sie, als sie seinen Geruch einatmete. Oh, er roch gut, nach exotischen Kräutern und unermesslichem Genuss ... genau, wie ein Mann riechen sollte. »Lass mich dich ins Bett bringen, mo Chroi.«
»Erzähl mir zuerst von Myst.« Sie unterdrückte ein Gähnen bei der nächsten Frage: »Geht es ihr wirklich gut? Du hast gesagt, sie wäre hier.«
»Ich weiß.« Mit seinem Daumen streichelte er ihre Schläfe. Seufzend ließ sie es geschehen, bat um mehr. Er gab es ihr. Ließ ihren Fuß los und brachte seine andere Hand ins Spiel. Als er ihren Nacken umspannte, nahm das fließende Gefühl zu, dann entwickelte es sich zu einer Hitzewelle, die ihr über den Rücken lief. »Aber der Plan hat sich auf der Brücke geändert. Ich brachte dich hierher statt in den Black Diamond.«
Ihr fielen die Augen zu, aber Tania zwang sich wieder dazu, sie zu öffnen. Seine schimmernden blauen Augen begegneten ihren. Komisch, aber das Schimmern störte sie nicht mehr so sehr. Irgendwie schien es ihr jetzt normal zu sein ... Teil des Mannes, statt eines Monsters.
»Die Brücke«, wiederholte sie, versuchte, ihren Verstand zum Funktionieren zu bringen. Er machte, was er wollte, flipperte in ihrem Schädel herum, verstreute immer wieder wichtige Teile vom Puzzle. Tania sammelte so viel sie konnte davon zusammen und versuchte, sie zusammenzufügen. »Als der Drache angriff?«
»Ja. Er ist ein echter Bösewicht. Anführer einer abtrünnigen Gruppe Drachenkrieger.«
»Drachenkrieger?« Sie runzelte fragend die Stirn. Drachenkrieger. Das klang mehr als gruselig, wie ein Unwort, nicht wie etwas Wirkliches. »Und was bist du? Eine andere Spezies oder etwas in der Art?«
»So ungefähr.« Er fuhr fort, sie zu streicheln, seine Finger waren einfach wunderbar. Er ließ sie über ihren Hals wandern und die Stelle zwischen Hals und Schulter finden. Dort massierte er sie liebevoll, massierte ihr ihre Verknotungen weg, und sie fing an zu schnurren vor Wohlbehagen. »Ich konnte nicht zulassen, dass er dich kriegt, Tania. Er hätte dir wehgetan, und ich ... Mist. Auf keinen Fall lasse ich zu, dass das geschieht.«
Etwas alarmierte sie trotz der wohligen Benommenheit. »Hat er Myst etwas angetan?«
Er schüttelte den Kopf. »Bastian war zuerst bei ihr.«
»Wer ist das?«
»Der Kommandant der Nightfury... des Clans, dem ich jetzt angehöre.«
»Erkläre mir das.«
Er tat es, und während sie ihm zuhörte - als er ihr über Razorback und Nightfury erzählte, über die Geschichte der Drachen, den andauernden Krieg und seinen Übergang in die Gesellschaft der Angehörigen der Drachenclans -, wusste Tania nicht, was sie sagen sollte. Oder wie sie reagieren sollte. Und als Wörter wie der Meridian und Energie-Ernährung fielen, starrte Tania ihn an. Es war alles so bizarr. Um nicht zu sagen verwirrend. Eine ganze Horde unterschiedlicher Drachen flog da herum, sprengte Dinge in die Luft, und niemand - wenigstens soweit sie das sagen konnte - wusste auch nur das Geringste darüber.
»Also ... du bist kein Mensch.«
»Nur zur Hälfte. Meine Mutter war menschlich.«
»Aber nicht dein Vater?«
»Ich wurde von einem männlichen Angehörigen des Drachenbluts gezeugt«, sagte er und beobachtete sie genau, wartete ohne Zweifel darauf, dass sie ausflippen würde. Aber wie ein vollendeter Pokerspieler hatte er seine Karten richtig ausgespielt, sichergestellt, dass sie viel zu entspannt für einen mentalen Zusammenbruch war. Jetzt überwog bei ihr Neugier statt Angst, und sie wollte noch mehr wissen. »Wie alle meiner Gattung, kann ich meine Gestalt nach meinem Willen verändern.«
Also, das war... schon irgendwie cool. Andererseits, was wusste sie schon? Sie hatte den Zug, der Irrsinn hieß, schon vor Stunden bestiegen. »Und auf der Polizeiwache? Als ihr mich festgenommen habt zum Verhör, wusstest du da schon...«
»Nein.« Mit einer geschmeidigen Bewegung legte er seine Arme um sie und hob sie an. Bevor sie protestieren konnte, lag sie auf seinem Schoß, mit dem Po über seinen Schenkeln, die Wange an seine starke Schulter gelehnt. Er hielt sie in seinen Armen und zog sie fest an sich,
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