Gefaehrliche Begierde
glitten, und wie er sich rührte. Als er aufstand, zog sie die Decke fester um sich. Er umrundete den
Couchtisch, was ihren inneren Alarm auslöste. Als das Ding inzwischen laut ringelingeling machte in ihrem Kopf, wand sie sich auf den Lederkissen. Was hatte er vor? Eine ausgezeichnete Frage, eine, die einen Moment später beantwortet wurde, als er sich neben sie setzte. Die Couch sackte ein, und Tania erstarrte, bereit loszuschimpfen.
Sie wollte nicht berührt werden. Nicht von ihm. Nicht jetzt.
Er war zu ... zu ... naja, einfach alles. Groß. Männlich. Ein einschmeichelnder Charmeur in einer Viel-zu-fantastisch-um-es-auszudrücken-Verpackung. Und wenn er sie auch nur mit einem Finger berührte, würde sie ihre Haltung verlieren, dahinschmelzen zu einer ekligen kleinen Pfütze Dummheit, und sich in seine Arme schmiegen. Ihn um Trost anbetteln. Ihn auffordern, alles zum Guten zu wenden. Wie ein albernes Kind.
Gott bewahre sie vor ihrer eigenen Idiotie.
»Tania?«
»Was?«
»Es ist okay, Angst zu haben, weißt du.«
»Leicht für dich, das zu sagen.« Sie verlegte sich wieder darauf, ins Feuer zu starren, und flüsterte: »Du bist daran gewöhnt, von Drachen angegriffen zu werden.«
»Schätzchen, sieh mich an.«
Sie kam sich zwar albern vor, schüttelte aber den Kopf. »Ich kann nicht.«
Er schwieg, wartete ab. Es dauerte sage und schreibe fünf Sekunden, bis sie nachgab.
»Mein Gott, du verstehst das nicht.« Und o wow! Sie hörte sich schrecklich an, das stimmliche Äquivalent einer
Zugkatastrophe. »Wenn ich dich ansehe, breche ich zusammen. Und das kann ich nicht... ich kann es einfach
nicht.«
»Warum nicht?« Er bewegte sich, rutschte Zentimeter für Zentimeter näher zu ihr auf der Couch.
»Ich war immer stolz darauf, stark zu sein, verstehst du? Ich mache mir immer Sorgen. Ich kann nicht anders. Sich Sorgen zu machen ist irgendwie ... naja,Teil meiner DNA oder etwas in der Art. Aber ausflippen? Nie. Ich bin diejenige, die immer alles auf die Reihe kriegt, aber dies hier kriege ich nicht auf die Reihe, sodass...« Sie unterbrach sich, versuchte, sich zusammenzureißen. Sie musste beweisen - sich selbst und ihm -, dass sie mehr war als nur ein hübsches Gesicht. Sie war die Starke. Die Starke , verdammt noch mal! Aber als ihr Tränen in die Augen traten, brach sie zusammen und wand sich innerlich, umfasste mit beiden Armen ihre Knie. »Im Moment bin ich einfach ... ich weiß auch nicht... ein unglaublicher Jammerlappen.«
»Bist du nicht.« Die Schärfe in seiner Stimme ließ sie aufsehen. Er hielt ihren Blick fest, und seiner war so leidenschaftlich, dass sie blinzelte. »Du bist alles andere als ein Jammerlappen. Du bist nur völlig erschöpft. Du brauchst Schlaf und Zeit zum Verarbeiten, das ist alles. Alles wird morgen schon viel besser aussehen.«
Besser? War er verrückt? Auf keinen Fall würden zwölf Stunden Schlaf es besser machen. Nicht mit einem Haufen Drachen, die da draußen herumliefen und sie töten wollten. Aber sich mit ihm zu streiten, würde sie nicht voranbringen. Mehr Informationen zu sammeln jedoch vielleicht.
Tania rutschte noch ein bisschen weiter in die Couchecke. Mac tat es ihr sogleich nach und lehnte sich ihr entgegen. Sie rückte noch ein Stück zur Seite und legte ihr Kinn auf ihre Knie. Ihre Füße standen neben seinen Oberschenkeln. Kühle Luft drang an ihre bereits kalten Zehen. Schnell wollte sie sie wieder zudecken. Er war schneller. Er streckte den Arm aus und umfasste ihre Ferse mit seiner Hand.
Seine Berührung versengte sie. Ein Stromstoß durchführ sie und Hitze entfaltete sich, wanderte über die Rückseite ihrer Waden. Überrascht zuckte sie zusammen, wand sie sich unter seiner sanften und liebevollen Berührung.
Sie versuchte, ihren Fuß wegzuziehen, wehrte sich gegen seinen Griff. »Was tust du da?«
»Ganz ruhig.« Er zog ihr Bein lang und legte ihren Fuß auf seinen Schoß. »Du bist viel zu angespannt. Ich kann dir helfen, wenn du mich lässt. Lass mich, Tania.«
Sein Bariton überschwemmte sie in einer einschmeichelnden Welle. Oh, so wunderbar. Er klang immer so verflixt wundervoll. Und als er wieder ihren Namen murmelte, sie einlud, sich gehen zu lassen, starrte Tania ihn an und versuchte zu erraten, was er vorhatte. Sie wusste, dass er etwas vorhatte. Kerle wie er hatten immer etwas vor. Sie kannte die Sorte - ein charmanter Spieler, der wusste, wie man Frauen herumkriegte. Kein Zweifel. Die ganze Lass-mich-dir-helfen-Sache bedeutete,
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