Gefaehrliche Begierde
dem er sie unter ein Federbett stecken und ihren Träumen überlassen würde.
Und dann würde er Leine ziehen. Sich so weit weg von ihr begeben wie möglich.
Es war entweder das, oder er musste die Konsequenzen tragen, wenn sie aufwachte und ihn neben sich in enger Umarmung mit ihr vorfand. Nicht gerade der beste Weg, um eine neue Beziehung anzufangen. Er saß bereits jetzt schon tief in der Tinte unter Berücksichtigung seines Problems mit seinem Erinnerungsspeicher. Der Aussetzer machte Mac mehr zu schaffen, als es der Fall sein sollte. Der Gedächtnisverlust war schließlich nicht seine Schuld. Seine erste Verwandlung in Drachengestalt hatte ihn echt umgehauen, hatte nur stückweise Erinnerungen zurückgelassen an Tanias Rolle darin. Aber das bedeutete nicht gleichzeitig, dass sie es verstehen würde. Sie würde ihm zweifellos den Arsch aufreißen, wenn sie herausfand, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, mit ihr geschlafen zu haben.
Frauen waren da komisch. Sie neigten dazu, wütend zu werden, wenn ein Mann gestand, sich nicht mehr an ihren Namen zu erinnern, ganz zu schweigen davon, mit ihr das Bett geteilt zu haben. Oder einen Pooltisch. Oder die Garderobe in einem ...
Okay, genug. Nicht nötig, das weiter zu vertiefen, aber...
Mac runzelte die Stirn. Was wollte er gerade noch mal tun? Ach ja, richtig. Sie zu Bett bringen.
Guter Plan. Jetzt musste er nur noch dabei bleiben. Besonders da er jetzt neben dem Bett stand und seine Muskeln zuckten, sein Drache rebellierte und sich weigerte, sie hinzulegen. Sein Mund strich ihr über den Kopf, und Mac fluchte. Heftig. Genau das, was er absolut nicht brauchte, dass seine Instinkte sich zu Wort meldeten.
Er bemühte sich, ruhig und vernünftig zu bleiben, beugte sich vor und, indem er sie mit einem Arm festhielt, packte er eine Ecke der Bettdecke. Er zog sie beiseite und enthüllte das große weiße Laken. Die Bestie in ihm weigerte sich, wollte sie nicht aus ihren Armen lassen. Mac schüttelte den Kopf. Herrgott noch mal, es sollte doch nicht so schwer sein. Er wollte sich doch nur um sie kümmern, das Richtige für sie tun, aber...
Manchmal war das Richtige nicht das Leichteste. Und als er da stand, mit Herzklopfen und barfuß und seine Begierde stärker wurde, führte er einen inneren Kampf. Bleiben. Oder gehen. Ein guter Kerl zu sein. Oder ein geiler. Er zwang sich dazu loszulassen und legte sie aufs Bett. Das Laken raschelte. Tania grummelte, hatte eine süße kleine Falte zwischen den Brauen. Mac murmelte ihr zu und hoffte, dass seine Stimme den Verlust seiner Körperwärme kompensieren würde.
Ihre dunklen Wimpern zuckten.
Er erstarrte, hielt sie immer noch halb in den Armen.
»Mac?«
Ah, verdammt. Jetzt hatte er es verbockt, wollte gehen, war aber unfähig dazu. »Schhh, ist schon gut. Schlaf weiter. Alles ist gut.«
»Nein.« Ein schläfriges Nein, dazu drehte sie sich zu ihm und packte mit beiden Händen seinen Arm. Mac schnappte nach Luft. »Nicht.«
Er strich ihr das Haar von der Schläfe und streichelte ihr die Wange. »Was nicht, Schätzchen?«
»Gehen. Geh ... nicht.«
Er streichelte noch einmal ihre samtweiche Haut. Ein weiterer Seufzer entfuhr ihr. »Ist schon gut. Ich bin gleich nebenan...«
»Vielleicht kommt er zurück«, flüsterte sie, während ihr die Augen wieder zufielen.
»Wer, mo Chroi?«
»Der Rote.«
Mac schloss die Augen. Mist. Der Rote. Sie meinte Ivar. Sogar im Schlaf verfolgte der Drecksack sie noch, jagte ihr Angst ein. »Du bist hier sicher. Ich lasse ihn nicht an dich heran.«
Sie schüttelte den Kopf, die Panik ließ sie schneller atmen.
»Niemand weiß, wo wir sind, Tania«, versicherte er ihr. Es funktionierte nicht. Sie war zu kaputt, und als sie wimmerte, sank ihm das Herz. Und er litt mit ihr. Wegen der Angst, die sie jetzt hatte, und den Veränderungen, die auf sie zukamen. Das Leben, das sie kannte, war vorbei. Keine Landschaftsarchitektur mehr. Kein Appartement mehr in Seattle. Adieu menschliche Welt. Hallo Angehörige des Drachenbluts. Eine gründliche Veränderung stand ihr bevor.
»Ich sorge dafür, dass du in Sicherheit bist, Tania. Er kann uns hier nicht finden, das verspreche ich dir.« Er zog sich noch ein wenig mehr zurück.
Sie klammerte sich an ihn. »Bitte ... nicht.«
Ihr Flehen zerriss ihn schier, haute ihn einfach von den Socken hier und jetzt. Verdammt! Er schaffte es nicht. Konnte sie nicht allein lassen in dem Wissen, dass sie ihn brauchte. Was mehr Quälerei bedeutete. Er
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