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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Grünschnabel-Status. Weil, jawohl. Wenn seine Zauberkraft so funktionieren würde, wie es sich gehörte, wäre seine Fähigkeit, sich zu tarnen, nur eine Kleinigkeit. Nur das Übliche, während er in die Sicherheit von Black Diamond flog. Aber nein ... nicht er. Bei ihm musste immer alles kompliziert sein.
    Die Art seiner Verwandlung war Beweis genug. Seine erste Verwandlung war alles andere als normal gewesen. Die meisten Angehörigen des Drachenbluts brauchten keine weibliche Energie im Moment ihres Übergangs. Ein Mann brauchte zwei Dinge. Erstens... die körperliche Reife. Und zweitens? Einen starken Mann, der ihm über die Gedankenverbindung den brutalen Wechsel in die Drachengestalt erleichterte.
    Mac war eine Ausnahme von der Regel.
    Er war außerhalb der Gesellschaft der Drachenkrieger aufgewachsen. Er hatte leider nie erlebt, von Mitgliedern seiner eigenen Art umgeben zu sein. Vom Augenblick seiner Geburt an nährte sich ein männliches Mitglied des Drachenbluts normalerweise von dem Überschuss der kollektiven Energie, die sein Clan emittierte, bis es die magische Schwelle erreichte. In der Sekunde, in der der Mann ausgewachsen und sein Energietank bis oben hin voll war, setzte sich die Drachen-DNA in Gang und katapultierte ihn in die Verwandlung.
    Bedauerlicherweise war seine Erziehung nicht ganz so idyllisch verlaufen.
    Verlassen von seinem Vater in der menschlichen Welt hatte Mac nie diese Art von Erziehung genossen. Was im Klartext hieß, dass seine Drachenhälfte im Tiefschlaf gelegen hatte, bis sie angezapft worden war. Das war passiert, als ihn durch den Einwegspiegel im Verhörraum der Seattle-Mordkommission der unglaublich fiese Atem des Razorback getroffen hatte. Der Angriff durch diese Zauberkraft hatte seine Verwandlung ausgelöst und die Nightfury in Marsch gesetzt. Rikar und Bastian hatten den Weg des geringsten Widerstands gewählt und gehofft, dass die Infusion weiblicher Energie ihn ausreichend stabilisieren würde, um es zu überleben. Ihre Rechnung war aufgegangen, hatte ihn aufgetankt, hatte in wenigen Stunden das bewirkt, wozu die meisten Angehörigen des Drachenbluts achtzehn oder zwanzig Jahre brauchten.
    Was Tania auf den Plan gebracht hatte. Und ihn auf den heißen Stuhl gesetzt hatte.
    Und da war er nun. Ein vierunddreißigjähriger Grünschnabel mit beschissener Zauberkraft und einer sehr-bald-stinksauren Frau. Eine, die er nicht richtig beschützen konnte, weil... Mist. Er konnte sich oder sie noch nicht während des Flugs tarnen. Und deshalb musste er der unausweichlichen Wahrheit ins Gesicht sehen. Eine, die seinen Stolz verletzte und ihm das Herz schwer machte. Er war hundertprozentig ungeeignet. Nicht Manns genug für die Frau, die er so sehr begehrte, dass ihn das vollkommen konfus machte.
    Mac zog sie enger an sich und wurde immer verzweifelter.
    Bastian, der sein Unbehagen spürte, fragte: »Wie geht es ihr?«
    »Schläft jetzt.«
    Rikar schnaubte: » Mit dir?«
    »Halt die Klappe!«, antwortete er und ärgerte sich über Rikars Stichelei. Es erhöhte noch seine mentale Schutthalde. Schuld? Ungeeignet? Selbsthass? Egal was. Mac hatte alles zu bieten. »Sie hatte Angst... brauchte Schlaf, konnte aber nicht zur Ruhe kommen. Ich habe ihr etwas Energie entzogen, um ihr zu helfen.«
    Die Jungs schwiegen. Ein seltenes Vorkommnis, eines, das Bände sprach.
    »Verdammt«, knurrte Mac. »Was hätte ich denn sonst tun sollen?«
    »Nichts. Du hast getan, was das Beste für sie war. Keiner macht dir deswegen Vorwürfe.« Atmosphärische Störungen unterbrachen die Verbindung kurz. Bastians Stimme verschwand, dann war er wieder zu hören. Er sagte: »Aber sie denkt möglicherweise nicht so, wenn du es ihr später erklärst.«
    Als ob er das nicht wüsste. Tania würde ihn zur Schnecke machen, wenn er ihr diese komplizierte Geschichte verklickerte. Wenn er anfing, ihr alles zu erklären, und hoffte, dass sie nicht nur seine Gründe verstehen, sondern ihm auch noch seine Selbstsüchtigkeit verzeihen würde.
    Und trotzdem rückte er immer noch näher an sie heran statt von ihr weg, zog sie immer fester in seine Arme. Als sie sich an ihn kuschelte, küsste er sie sanft. Nur ein bisschen. Er streifte nur leicht ihren Mundwinkel mit seinem Mund, nicht mehr, sagte ihr ohne Worte, dass es ihm leid tat. Und dankte ihr auch. Dafür, was sie ihm, ohne es zu wissen, gegeben hatte, für das Geschenk, ihm zu gestatten, sie in den Armen zu halten.
    Das Windgeräusch verstärkte sich, und die

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