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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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im Aufwachraum zu bleiben. Nicht, während sein eigenes Bett ihn erwartete im oberen Stockwerk des Hauptquartiers. Dort hatte er wenigstens Bücher zum Lesen und ... ja, eine X-Box, die ihn beschäftigen würde, während er darauf wartete, dass seine Drachen-DNA das Programm übernahm und ihn schön heilen ließ.
    Mit der Vorfreude auf eine Runde Halo zauberte sich Venom eine Trainingshose herbei. Einen Moment später schlug er die Bettdecke zurück und setzte sich aufrecht hin. Noch schwach von dem Blutverlust, zitterten ihm die Arme, als er seine Beine über die Bettkante schwang. Schmerz durchfuhr seinen Brustkorb und wanderte weiter zu seinem Rückgrat. Mit einem unterdrückten Fluch packte er die Seite der Matratze und suchte nach Halt in einer Welt, in der alles auf dem Kopf stand. Das lief nicht gut. Sein Verstand gehorchte ihm nicht richtig, sorgte dafür, dass der Raum sich drehte. Drehte und drehte. Eine Drehung nach der anderen. Eine unentwegte mentale Achterbahn.
    Sein Magen revoltierte, ihm wurde übel. Venom schmeckte Galle und schluckte das bittere Zeug runter, wollte sich nicht übergeben. Er würde sich nicht kleinkriegen lassen. War ein starker Krieger. Würde sich lieber selbst einen Tritt in die Eier verpassen, als dem schneidenden Schmerz in seinem Bauch nachgeben, oder dem ...
    Verdammt.
    Venom stürzte sich auf den Spuckeimer neben seinem Bett. Sobald sich seine Finger um den Rand schlossen, musste er trocken würgen. Dann stöhnte er. Seine Bauchwunde protestierte laut, und der Schmerzpegel stieg in ungeahnte Höhen. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Haut und glitten zwischen seinen Schulterblättern hinunter, während sein Hirn sich wie ein Olympiaturner verhielt und in seinem Schädel Rad schlug. Und sein Magen? Dieser verdammte Mistkerl war in vollem Aufruhr, attackierte seine Speiseröhre und evakuierte jede Menge Gallensaft... und nichts anderes. Allerdings konnte der Mistkerl auch nicht viel anderes tun, wenn man bedachte, dass er seit einer Weile nichts zu futtern gekriegt hatte.
    Auf den Knien, eine Hand flach gegen die Wand gepresst, umfasste er den runden Eimer und ließ seinen Kopf tief über den Rand hängen. Er würgte wieder trocken. Dieses Mal atmete er allerdings zwischendurch, sog Luft durch seine Nase ein, bevor er sie durch den Mund ausatmete. Schon besser. Er machte weiter, führte seinem Körper Sauerstoff zu. Nach einer Minute, oder zehn, beruhigte sich sein Magen wieder so weit, dass er sich hochhieven konnte. Was natürlich dazu führte, dass die tiefe Wunde sich eher noch lauter beschwerte. Er lehnte sich gegen die Wand und pulte den Verband ein Stück ab und ...
    Du liebe Güte!
    Die Wunde begann an der Unterseite seines Brustkorbs, verlief quer über seinen Bauch und teilte seinen Torso quasi in Hälften, bevor sie an seiner oberen rechten Hüfte endete. Venom verzog das Gesicht. Mensch, das war knapp. Was für ein Glück, dass die Razorback nicht besser zielen konnten. Ein paar Zentimeter tiefer und seine Tage als Frauenbeglücker wären vorbei gewesen.
    Er legte den Gazeverband wieder an und stellte den Spuckeimer zurück auf den Boden. Als er aufrecht stand, schwankte er ein wenig und fing an zu zittern, als Schwäche seine Oberschenkelmuskeln attackierte. Er stützte sich ab und wandte sich zur Tür. Auf leisen nackten Sohlen verließ er den Aufwachraum, ließ die zweckmäßigen, weißen Wände und den grünen Fußboden hinter sich und betrat die Krankenstation des Hauptquartiers im Untergeschoss. Noch mehr grelles Licht. Er kniff die Augen zusammen und überflog den Bereich. Leer. Hervorragend. Nichts außer einer Reihe Wandschränke, medizinische Ausrüstung an der hinteren Wand und einem Operationstisch aus Edelstahl.
    Die eine Hand auf seine Bauchwunde gepresst, starrte
    Venom den Tisch einen Moment stirnrunzelnd an. Er erinnerte sich daran, vergangene Nacht auf diesem Ding gelegen zu haben und festgehalten worden zu sein, während Myst ihn vernähte. Ein Anflug von Beschämung überkam ihn. Er sollte sich bei ihr entschuldigen. Er hatte so einiges von sich gegeben; war zu sehr durch den Wind gewesen und hatte zu große Schmerzen gehabt, um sich zurückzuhalten, und...
    Ja. Kein Zweifel. Sie hatte allerlei zu hören bekommen. Und war das nicht etwas, worauf er richtig stolz sein konnte?
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schlurfte durch die Klinik, achtete darauf, nur ganz kleine Schritte zu machen. Das Letzte, was er wollte, war, noch mehr

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