Gefaehrliche Begierde
Gastgeber kam im gleichen Augenblick, in dem auch Alexandra den Raum betrat. Ihre Blicke trafen sich, und Alexandra stockte der Atem. In seiner förmlichen Abendkleidung bot Christopher Hatton einen atemberaubenden Anblick. Er schien größer, dunkler und wesentlich gebieterischer als andere Männer. Er wirkte auch ganz anders als der Kit, den sie kannte. Heute Abend ähnelte er Nick so sehr, dass ihr Puls zu rasen begann. Alex sah fasziniert zu, wie er sich seinen Gästen widmete. Zuerst ging er zu Dottie und führte ihre Hand an seine Lippen. Er murmelte etwas Ungehöriges, das nur sie verstehen konnte, und gewann sie sofort für sich. Dann wandte er sich an Annabelle. »Lady Harding, würden Sie uns helfen, den Champagner einzugießen?« Alex sah, wie sie sich damit brüstete, zur inoffiziellen Gastgeberin befördert worden zu sein.
Alex beobachtete Kit, wie er sich vor einer erstarrten Olivia verbeugte. Er legte Rupert herzlich die Hand auf die Schulter. »Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, dass du den wertvollsten Mann in ganz England gewählt hast«, erklärte er Olivia. Alex bemerkte, wie Olivia langsam auftaute. Er nickte Harry freundlich zu, schüttelte Lord Harding die Hand und murmelte vertraulich: »Den Whiskey finden Sie in der Bibliothek, mein Lord.«
Lord Staines' Hand nahm er in einer herzlichen Geste in beide Hände. »Ich freue mich, dass Sie so gesund aussehen, mein Lord.« Alex sah, dass er aufmerksam zuhörte, während Neville von seiner Krankheit erzählte und Dottie dafür lobte, dass er sich so gut erholt hatte.
Dann richtete er seine volle Aufmerksamkeit auf Alexandra. Ohne die Blicke von ihr zu lassen, sagte er: »Ich möchte, dass Sie alle mit mir zusammen einen Toast auf Alexandra trinken, auf meinen Ehrengast. Wir beide sind seit unserer Kindheit enge Freunde. Sie ist zu einer wunderschönen Lady herangewachsen, und meine größte Hoffnung ist es, dass sich unsere Freundschaft noch vertiefen und ewig andauern wird.« Er hob sein Glas. »Auf Alexandra.« Seine Worte waren so herzlich, dass Alex glaubte, es sei Nick, der sie ausgesprochen hatte. Wie hatte ihr nur diese Seite an Kit bis jetzt entgehen können?
Die ehrliche Zuneigung, die er für sie empfand, war für jeden der Anwesenden zu spüren, ganz besonders für Alex. Seine Worte waren echt und sie fühlte sich davon berührt, genauso wie von seinem Blick. Flüchtig fragte sie sich, ob ihre Besessenheit von Nicholas sie für Christophers offensichtlichen Charme blind gemacht hatte.
Erstaunt sah sie zu, wie er mit den anderen Gästen umging. Er zog sie mit einer lässigen Kameradschaft auf seine Seite und ermunterte sie, sich miteinander zu unterhalten. Dann wandte er ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu und gab ihr das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Kits Worte und sein Verhalten waren dem von Nick so ähnlich, dass Alex vollkommen gefangen war.
Als das Abendessen angekündigt wurde, führte er alle in den Speisesaal und wies Alexandra den Platz neben sich am Kopf der Tafel zu. Die drei anderen Paare saßen einander gegenüber und der junge Harry Harding fand seinen Platz am Ende des Tisches. Alex lächelte insgeheim über die kluge Wahl der Plätze. Neville Staines, der ungeheuer viel von ihr hielt, saß zu ihrer Linken, während Dottie es als Kompliment auffasste, rechts neben dem Gastgeber zu sitzen.
Das Essen war köstlich, die ausgewählten Weine passten zu jedem Gang, und Mr. Burkes Service war hervorragend. Es entspann sich eine lebhafte Unterhaltung, an der sich alle beteiligten. Die Gäste genossen den Nachtisch, als ihr Gastgeber, wie auf ein Stichwort hin, ein Thema anschnitt, bei dem sich alle uneinig waren: Politik.
Alexandra merkte, dass ihr Partner lächelte, während er eine zartrosa Rose aus dem Tischschmuck zog. Er reichte sie ihr, dann stand er auf und schob ihren Stuhl zurück. »Ich bin sicher, Sie werden uns entschuldigen.« Er legte einen Arm um ihre Taille und führte sie aus dem Speisesaal. Als sie die Tür erreichten, legte er den anderen Arm unter ihre Knie und trug sie nach draußen. »Ich möchte dir etwas zeigen, Alex.«
»Wir können doch nicht einfach verschwinden«, protestierte sie atemlos.
»Natürlich können wir das. Sie reden über Politik, und schon bald werden ihre Argumente so hitzig werden, dass sie gar nicht bemerken, dass wir nicht mehr da sind. Meine Verpflichtung als Gastgeber ist es, dass sich meine Gäste amüsieren. Und genau das tun sie jetzt. Also habe ich meine
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