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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht eigentlich die Barclays Bank ihre Bank? Und wenn sie wirklich einen Kredit aufgenommen hatte, warum hatte sie die fälligen Zinsen dann nicht bezahlt? Alex fuhr sich mit den Händen durch die Locken. Ich muss morgen früh einmal ernsthaft mit ihr reden. Sie griff nach dem Buch, und als sie sich in die Geschichte vertiefte, waren die Gedanken bald vergessen.
    Als Alex am nächsten Morgen aufwachte, galt ihr erster Gedanke der Vaulting Academy von Champagner Charlie. Dann dachte sie an Emma, die Geliebte von Horatio Nelson, und kurz darauf fiel ihr der Brief der Coutts Bank ein. Sie zog sich einen Morgenrock über und klopfte an Dotties Tür. Sie fand ihre Großmutter im Bett, wo sie ihre Morgenschokolade genoss. »Hat das Bummeln Spaß ge macht?«, fragte sie vorsichtig
    »Unerhört! Nach dem üblichen Geplänkel haben wir uns mit inhaltslosen Späßen beschäftigt, wie zum Beispiel unsere Hintern aus dem Fenster zu halten.« »Dottie, sei bitte ernst.«
    »Ah, ich kann gar nicht ernst sein nach all der übermütigen Ausgelassenheit, die Lady Spencer und ich am gestrigen Abend genossen haben. Wir waren eingeladen, um im Melbourne House Mah-Jongg zu spielen. Als wir ankamen, stellten wir fest, dass Liz Melbourne ihr neues chinesisches decor vorzeigen wollte. Es zeugt von einem solch scheußlichen Geschmack, dass sich der Prinz von Wales dort vollkommen zu
    Hause fühlen wird. Mein Gesicht ist beinahe erstarrt, weil ich versuchen musste, meine Belustigung zu verbergen, und die Mah-Jongg-Steine haben in meiner Hand geklappert, während ich mich bemüht habe, nicht laut zu lachen. Die Unterhaltung war bedeutungsloses, scheinheiliges Geschwätz.«
    »Ich bin so froh, dass du so viel Spaß hattest.« Alex reichte ihr den Brief. »Das war unter der Post, die ich Rupert vor ein paar Tagen gebracht habe. Er hat den Brief irrtümlich geöffnet und ihn mir dann zurückgegeben.«
    Als Dottie den Brief las, zuckte sie mit keiner Wimper. »Liebling, vielleicht sollten wir die Einladung der Hardings zum Essen annehmen. Wäre es nicht einfach göttlich, wenn wir beide ein rotbraunes Kleid tragen würden?«
    »Es wäre noch viel göttlicher, wenn wir beim Thema bleiben könnten. Worum geht es bei diesem Unsinn mit dem Kredit überhaupt?«
    »Du hast es ganz richtig ausgesprochen, Alexandra. Es handelt sich um einen Spaß. Thomas Coutts ist ein lieber alter Freund von mir. Er hat mir sogar einmal eine carte blanche angeboten... er muss wohl in seiner zweiten Jugend sein!«
    Alexandra wollte ihr glauben, aber eine Eingebung riet ihr, näher nachzufragen. »Das ist kein Spaß, Dottie. Es ist eine Forderung nach Geld, und wenn das Geld nicht gezahlt wird, hat das gesetzliche Folgen.«
    »Unsinn, Liebling. Du musst dir über solche Dinge keine Sorgen machen. Ich werde mich um die Sache kümmern.«
    »Dottie, ich weiß, dass du älter und weiser bist als ich, aber ich bin kein Kind mehr. Bitte, sprich mit mir, von Frau zu Frau.«
    Alex kannte den nachdenklichen Blick in Dotties Augen, als würde sie ihre Enkelin abschätzen. »Du wärest viel glücklicher, wenn du nicht Bescheid wüsstest, Liebling. Aber wenn du wirklich die junge Frau bist, die du zu sein scheinst, dann wird die Wahrheit dich nicht zerstören. Ich hoffe nur, dass sie dich nicht zur Verzweiflung treiben wird, wie es mir manchmal passiert.«
    Alex berührte Dotties Hand mit den vielen Leberflecken. »Erzähl es mir.«
    »Mein Reichtum ist ein Märchen. Vor langer Zeit war ich einmal wirklich reich, aber im Laufe der Zeit ist mein Reichtum verschwunden. Dein Großvater hat getrunken und sein Geld verspielt. Ich muss ihm zugute halten, dass er eine beachtliche Mitgift für deine Mutter beiseite gelegt hatte, aber dieser titellose Halunke, den sie geheiratet hat, ist in seine Fußstapfen getreten. Als das Geld ausgegeben war, hat er sie mit zwei Kindern sitzen gelassen. Um ihre Probleme zu lösen, ist sie mit einem anderen Schurken, der ebenfalls keinen Titel besaß, davongelaufen. Glücklicherweise hat sie euch beide zurückgelassen.«
    »Glücklicherweise?«, fragte Alex leise.
    »Jawohl, glücklicherweise. Sie hat den wirklichen Schatz zurückgelassen - einen Schatz aus reinstem Gold. Oh, ich bin so tief gesunken, dass ich jetzt auch noch rührselig werde! Russell hat mir das Herrenhaus von Longford hinterlassen, und als auf der Bank kein Geld mehr war, sind die Möbel, die Gemälde und schließlich auch die Dienerschaft langsam verschwunden. Dein Vorschlag, nach

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