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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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liebevoll.
    »Ich... mir ist kalt. Ich habe einen Spaziergang im Schnee gemacht.« Ihre hochroten Wangen straften ihre Worte Lügen. Sie vermied den Blick ihres Bruders und versuchte, einen Scherz zu machen. »Ich habe dir deine Post gebracht, Rupert. Du musst den Leuten, die dir Mahnungen schicken, deine neue Adresse mitteilen.«
    Niemand lachte. »Nun, ich wollte gerade gehen. Werde ich die Freude haben, dich in der nächsten Woche bei der Eröffnung der neuen Oper im Covent Garden zu sehen?«, wollte Kit wissen.
    »Vielleicht«, gestand sie ausweichend.
    Christopher griff nach ihrer Hand und zog sie an seine Lippen. »Unerreichbare Frauen sind unwiderstehlich. Gute Nacht, Alexandra.«
    Als sie mit ihrem Bruder allein war, begann sie schnell zu reden. «Wir haben dich seit der Hochzeit nicht mehr gesehen.«
    Rupert, der seine Post durchsah, erklärte spöttisch: »Du wirst schon bald eine Einladung zum Essen bekommen.«
    »Ja.« Alex hielt den Umschlag hoch. »Ich wollte gerade den Hardings unser Bedauern mitteilen.«
    Rupert riss einen Brief auf, dann runzelte er die Stirn. »Das hier ist nicht für mich, der Brief ist für Dottie.«
    Alex steckte ihn in ihre Tasche, dann sah sie Olivia, die gerade nach Hause gekommen war.
    »Oh, hallo, Alexandra. Wolltest du gehen?«
    »Eigentlich ja«, antwortete Alex schnell.
    »Tut mir Leid, dass wir dich nicht zum Essen einladen können, aber Rupert und ich haben schon etwas anderes vor.« Olivia warf Rupert einen schwülstigen Blick zu.
    Alex bemerkte, dass ihr Bruder den Blick kühl erwiderte. »Das verstehe ich«, murmelte sie. Eigentlich verstehe ich es gar nicht. Ich ha b geglaubt, dass Rupert dich so liebt, wie du bist... Warum sonst hätte er dich geheiratet?
    Ehe Alex zum Berkeley Square zurückkehrte, hinterließ sie dem Butler Dotties Absage. Als sie in die Curzon Street einbog, dachte sie über die Unterhaltung zwischen Rupert und Kit Hatton nach. Offensichtlich wollten sie an einen Ort gehen, der Charlies hieß, um dort zu spielen. Sie hatte noch nie davon gehört, doch sie nahm an, dass es dort noch mehr zu spielen gab als Faro. Trotz ihrer Abscheu vor dem, was sie im Gin Palast gesehen hatte, war ihre Neugier groß, und sie wollte sofort dorthin gehen, um sich ein Bild zu machen. Zuerst jedoch musste sie herausfinden, wo Champagner Charlie war.
    Sobald sie zum Berkeley Square zurückgekehrt war, suchte sie nach Sara. »Hast du schon einmal von einem Ort gehört, der Champagner Charlie heißt?«
    Sara presste die Lippen zusammen.
    »Ich verspreche dir, dass ich dich nicht zwingen werde, mit mir dorthin zu gehen.«
    »Es heißt Kings Place Vaulting Akademie und ist in der Pall Mall.«
    »Du weißt wirklich viel, Sara. Ich werde Dottie bitten, deinen Lohn zu erhöhen.«
    Sara griente. »Die Lady hat gesagt, ich soll Ihnen mitteilen, dass sie heute Abend in ihrem Bett essen wird. Sie hat ein Buch gefunden über Lord Nelsons berüchtigte Affäre mit Lady Hamilton und hat die Absicht, es zusammen mit ihrem Sherry-Auflauf zu genießen.«
     
    Am nächsten Morgen schrieb Alex ihren Artikel um. Sie beklagte die fehlende Moral im Land und empfahl notwendige Reformen. Nach dem Essen zog sie ihre Männerkleidung an und lieferte den Artikel mit den Skizzen im Büro des Political Register ab. Für ihre Bemühungen erhielt sie sieben Schilling und wusste, dass das ein guter Preis war.
    »Der verdammte Regent hat alle Karikaturen von sich verboten, indem er Karikaturisten wie Cruickshank bezahlt hat. Die Leute wollen Geschichten über Prinny. Zeichnungen, die seine Erhabenheit lächerlich machen, würden die Auflagen steigern. Sehen Sie zu, was Sie tun können.«
    Alex wusste, dass es leicht verdientes Geld wäre. Sie versprach dem Herausgeber, William Cobett, eine Karikatur zukommen zu lassen. Jetzt, wo sie Geld in der Tasche hatte, würde sie zu Champagner Charlie gehen und spielen. Es war jedoch nicht das Spiel, das sie anzog, sondern das, was sonst noch dort vorging. Pall Mall war eine vornehme Gegend, und sie war sicher, dass sie dort nichts Schlimmes entdecken würde.
    Alex legte eine gespielte Lässigkeit an den Tag, als sie am späten Nachmittag Champagner Charlies Club betrat. Das Erste, was sie bemerkte, war die luxuriöse Umgebung. Außerdem sahen die Frauen, denen sie begegnete, ganz und gar nicht so aus wie die Prostituierten, die sie auf den Straßen von London oder im Gin Palast gesehen hatte. Sie waren wunderschön und gut zurechtgemacht und die meisten lachten

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