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Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
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London zu kommen, hat uns etwas Zeit gegeben. Ich habe das Herrenhaus vertrauenswürdigen Leuten übergeben. Den Kredit habe ich bei Coutts aufgenommen, um Rupert zu helfen, eine reiche Frau zu finden, und um eine kleine Mitgift von tausend Pfund für dich beiseite zu legen. Dieses Geld wird unter keinen Umständen angerührt werden.«
    Alexandra fühlte sich so benommen wie ein Vogel, der gegen eine Mauer geflogen war. Dotties Aktionen waren wesentlich mehr auf Sparsamkeit ausgerichtet und gar nicht so exzentrisch, wie sie immer geglaubt hatte! »Die Lösung unserer finanziellen Probleme liegt doch auf der Hand. Der Verkauf des Stadthauses würde uns einen guten Preis einbringen, sicherlich genug, um das Herrenhaus von Longford zu behalten. Dieses Haus in London ist reiner Luxus, ohne den wir auskommen können.«
    Dottie seufzte. »Ah, Liebling, wenn alles nur so einfach wäre. Dieses Stadthaus gehört Lord Staines. Er bezahlt die Löhne der Dienerschaft, und sogar für die Lebensmittel und den Wein. Es ist ein gut gehütetes Geheimnis. Neville ist so großzügig, die Leute glauben zu lassen, dass dieses Haus mir gehört.« Dottie seufzte erneut tief auf. »Nun, wenigstens Ruperts Geldprobleme sind gelöst.«
    Alexandras Augen weiteten sich. »Rupert hat Olivia ihres Geldes wegen geheiratet? Natürlich! Das beantwortet so viele Fragen. Wie naiv war ich doch, zu glauben, er würde sie aus Liebe heiraten.« Sie setzte sich auf das Bett, und dann kam ihr ein entsetzlicher Gedanke. Ich habe Nick Hatton angeboten, ihn zu heiraten, damit ich meinen Reichtum mit ihm teilen konnte! Guter Gott, wie erniedrigend wäre es gewesen, wenn er mein Angebot angenommen hätte! Seine Ablehnung schmerzte sie noch immer. Was für ein Glück, dass er sich von mir nicht angezogen fühlte!
    »Liebe, Alexandra, ist ein noch größeres Märchen als mein Reichtum. Ich habe versucht, dir das beizubringen, seit dem Tag, an dem du zu mir gekommen bist. Ich habe mir eingebildet, Russell Longford zu lieben, deine Mutter hat sich eingebildet, Johnny Sheffield zu lieben, und du siehst ja, wohin uns das beide gebracht hat. Männer verlieben sich nicht, mein Schatz, sie heiraten aus Berechnung, und dann suchen sie sich ihr Vergnügen dort, wo sie es finden. Eine intelligente Frau wird das Gleiche tun. Und ich sehe in dir eine intelligente Frau, Alexandra.«
    »Und das ist der Grund, warum du mir das Versprechen abgenommen hast, Christopher Hatton zu heiraten. Es geht dir nicht nur um den Titel, sondern auch um das Geld und die Sicherheit.«
    »Genau! Gott sei Dank verstehst du das auch. Aber du musst dieses Geheimnis genauso bewahren, wie ich es getan habe. In der Gesellschaft bedeutet Geld alles. Sie würden wie ein Rudel Hunde über mich herfallen und uns wie Füchse zerreißen, wenn sie erst einmal herausfänden, dass wir gar nicht reich sind.«
    Nick hat das Gleiche gesagt, als ich die Einzige war, die neben ihm sitzen wollte! Ganz deutlich hörte sie seine Worte. Du hast nicht nur ein weiches Herz, du bist auch liebenswert naiv. Die Damen der gehobenen Gesellschaft schneiden mich nicht, weil ich meinen Vater erschossen habe, ich werde ausgestoßen, weil mir jetzt kein Teil des Hatton-Reichtums mehr gehört.
    Alex nahm ihre Gedanken zusammen, um sich zu konzentrieren. »Wir müssen die Zinsen für diesen Kredit bezahlen. Ich besitze dreißig Guineen, die ich beim Kartenspiel gewonnen habe, und erwarte, mit meiner neuesten Karikatur noch ein wenig mehr zu verdienen. Hast du beim Mah-Jongg etwas gewonnen?«
    »Ein paar Pfund. Ich werde sie zu Coutts bringen, um ihnen den Hals zu stopfen. Irgendwie werden wir es schaffen, Liebling.«
    »Ich nehme an, du hast deine Juwelen als Sicherheit für diesen Kredit gegeben.«
    »Juwelen, von wegen! Die habe ich schon vor langer Zeit verkaufen müssen. Ich habe das Herenhaus von Longford als Sicherheit gegeben, was sonst hätte ich noch gehabt?«
    Alexandras Herz sank. Judas Ischariot, Dottie! Du bist nicht nur exzentrisch, du bist vollkommen verrückt!
    Gekleidet als Alex Sheffield lieferte sie die Karikatur bei der Zeitung ab. Als man ihr nur fünf Schilling dafür zahlte, wurde ihre Verzweiflung größer. Ihr wurde klar, dass sie niemals in der Lage sein würde, genug zu verdienen, um Dotties Schulden zu bezahlen. Der Betrag, den sie mit ihren Artikeln verdient hatte, würde noch nicht einmal genügen, sie zu ernähren, geschweige denn, das Herrenhaus von Longford zu behalten. Die Umstände hatten Alex

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