Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Begierde

Gefaehrliche Begierde

Titel: Gefaehrliche Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
heimatlos gemacht, als sie noch ein Kind war, und die Möglichkeit, dass all das noch einmal geschah, machte ihr Angst. Ganz plötzlich kam ihr der Gedanke, dass sie Dottie noch nicht einmal gefragt hatte, wie viel sie der Bank schuldete und wie hoch die Zinsen wären.
    Als sie nach Hause kam, lief sie in Dotties Zimmer, doch sie war nicht da. Sie versuchte, ihre aufsteigende Panik unter Kontrolle zu bringen. »Was hast du nur getan?«, murmelte sie und blickte zum Porträt ihrer Großmutter auf. Die nackte Rothaarige sah mit einem rätselhaften Lächeln auf sie hinunter, und Dotties Worte kamen ihr wieder in den Sinn. Eine kleine Sünde macht eine Frau unwiderstehlich. Alex begriff, dass dieses Bild über dem Kamin hing, weil es Neville Staines gehörte.
    In ihrem Zimmer blätterte Alex in dem Buch über Emma Hamilton, bis sie die Kapitel gefunden hatte, nach denen sie suchte. Sie las sie noch einmal, und der Schatten einer Idee schien sich in ihrem Kopf zu formen. Sie legte das Buch beiseite und zog sich aus, dann stellte sie sich vor den Spiegel und betrachtete sich kritisch. Was sie plante, würde viel mehr sein als ein leichtsinniges Wagnis, viel mehr als alles, was sie je in ihrem Leben getan hatte. Sie würde ihre Moral vergessen müssen.
    Alexandra kleidete sich sorgfältig an. Sie wusste, dass sie beeindrucken musste und entschied sich, ein Kleid aus cremefarbenem geripptem Taft zu tragen, dessen tiefe decolletage ihre jungen festen Brüste vorteilhaft zeigte. Dann rief sie nach Sara und bat diese, ein türkisfarbenes Band in ihr Haar zu knüpfen, weil diese Farbe einen wundervollen Kontrast zu ihrem rotgoldenen Haar bildete.
    Als Sara fragte, warum sie am Nachmittag ihre Abendkleidung anzog, antwortete Alex: »Stell lieber keine Fragen, denn die Antworten würden dir nicht gefallen, Sara.«
    Sie legte ihren dunklen Umhang um die Schultern, und im letzten Augenblick fiel ihr ein, dass sie Dotties Fächer mit den Straußenfedern brauchte, um einen noch dramatischeren Effekt zu erzielen. Und bevor sie ihren Mut verlor, mietete Alex eine Kutsche, um zur Pall Mall zu fahren.
    Als sie vor dem Gebäude ankam, wusste Alexandra, dass sie nicht zögern durfte, sie musste handeln, solange sie den Impuls dafür noch verspürte. Sie schloss die Augen, holte tief Luft und betrat den Empfangsraum. Die Frauen starrten sie neugierig an. Es gab nur einen einzigen Grund, warum eine junge Frau hierher kam. Sie hoffte, in dem hochklassigen Bordell zu arbeiten. Als eines der Mädchen auf sie zukam, erklärte sie: »Ich möchte mit Charlotte King sprechen.«
    Alex vermied den Blick der Gentlemen, die sich mit den Mädchen unterhielten. Erleichtert stellte sie fest, dass sie keinen von ihnen kannte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Charlie in den Raum geschlendert kam. Alex bemerkte, dass sie Freundlichkeiten mit den Männern austauschte, ehe sie zu ihr hinüberkam.
    Alexandra sah der Frau direkt in die Augen. »Ich habe einen geschäftlichen Vorschlag, über den ich gern mit Ihnen reden würde, Mrs. King.«
    Charlie zog eine perfekt nachgezogene Augenbraue hoch. »Vorschläge gehören ganz sicher zu meinen Geschäften.«
    Alexandra lachte nervös über die geistreiche Antwort.
    Charlie betrachtete sie von Kopf bis Fuß mit einem Blick, dem nichts entging. »Folgen Sie mir.« Charlie führte sie die Treppe hinauf zu ihren privaten Räumen. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, sah sie zu, wie Alex ihren Umhang abnahm. »Warum möchten Sie für mich arbeiten?«
    »Wegen des Geldes, natürlich.«
    Charlie lachte. »Natürlich. Sind Sie gut in dem, was Sie tun?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe so etwas noch nie zuvor getan.«
    Charlie zog die Augenbrauen hoch. »Sie sind noch Jungfrau? Ich brauche Mädchen mit Erfahrung. Einige meiner Kunden haben ganz spezielle sexuelle Wünsche. Wir haben hier keinen Platz für Amateure, unser Geschäft ist es, unseren Kunden zu Gefallen zu sein.«
    »Oh, der Dienst, den ich anbiete, wird den Männern sicher gefallen - wenn auch nicht körperlich.«
    »Gibt es denn auch noch eine andere Möglichkeit?« Charlie konnte ihre Belustigung nicht verbergen.
    »Es gibt noch viele andere Möglichkeiten. Aber ich spreche davon, den Männern visuell zu gefallen. Ich würde gern ein Posen-Mädchen sein. Das ist wie eine kurze Darstellung hinter einer durchsichtigen Gardine. Die Silhouette im Licht der Lampen gibt der Vorstellung etwas Exotisches. Ein Posen-Mädchen beginnt vollständig bekleidet und

Weitere Kostenlose Bücher