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Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben

Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben

Titel: Gefaehrliche Gedanken - Zu schoen zum sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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quetschte sie. Sie setzte gerade die Flasche an meine Lippen, da bemerkte ich Rike, die sich auf die Knie gerollt hatte und versuchte, sich mit der Stirn vom Boden hochzudrücken und aufzurichten. Sie war zwar bekloppt, aber echt zäh. Im Gegensatz zu mir. Ich lag nutzlos rum wie ein Plüschtier. Es kostete mich schon übermenschliche Anstrengung, die Hand zu heben und zu versuchen, die Flasche wegzudrücken. Milena lachte. »Wehr dich nicht. Das wird dir auch nicht mehr helfen.«
    In dem Moment hoppelte Rike in unsere Richtung und rammte Milena von der Seite. Doch natürlich war sie mit den gefesselten Beinen und Händen nicht besonders beweglich und Milena sprang einfach zur Seite und Rike fiel Kopf voran auf die Holzbretter neben die Jacht. Das Wasser darunter gab ein gurgelndes Geräusch von sich. Rike blieb bewusstlos liegen.
    »Jetzt reicht es aber«, sagte Milena. Sie zog ein Teppichmesser aus der Tasche ihrer Tweed-Jacke und schnitt mit einem Ratsch Rikes Klebebänder durch und entfernte auch das Halstuch. Dann rollte sie das ohnmächtige Mädchen auf den Rand des Stegs zu. Ich sah das Ganze wie in einem Albtraum, in dem man sich bewegen möchte, aber nicht kann.
    »Nein«, sagte ich. In dem Moment platschte es aber schon. Rike sackte ins Wasser. Milena drehte sich um und kam auf mich zu. »Nein«, sagte ich noch mal, aber ich wusste, ich würde nichts machen können. Ich war gelähmt und Milena komplett ausgeliefert. Ich sah sie auf mich zukommen. Lächelnd. Und dann krachte es plötzlich, Holz splitterte und die Tür vom Bootsschuppen sprang auf.
    »Enzo«, lallte ich, als ich meinen Bodyguard sah, und Tränen stiegen mir ins Auge.
    »Natascha«, rief er erleichtert, schaute von mir zu Milena und versuchte, die Szene zu erfassen. Milenas Blick wanderte zu der Tasche auf dem Regal an der Seitenwand.
    »Tasche. Pistole«, sagte ich schnell. Enzo schaltete sofort, hechtete vor und war eine halbe Sekunde vor Milena beim Regal, schnappte die Tasche und zog die Walther P38 heraus. Aber auch jetzt verlor Milena nicht die Nerven. »Sie können mich jetzt bedrohen. Oder das Mädchen retten«, sagte sie ruhig. »Sie ertrinkt gerade.« Enzo schaute fragend zu mir.
    Ich nickte und versuchte, mit einem Finger auf die Stelle zu zeigen, an der Rike hineingefallen war. Sie schwebte kopfüber im Wasser, eine Luftblase in ihrer roten Jacke schwamm oben wie eine Boje. Doch genau in diesem Moment blubberte es und Rike fing an zu sinken. Enzo rannte ohne zu zögern zum Steg. Milena nutzte die Gelegenheit, um abzuhauen. Mit ein paar Schritten war sie durch die kaputte Tür in die Dunkelheit geflohen. Währenddessen legte sich Enzo flach auf den Steg, robbte so weit vor, wie er konnte, und bekam Rikes Jacke gerade noch zu fassen. Er hievte sie auf den Steg und begann sofort rhythmisch auf ihren Brustkorb zu drücken. Plötzlich stieß sie einen Schwall Wasser aus, setzte sich auf und atmete schwer.
    »Geht es wieder?«
    Sie nickte. Enzo kam zu mir. »Alles in Ordnung?«, fragte er. Draußen hörten wir einen Wagen aufheulen und davonbrausen.
    Als die Polizei und der Krankenwagen eintrafen, war ich mit Enzos Hilfe wieder in der Lage aufzustehen. Und dem Kommissar Ralf Söderberg eine Zusammenfassung der Geschehnisse zu geben, ohne dass mein Hirn oder meine Zunge Aussetzer hatten. Diesmal sparte er sich jede zynische Bemerkung und gab sofort eine Fahndung nach Milenas BMW durch. Rike, die inzwischen in warme Decken gehüllt auf der Trage eines Krankenwagens lag, wurde von einer Polizistin befragt. Wie sich herausstellte, war sie am Abend von Lauras Tod auf der Suche nach Pepe gewesen und hatte Lauras Haus beobachtet. Dabei hatte sie gesehen, dass Laura herausgekommen, zu Milena ins Auto gestiegen und mit ihr weggefahren war. Da Pepe nicht dabei gewesen war, hatte sie sie aber nicht weiter verfolgt, sondern lieber versucht, Pepe zu finden. »Ich hatte keine Ahnung, dass er ein Mädchen ist«, jammerte sie. »Ich hätte mir doch niemals die Haare schwarz gefärbt. Für ein Mädchen.«
    Enzo und ich standen etwas abseits. Enzo hatte gerade meinen Vater informiert, dass es mir gut ging. »Wie hast du mich eigentlich gefunden?«, fragte ich ihn. Er holte mein Handy aus der Hosentasche und wackelte damit hin und her. »Woher hast du das?«, fragte ich verwundert.
    »Aus dem BMW deiner Klassenkameradin. Dein Vater hat darauf ein Ortungsprogramm installiert. War zugegebenermaßen meine Idee gewesen.«
    Ich musterte ihn einen Moment, seine

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