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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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…«
    Â»Keine Sorge«, winkte Tobias Poschner müde ab. »Ich schreibe nichts über Ihre Schule.«
    Â»Was? Wieso?«
    Der Reporter schaute verlegen auf seine Füße.
    Â»Sagen wir mal so«, sagte ich. »Ich habe ihn überzeugt, dass er es besser bleiben lässt. Und daran wird er sich auch halten, nicht wahr?«
    Â»Auf jeden Fall«, sagte Tobias Poschner. Frau von Cappeln schaute verwundert von einem zu anderen. Dann sagte sie, immer noch verwirrt: »Na, dann muss ich mich wohl bei Ihnen bedanken, Natascha.«
    Â»Danken Sie meiner großartigen Leibwächterin!«, sagte ich und zeigte auf Hedi, die sich ein paar Schritte zurückgezogen hatte.
    Â»Danke«, sagte Frau von Cappeln etwas ratlos in ihre Richtung.
    Â»Ich fahr dann mal«, sagte Tobias Poschner.
    Â»Du blödes Schwein«, rief Jennifer plötzlich. »Du hast mich belogen!«
    Poschner zuckte mit den Schultern. »Sorry«, sagte er lahm, stieg in sein Auto und fuhr im Schritttempo vom Schulhof.
    Â»Sie machen sich, Natascha, Sie machen sich«, sagte Frau von Cappeln. »Es wird noch so weit kommen, dass Sie unentbehrlich werden für die Schule.«
    Â»Darauf würde ich mich nicht verlassen«, sagte ich lächelnd.
    Sie tätschelte meinen Arm und ging wieder rein. Während ich Hedi zu unserem Auto folgte, konnte ich mir die Frage nicht länger verkneifen: »Wie hast du das bloß gemacht? Da eben … mit dem Auto.«
    Und Hedi antwortete in ihrer typisch ungerührten Art: »Das lernt man auf der Stunt-Schule.«
    Ich blieb verblüfft stehen. »Du bist Stuntfrau?«, fragte ich fassungslos. »So richtig mit fallen und springen und durchs Feuer laufen?«
    Sie nickte. »War ich. Jetzt bin ich zu alt.«
    Â»Das sah aber eben überhaupt nicht so aus«, sagte ich. Plötzlich zitterten mir wieder die Knie. »Du hast mir das Leben gerettet«, sagte ich. »Danke.«
    Â»Dafür bin ich ja da«, sagte sie und hielt mir die Tür auf.
    Â»Und du warst echt Stuntfrau?«, fragte ich noch mal und starrte Hedi an, diese dröge Person mit ihrer unscheinbaren Erscheinung. Sie zuckte mit den Schultern.
    Â»Was hast du denn für Filme gemacht?«, fragte ich.
    Â»Alarm für Cobra 11, Tatort, ein paar Kinofilme«, zählte sie auf. »Spezialisiert auf Autostunts.«
    Â»Und deswegen kannst du fast ohne Kratzer von einem Auto angefahren werden«, erkannte ich. Und rasen wie eine Bekloppte und trotzdem total sicher fahren, fügte ich in Gedanken hinzu. »Und warum hast du aufgehört?«
    Â»Hatte einen Unfall.« Sie zögerte. Dann fügte sie leise hinzu: »Jemand hat einen Fehler bei der Vorbereitung gemacht.«
    Â»Autounfall?«, fragte ich knapp.
    Â»Brennendes Auto«, sagte sie und bekam völlig überraschend einen Laberflash. »Jemand hat die Brandpaste, mit der ich präpariert wurde, verwechselt und dann … dann wurde es ein bisschen sehr heiß.« Sie bewegte unwillkürlich die Schulter, wie ich es schon öfter gesehen hatte.
    Â»Und der Geruch von Lösungsmitteln erinnert dich daran?«, fragte ich, denn mir fiel wieder ein, dass sie nicht in die Surfer-Garage hatte gehen wollen.
    Â»Ja«, sagte sie. Und fügte leise hinzu: »Dabei will ich da wirklich nicht mehr dran denken.«
    Â»Das verstehe ich«, murmelte ich, plötzlich müde. »Den Tag heute würde ich auch gerne vergessen.« Erst Dimitri, dann Justus und Christina und zu guter Letzt der Reporter, der mich fast mit dem Auto erwischt hätte. Ich erhaschte ihren Blick im Rückspiegel, der mich irritierte. »Was ist?«, fragte ich.
    Â»Ja, das kannst du tun«, sagte sie. »Sobald ich meinen Bericht abgeliefert habe.«
    Â»Bericht? An meinen Vater?« Ich stöhnte auf. Das hatte mir gerade noch gefehlt.

32
    D och beim Frühstück am nächsten Morgen war mein Vater ganz gelassen. Er belegte sich sein Brötchen wie immer mit Rosmarinschinken, trank seinen Kaffee wie immer dampfend heiß und kommentierte wie immer die Meldungen in der Sonntagszeitung wechselweise mit einem Schnauben oder einem Schmunzeln. Dass er sich so völlig normal benahm, machte mich nervös. Das hieß nämlich noch lange nicht, dass er nicht gleich mit einer beknackten Ansage um die Ecke kommen würde wie: Du hast Hausarrest, weil du dich leichtsinnigerweise fast hast über den Haufen fahren

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