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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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grünkohlfarbenen Kittel abgelegt hatte.
    Â»Das ist ja sehr schön«, sagte Silvy zufrieden mit Blick auf die Scheußlichkeit von Kittel, »dass du dich an meine Vorgaben hältst.«
    Â»Das würde ich doch nie tun«, gab ich liebenswürdig zurück. »Ich wollte ihn in die Altkleidersammlung geben.«
    Â»Was?«, schnaubte Silvy. »Das darfst du nicht, das ist Krankenhauseigentum, das …«
    Â»Halt die Luft an«, sagte ich kichernd. »War nur ein Scherz. Du siehst so hübsch aus, wenn du dich aufregst.«
    Â»Ich reg mich gar nicht auf«, behauptete Silvy. »Jedenfalls nicht darüber.«
    Oh, ich kannte diesen selbstmitleidigen Blick. »Was ist los?«, fragte ich und versuchte, den Spott in meiner Stimme zu verbergen. »Gibt’s Ärger?«
    Â»Du hast es wohl noch nicht gehört, was?«, sagte sie und schaffte es tatsächlich, ihrer Stimme ein Zittern zu verleihen.
    Â»Was denn? Hast du aus Versehen ein Wahrheitsserum getrunken und kannst nicht mehr lügen?«
    Ihre Augen verengten sich. »Dir sage ich überhaupt nichts«, beschied sie überheblich. Eines stand fest: Ihre Opferrolle spielte sie wie immer königlich.
    Â»Na, siehst du«, sagte ich lachend. »Es funktioniert! Das Wahrheitsserum funktioniert!«
    Silvy klappte den Mund auf und zu, ihr fiel aber nichts ein. In dem Moment kamen auch Marie und Lola rein und ich eilte zum Aufenthaltsraum. Becky kriegte sich kaum ein vor Lachen. »Ich hätte euch noch den ganzen Tag zuhören können«, sagte sie.
    Â»Und was reden sie?«, fragte ich atemlos.
    Becky reichte mir den zweiten Kopfhörer und zusammen lauschten wir dem Gespräch im Feenzimmer, in dem Silvy sich in allen Einzelheiten über meine Verdorbenheit ausließ und wie schlimm es wäre, dass sie mich mal für eine Freundin gehalten hatte. Kalter Kaffee. Fand wohl auch Marie, die das Thema bald auf David Wöbke lenkte. Aber Silvy sagte leider nichts Belastendes. »Ich werde business as usual machen, damit meine Mutter zufrieden ist und keiner denkt, ich würde mich jetzt vor David verstecken.«
    Â»Ja«, pflichteten ihr Marie und Lola bei. »Das ist genau richtig, Silvy.«
    Â»Ich könnte es meiner Mutter nicht antun. So viele Spenden wie in diesem Jahr gab es noch nie! Das werde ich nicht gefährden. Obwohl es mir natürlich schwerfällt.« Sie war gerührt von sich selbst, das hörte man ihr an. Becky machte eine Geste, als ob sie Geige spielen würde, und ich verkniff mir ein Lachen.
    Â»Sie werden sich nachher noch mal dort treffen«, sagte ich, nachdem die drei zu ihren Besuchsdiensten abgedampft waren. »Vielleicht verraten sie sich dann.«
    Wir zogen die Kopfhörer ab.
    Â»Willst du eine Zeitschrift?«, fragte ich.
    Â»Was gibt es denn?«
    Â»Bravo, Young Miss und eine inTouch.«
    Becky entschied sich für die Bravo, stöhnte aber bei jeder Seite über die Blödheit der abgebildeten Leute und schmiss die Zeitung auf den Nachbartisch. »Erzähl mir lieber, was die Polizei von dir wollte.«
    Â»Das mache ich aber nur, liebe Becky, wenn du endlich das Geheimnis um dein amputiertes Bein lüftest.«
    Â»Ist deine Geschichte gut?«, fragte sie.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Wirst du dann ja sehen.«
    Becky biss sich auf die Zähne. Die Familie hatte ihr Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel beendet und brachte die Tochter zurück auf ihr Zimmer. Wir waren allein. Becky starrte in die Ferne.
    Â»Meine Eltern meinten, ich sollte mehr rauskommen«, fing sie an und verzog dabei angewidert den Mund. »Mehr in die Natur gehen. Und damit ich mal sehen würde, wie toll die Natur sein könne, würden wir einen total tollen Urlaub machen. In Costa Rica.«
    Sie nestelte an ihrem Pulli rum. Ich hielt zu meinem Erstaunen die Klappe und wartete, bis sie von alleine weiterredete. »Aber weil meine Eltern solche Schwachköpfe sind, haben sie sich null erkundigt, was dort in der Natur wirklich abgeht. Wir gehen also spazieren, im Garten hinter unserer Lodge, und meine Mutter ruft dauernd, oh wie schön und guck mal da die Blume und guck mal da, der Kolibri! Und …« Sie musste sich wirklich überwinden, das sah ich ihr an. »Und weil sie so blöd daherplappert, bemerkt keiner die Schlange, die sich unter ein Gebüsch verkrochen hatte. Und dann schießt sie plötzlich hervor, beißt mich und

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