Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben
habe?«, maulte Jolanda.
»Ich hab doch gesagt, dass es ein Geschenk für dich sein sollte, und den andern habe ich sonst wo verloren, deswegen habe ich dir ja andere gekauft.«
Doch Jolanda war immer noch nicht überzeugt. »Und weswegen gehen wir dann nie zu dir? Warum treffen wir uns immer bei mir. Oder im Hotel?«
»Ich habe gerade keine Putzfrau und will dir das nicht antun.«
»Ach, das glaubst du doch wohl alles selbst nicht!«, rief Jolanda. »Du lügst mich an! Ich habe die SMS von Annegret gesehen.«
»Du hast in meinem Handy rumgeschnüffelt?«
»Ja, du sagst immer, du liebst mich, und dann tust du so was! Und hab ich nicht alles für dich getan?«, jammerte Jolanda weiter. »Hab ich nicht wirklich alles für dich getan? Ich habe sogar meinen Job riskiert für dich.«
»Ich weië, sagte er sanfter. »Umso wichtiger ist, dass wir jetzt zusammenhalten.«
Stille. Ich fragte mich schon, ob das Mikro den Geist aufgegeben hatte. »Ich glaub nicht, dass ich das kann«, sagte Jolanda plötzlich mit festerer Stimme.
»Was soll das denn heiÃen?«, fragte Wöbke.
»Das heiÃt, dass ich einfach nicht mehr mit dir zusammen sein will. Du kannst dir eine andere Blöde suchen.«
»Jola«, sagte Wöbke sehr schmeichelnd. »Wenn wir erst genug Geld zusammen haben, dann hauen wir ab. Dann fahren wir in die Sonne und leben unter Palmen. Nur du und ich.«
»Erstens kann man dir doch gar nichts glauben. Und zweitens brauche ich dich nicht, um an Geld zu kommen!«, giftete Jolanda.
»Was soll das denn heiÃen?«
»Das soll heiÃen, dass meine Erfindung mir genug Geld bringen wird.«
»Jolanda â¦Â«, fing Wöbke an.
»Geh von der Tür weg«, verlangte Jolanda. »Ich will jetzt raus.«
»Jolanda, wir sind doch ein Team«, sagte David flehend.
»Nein, das sind wir nicht mehr. Und wenn du mich nicht in Ruhe lässt, dann wirst du sehen, was du davon hast.«
Wöbke schnaubte. »Wenn du irgendjemandem etwas verrätst, dann â¦Â« Seine Stimme war so leise, dass wir sie kaum verstehen konnten.
»Nein«, sagte Jolanda fassungslos. »Nein. Das würdest du nicht wagen.«
»Doch«, antwortete David wieder hörbar.
»Was?«, fragte ich Becky. »Was hat er eben gesagt?« Sie zuckte mit den Schultern. Das Nächste, was wir hörten, war das Türenknallen.
»Dämliche Ziege«, sagte David Wöbke und kramte noch eine Weile weiter, fand aber offensichtlich nichts, was ihm weiterhalf. »ScheiÃe«, sagte er und dann verlieà auch er das Zimmer. Das Glöckchen der Wanduhr klingelte viermal.
»Was war das denn?«, fragte ich Becky, als wieder Ruhe eingekehrt war.
»Das war ziemlich groÃes Kino«, sagte sie. »David Wöbke, der Schwesternstecher, hat mal wieder ein Herz gebrochen.«
»Aber was meinte Jolanda mit ihrer Erfindung?«, fragte ich.
»Keine Ahnung. Ist mir bisher noch nicht zu Ohren gekommen, dass sie so ein Superbrain ist. Vielleicht irgendeine medizinische Verbesserung?«
»Und was hat er da so leise zu ihr gesagt?«, fragte ich. »Können wir das noch mal hören?«
»Kein Problem.« Becky fuhr den Cursor an die Stelle, aber auch beim zweiten Mal Hören konnten wir das Gemurmel nicht verstehen.
»Hat er Schwester Sarah noch mal erwähnt?«, fragte ich.
»Ich habe Sahara verstanden«, sagte Becky. »Vielleicht will er sie in die Wüste schicken.«
Ich zuckte mit den Schultern. Eine halbe Stunde später tauchten Silvy, Marie und Lola noch mal kurz im Feenzimmer auf, aber auch da hatten sie nichts zu berichten. Immerhin konnten wir erfahren, dass sie sich schon am nächsten Tag wieder dort trafen. Becky und ich verlieÃen unseren Beobachtungsposten und machten uns auf den Weg nach unten.
»Hoffentlich kriegen wir den Beweis noch«, sagte ich. Becky antwortete nicht.
»Bist du noch sauer auf mich wegen eben?«, fragte ich.
Sie zuckte mit den Schultern. Ich beugte mich über sie, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Jetzt sag nicht so einen Scheià wie Es wird alles wieder gut«, blaffte sie mich an.
Ich lachte. »Ich wollte fragen, ob wir uns morgen wiedersehen.«
»Vielleicht«, sagte sie ausweichend.
Ich fuhr Becky zurück in ihr Zimmer. Ihre Mutter saà auf einem Stuhl und las eine Zeitschrift. Als wir reinkamen, sprang sie
Weitere Kostenlose Bücher