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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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haut wieder ab. Ich glotz auf mein Bein und meine Eltern schauen der Schlange hinterher. Sie haben sie genau gesehen. Haben sie behauptet. Nur leider haben sie dem Arzt dann gesagt, es sei eine Klapperschlange gewesen. Nur weil sie dieses Wort schon mal gehört haben, vermutlich.« Sie machte wieder eine Pause.
    Â»Es war aber keine Klapperschlange«, sagte ich sanft.
    Â»Nein, es war eine verdammte Terciopelo-Lanzenotter, ein scheißgiftiges Scheißvieh. Und diese blöden Scheißviecher sind so giftig, dass ihr Gift das Gewebe zersetzt. Und weil ich nicht direkt das richtige Gegengift bekomme habe, wurde mein Bein ganz schwarz und schrumpelig, wie ein Würstchen, das zu lange auf dem Grill war. Und dann mussten sie es mir abnehmen. Ende der Geschichte.«
    Â»Scheiße«, entfuhr es mir.
    Â»Das kannst du laut sagen. Aber das Gute daran ist, dass ich mich so an ihnen rächen kann. Jeden Tag. Sie müssen mir einfach jeden Wunsch von den Augen ablesen und werden es mir richtig, richtig büßen.«
    Â»Das haben sie doch schon«, sagte ich leise.
    Â»Was bist du denn für eine blöde Ziege!«, brauste sie auf. »Sie sind schuld! Sie haben mir mein Leben kaputt gemacht! Und dafür werde ich mich rächen.«
    Â»Becky, du kannst dich vielleicht an ihnen rächen«, sagte ich leise. »Aber du kannst dich nicht am Schicksal rächen.«
    Sie presste die Lippen aufeinander, bis sie ganz weiß waren. »Du hast leicht reden«, sagte sie dann mit bebender Stimme. »Ihr habt alle leicht reden. Ich … ich wollte Cheerleaderin werden«, stieß sie hervor. »Verdammte Scheiße!« Sie sah aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Ich legte ihr die Hand auf den Arm und überlegte, ob ich Taschentücher dabeihatte. In dem Moment erwachte das Display von Beckys Computer zum Leben und auf der Pegelanzeige waren leichte Ausschläge zu sehen. Becky hatte sich schlagartig wieder im Griff und zog ihren Kopfhörer auf. Ich tat es ihr nach. Wir schauten uns fragend an. Es war ein Knistern zu hören, ein Schaben, leises Knallen. Als ob jemand das Zimmer durchsuchte.

34
    Z u dem Kramen gesellte sich plötzlich eine Stimme, weiblich. »Ach, hier bist du!«
    Â»Wer ist das?«, fragte ich Becky.
    Sie zuckte mit den Schultern.
    Â»Was machst du denn da?«, fragte die Frau.
    Â»Ich suche was.« Die volltönende Stimme von David Wöbke.
    Â»Was denn? Hat dein Flittchen hier ihren Slip verloren?«
    Â»Red keinen Unsinn, Jolanda«, sagte David Wöbke. »Du weißt, dass sie lügt.«
    Â»Ja, weiß ich das?« Ihre Stimme klang schrill. David Wöbke kramte weiter im Zimmer rum. »Darfst du denn überhaupt hier sein?«, fragte Jolanda.
    Â»Solange nichts offiziell ist, darf ich das. Ich bin ja zum Glück unentbehrlich für die Chefin. Im Moment jedenfalls noch«, setzte er brummend hinzu.
    Â»Ich kann es einfach nicht glauben, dass du mit diesem Flittchen rummachst«, fauchte Jolanda. Sie machte eine Pause und fügte dramatisch hinzu: »Nach allem, was ich für dich getan habe!«
    Â»Ich habe nichts gemacht, glaub mir!« David Wöbke schob irgendwas herum, vielleicht Bücher, und klang abgelenkt. »Die wollte was von mir, aber ich wollte nichts von ihr. Und sie zieht die klassische Rachenummer ab. Kennt doch jeder. Ich sag nur Kachelmann.«
    Â»Und weil er unschuldig war, bist du es auch? Was ist das denn für eine Logik?«, sagte sie hämisch. »Was machst du eigentlich hier? Willst du dich mit ihr treffen?«
    Â»Nein. Ich suche nach einem Beweis, dass sie lügt.«
    Â»Du willst wahrscheinlich Beweise verschwinden lassen.«
    Â»Nein, Jolanda. So ist es nicht …«
    Â»Ach, selbst wenn sie lügt, dann passt ihr doch hervorragend zusammen. Das ist doch nicht das erste Mal. Ich weiß, was du mit Schwester Sarah gemacht hast …«
    Â»Was weißt du?«, brauste er auf und seine Stimme klang auf einmal gar nicht mehr nett und einnehmend. Selbst über Funk konnte man hören, dass auch Jolanda eingeschüchtert war. »Sie hast du auch betrogen«, sagte sie kleinlaut.
    Â»Ja, aber doch mit dir!« Wöbke hatte wieder seinen einschmeichelnden Ton drauf. »Weil ich mich in dich verliebt habe! Du und ich, Jolanda, das ist was Besonderes. Das weißt du doch.«
    Â»Und was war das dann für ein Ohrring, den ich in deinem Auto gefunden

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