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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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auf. Sie strahlte richtig. »Becky!«, rief sie. »Das ist ja toll, dass du einen Spaziergang …«
    Â»Spazierfahrt«, unterbrach Becky mürrisch. »Ich habe eine Spazierfahrt gemacht. Denn gehen kann ich ja nicht mehr, wie du dich vielleicht erinnern kannst.«
    Sofort wich die Freude aus Martina Terbrüggens Gesicht. »Ja, natürlich, Schatz«, sagte sie. »Ich weiß.« Und sie sah wieder so aus, als ob sie in Tränen ausbrechen würde. Sie wollte Becky helfen, aufs Bett zu kommen, aber Becky wehrte sie ab und schaffte es auch alleine. Auf dem Weg vor dem Fenster sah ich plötzlich Aziza mit ihren Eltern entlanggehen. Sie unterhielten sich. Die Mutter hatte ihre Tochter untergehakt. Schön, dass das gut ausgegangen war. Bastian war zwar ein unzuverlässiger Arsch, aber um Aziza hatte er sich gut gekümmert. Es tat mir natürlich leid, dass er Liebeskummer hatte. Aber zumindest sah Aziza einigermaßen fröhlich aus.
    Â»Ich gehe dann mal«, sagte ich und nahm meinen Mantel, den ich einfach über den hässlichen Kittel zog.
    Â»Danke, Natascha«, sagte Beckys Mutter. Die Tür ging auf und die abendliche Visite begann. Dr. Klinger mit einer dunkelhaarigen Ärztin und drei jungen Assistenzärzten. Einer von ihnen trug einen durchsichtigen Beutel mit Medikamenten. Eine Packung davon erkannte ich. So eine war auch in Philipps Tasche gewesen.
    Â»Tschüss, bis morgen, Becky.«
    Ich war schon an der Tür, als sie antwortete: »Bis morgen, Natascha.«
    Â»Rebecca, das ist Dr. Braga, sie ist Psychologin …«, hörte ich Dr. Klinger noch sagen, dann schloss ich die Tür und ging zurück zu meinem Roller. Es war schon dunkel. Enzo, dachte ich. Endlich! Ich rief schnell zu Hause an, um Bescheid zu geben, dass ich später kam, dann fuhr ich mit meinem Roller zu Enzo. Ich war total aufgeregt. Klingelte, drückte die Tür auf, rannte die Stufen hoch, da war er. Ich sprang ihm so stürmisch in die Arme, dass er fast an den Türrahmen geknallt wäre. Und dann küssten wir uns. Noch mal. Und noch mal. Und irgendwann löste er sich von mir und sagte lachend: »Hallo Natascha. Willst du nicht erst mal reinkommen?«
    Und ob ich wollte! Besonders, da heute seine Wohnung eine komplett Violetta-freie Zone war, wie ich zu meiner großen Erleichterung feststellte. Er zog mich an der Hand durch den schmalen Flur und gab mir eine kurze Führung. »Das da ist die Küche, die kennst du ja schon. Da ist das Bad …«
    Â»Sehr geschmackvoll«, sagte ich kichernd und deutete auf das Zombieplakat von The Walking Dead, das auf der Tür klebte. »Ein Freund der schönen Künste.«
    Â»Und dahinten das Schlafzimmer«, verkündete er und stieß die Tür auf. »Ist nicht groß«, sagte er entschuldigend.
    Â»Aber für ein Bett reicht es«, plauderte ich, weil es gemütlich aussah, wie es da unter dem großen Dachfenster stand, durch das man die Sterne sehen konnte. Doch als ich Enzos Grinsen bemerkte, wurde ich plötzlich rot. »Und für einen Schrank«, sagte ich schnell. »Du hast auch einen schönen Schrank.«
    Â»Einen sehr schönen Schrank«, wiederholte er. »Aber du solltest ihn erst mal am Wochenende sehen, wenn er sich schick macht zum Ausgehen.« Er prustete los und ich knuffte ihn in die Seite und er zog mich an sich und wir küssten uns noch mal. Dann sah er mir in die Augen, streichelte meine Wange und fragte: »Möchtest du …«
    Â»Ich weiß nicht«, sagte ich mechanisch und ich dachte schon, meine Knie knicken gleich weg und dann würde ich sowieso auf dem Bett liegen, ob er mich jetzt erst fragte oder nicht. Aber dann sagte Enzo: »Espresso oder Milchkaffee?«
    Â»Oh, äh … Milchkaffee gerne.«
    Während Enzo Kaffee in einer kleinen Kanne aus Edelstahl auf dem Herd aufsetzte und Milch erwärmte, erzählte ich ihm alles, die Geschichte über Silvy und ihr gemeines Gerücht über David Wöbke, die Erlebnisse vom Schulball und von Hedis unglaublichem Einsatz, wobei ich die Gefahr für mich etwas herunterspielte, damit er sich keine Sorgen um mich machte. Einen grimmigen Gesichtsausdruck erntete ich trotzdem, und als er tadelnd den Mund aufmachte, fuhr ich schnell dazwischen und beeilte mich zu versichern: »Ja, ich weiß. So was mache ich nicht mehr. Und ist ja zum Glück nichts passiert. Du bist doch

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