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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Hand auf seinen Arm. Ich sprang von hinten auf sie zu, vergrub meine Finger in ihrer Haarpracht und zog sie wie einen ungezogenen Hund von meinem Freund weg. Dabei schrie ich: »Finger weg, du Schabracke, sonst breche ich dir alle Knochen.«
    Natürlich nur in Gedanken.
    In Wirklichkeit stand ich einfach nur da und wartete darauf, dass Enzo mich zu sich rief und mich vorstellte. Aber er kam gar nicht auf die Idee. Er lauschte Violettas Tränendrüsenstory (ich konnte sie nicht verstehen, aber ich vermutete es angesichts ihrer exaltierten Gesten) mit mitfühlendem Gesicht und mir wurde schlecht. Aus Reflex zog ich meine Fruchtgummis aus der Manteltasche und stopfte mir eine Handvoll süßsaure Erdbeerspaghetti in den Mund. Dann wartete ich ein, zwei Minuten (vielleicht waren es auch nur zehn Sekunden), dass Enzo etwas unternahm. Aber nichts da. Ich war und blieb Luft für ihn. Ich ging auf die beiden zu, er sah auf, reagierte aber nicht. Er tat tatsächlich so, als ob er mich nicht kennen würde! Ich stiefelte an ihm vorbei und streifte ihn mit meiner eisigen Missachtung, dann ging ich davon. Ich kam mir ziemlich erwachsen vor, dass ich die Situation so gut gemeistert hatte. Auf dem Weg zur Rolltreppe sah ich mich um, ob Enzo mir folgte. Pustekuchen! Also tat ich so, als ob ich hässliche Tunikas (Paisleymuster! Würg! Satin! Würg! So was erkannte ich auch mit wutverschleiertem Blick) ansah, dabei beobachtete ich die beiden aus der Entfernung. Violetta legte den Kopf in den Nacken und lachte. Ihre Stimme war tief und gurrend und ich wäre ihr am liebsten an die Gurgel gesprungen. Jetzt lachte auch Enzo, als hätte er auf einmal den IQ einer Flasche Milch.
    Â»Ã„hem«, machte eine Verkäuferin neben mir. »Darf ich?« Sie zeigte auf meine Hände, in denen ich eine dieser Tunikas hielt, auf die Größe eines Tennisballs geknetet.
    Â»Das war ja nun wirklich nicht nötig«, pikierte die Verkäuferin sich, als sie sie auseinanderblätterte.
    Â»Oh. Ich wollte nur mal sehen, ob sie knitterfrei sind«, gab ich etwas lahm zurück.
    Â»Das ist hochwertiges Jacquard-Satin«, näselte sie. »Beste Qualität.«
    Â»Schade«, sagte ich, von Violettas schäbigem Schauspiel abgelenkt. »Aber mit meinem Bügeleisen stehe ich auf Kriegsfuß.«
    Ich überlegte gerade, wie ich ihr freundlich sagen konnte, dass ich diese Tunikas übrigens noch nicht mal am Internationalen Tag der Knastschwestern anziehen würde, da hörte ich plötzlich Enzo hinter mir. »Natascha!«.
    Â»Ich muss leider weiter«, sagte ich zu der Verkäuferin, drehte mich um und ließ sie und Enzo einfach stehen. Wenn er mich so gemein ignorieren konnte, konnte ich das auch!
    Â»Natascha, warte!« Er rannte mir hinterher, aber erst draußen von dem Geschäft holte er mich ein, packte mich am Arm und zog mich vor eine geschlossene Toreinfahrt.
    Â»Lass mich los«, sagte ich und entzog ihm meinen Arm.
    Â»Hey, was ist denn mit dir los?«, fragte er.
    Â»Was mit mir los ist …? Ha!« Ich konnte es nicht fassen. War er wirklich sooo dumm?
    Er betrachtete mich ein paar Sekunden und fragte dann ungläubig: »Bist du etwa sauer, weil ich mich mit Violetta unterhalten habe?«
    Â»Nein, ich bin nicht sauer, weil du dich mit Violetta unterhalten hast, sondern weil du mit ihr geflirtet hast, sodass es im Umkreis von hundert Kilometern jeder gesehen hat.«
    Â»Ich habe nicht geflirtet!«
    Â»Doch, das hast du.«
    Â»Nein.«
    Â»Doch!« Ich schnaubte. »Du hast gelacht wie ein Idiot. Und sie hat dich angefasst. Und du hast es dir gefallen lassen.«
    Â»Sie hat mich angefasst?«
    Â»Ja, so nennt man das doch, wenn der eine den anderen berührt.« Ich legte ihm demonstrativ die Hand auf den Arm und drückte etwas fester zu, als ich das normalerweise gemacht hätte.
    Â»Habe ich gar nicht bemerkt«, beteuerte er. »Aber wenn du mich anfasst, dann merke ich das.« Er grinste mich leicht an.
    Â»Und warum hast du mich dann nicht als deine Freundin vorgestellt?«, nörgelte ich. »Warum hast du mich links liegen lassen, als wäre ich irgendein Nichts?« Ich musste mich echt zusammenreißen, ihn nicht anzuschreien. Weitere Notiz an mich selbst: Meinem Temperament Manieren beibringen.
    Â»Natascha. Niemand darf von unserer Beziehung erfahren! Und schon gar nicht sie. Sie würde mich glatt bei meinem Boss

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