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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Auch wenn ich mit ihr nichts mehr zu tun hatte, kannte sie mich ja leider immer noch viel zu gut. Und mir fiel ein, dass wir tatsächlich über das Kleid gesprochen hatten, damals, als wir noch beste Freundinnen gewesen waren. Damals, vor zwei Monaten. Dieses Biest! Das hatte sie nur gemacht, um mir eins reinzuwürgen. Und mich zu verunsichern. Um ihr Terrain abzustecken. Um mich kleinzukriegen. Jaja. Meine liebe ex-beste Freundin zögerte nicht eine Sekunde, auch weiterhin ihr Gift zu verspritzen. Ich setzte mich wieder an den Computer und schrieb zurück: Was für ein Zufall. Das gleiche Kleid ziehe ich auch an! Wie schön! Dann sind wir ja im Partnerlook!
    Wenn sie geglaubt hatte, dass ich ihr kampflos das Feld überlassen würde, dann kannte sie mich offenbar nicht gut genug. Ich musste grinsen bei der Vorstellung, wie sie jetzt ins Rotieren kam. Sie würde garantiert alles geben, um besser auszusehen als ich. Dazu kannte ich sie eben auch nur zu gut.
    Mein Vater war wieder da, noch angespannt, aber guter Dinge. »Ich habe alles getan, was notwendig war. Jetzt können wir nur noch abwarten«, sagte er. Er sah toll aus in seinem schwarzen Anzug. Aber der Hammer war meine Mutter in ihrem grauen hautengen L’Wren-Scott-Kleid. Sie hatte die Haare hochgesteckt und sah mit ihrem dezenten Make-up einfach unglaublich schön aus, und zwar auf natürliche Art und nicht auf Pfundweise-Schminke-Brechstangenweise. Sie war einfach die Königin des stilvollen Understatements.
    Â»Antje, du siehst bezaubernd aus«, sagte mein Vater bewundernd. Und dann sah er von ihr zu mir und sagte: »Ich bin wahrhaft ein glücklicher Mann mit zwei so wunderschönen Frauen an meiner Seite.« Er half meiner Mutter in den Mantel und küsste sie zärtlich. Enzo kam aus dem Aufenthaltsraum, pünktlich zur Abfahrt. Ich freute mich, ihn zu sehen, und konnte mir mein Schmetterlingshirn-Grinsen nur mit Mühe verkneifen. Enzo hingegen blieb ganz cool. Er vermied sogar den Blickkontakt mit mir, als er fragte: »Mit welchem Auto möchten Sie fahren, Herr Sander?«
    Mein Vater gab zurück: »In welchem Auto würden Sie eine schöne Frau fahren?«
    Enzo lächelte knapp und verschwand nach draußen. Spätestens am Wochenende würde ich meinen Eltern die Sache mit Enzo erklären. Das konnte so nicht weitergehen! Die ganze Fahrt über konnte ich kaum den Blick von Enzos Hinterkopf und seinen weichen Stoppelhaaren wenden, während in meinem Kopf der Film Endlich offiziell verliebt in Enzo lief.
    Â»Justus kommt doch auch, oder?«, unterbrach meine Mutter mein fantastisches Kinovergnügen. Ach du meine Güte! Da hatte ich ja überhaupt nicht dran gedacht!
    Â»Seine Mutter arbeitet doch auch im Kinderkrankenhaus«, sagte ich ausweichend, um nicht zugeben zu müssen, dass ich gar nicht mit ihm darüber gesprochen hatte. Meine Mutter drückte aufgeregt meine Hand und zwinkerte mir zu. Das konnte ja heiter werden. Silvy. Das Marc-Jacobs-Kleid. Justus. Enzo. Meine Eltern. Achthundertsiebzig Facebook-Freundschaften zu pflegen, wäre ein Kinderspiel dagegen!
    Wir fuhren durch das große Tor über den Kiesweg auf die Villa der Kerns zu. Es war ein zweistöckiges Haus im Toskana-Stil, erdfarbene Fassade, hohe Sprossenfenster, Efeuranken an einer Seite, hohe, schlanke Tannen im Garten. Palmen umrahmten den Parkplatz am Haus. Hinten hatten sie einen Pool und einen Gartenpavillon. In besseren Zeiten (bevor ich erfahren hatte, wie meine angeblich beste Freundin in Wirklichkeit drauf ist) hatte ich mit Silvy, Lola und Marie so manchen Sommertag damit verbracht, am Pool zu chillen. Wobei ich ja nicht so ein Abhänger bin. Ich kann einfach nicht so lange untätig auf einem Liegestuhl rumschimmeln. Ich hatte dann mit Silvys kleiner Schwester Vera vom Sprungbrett ein paar feine Arschbombenwettbewerbe ausgetragen und das Kreischen der anderen drei, wenn sie nass gespritzt wurden, war unser Gradmesser, wer gewonnen hatte. Vera hatte in Sachen Arschbomben übrigens ein erstaunliches Talent an den Tag gelegt. Aber vermutlich war ihre Motivation, Silvy zu ärgern, einfach größer gewesen. Die beiden pflegten nämlich eine herzliche Abneigung gegeneinander.
    Als wir auf dem Parkplatz ankamen, brauste vor uns ein schwarzer amerikanischer Oldtimer zur Seite, dass der Kies nur so spritzte. »Heyho«, entfuhr es Enzo und wich dem Auto aus. »Immer langsam mit

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