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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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ich Silvy in ihrem knappen Kleidchen ansah.
    Â»Niemals«, behauptete Silvy. »Die ganze Kohle, die ich sammele, wird mich warm halten.«
    Â»Dann wirst du jämmerlich erfrieren«, sagte ich.
    Â»Auf die Plätze, fertig, los«, kommandierte Silvy, setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und stürzte sich auf einen vorbeischlurfenden Mann. »Hallo, Herr von Uhlen«, flötete sie. »Ich habe eine Attacke auf Sie vor.«
    Herr von Uhlen, ein ungefähr hundertzwanzigjähriger Typ mit einer Glatze voller Altersflecken, blieb stehen und ein Lächeln überzog sein faltiges Gesicht, als er die pinke Offenbarung erblickte. Also gut. Ich würde mich anstrengen müssen. Aus meiner Umhängetasche holte ich den Zylinder, den ich aus unserer Kostümkiste im Keller mitgenommen hatte, klappte ihn auf und ging auf einen Tisch zu, an dem vier Frauen mittleren Alters vor dampfenden Teetassen saßen.
    Â»Guten Tag, die Damen«, begrüßte ich sie freundlich. »Ich bin Natascha Sander und ich sammele heute Spenden für das Kinderkrankenhaus, das dringend …«
    Ich bemerkte die irritierten Blicke, die zwischen mir und irgendwas hinter mir hin und her wanderten. Ich drehte mich um. Hedi, die Arme vor der Brust verschränkt, ließ mich nicht aus den Augen. Zwei der Damen raunten sich etwas zu und ich meinte, das Wort Sozialstunden herausgehört zu haben.
    Â»Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment«, bat ich die Frauen, ging zu Hedi und zog sie etwas abseits.
    Â»Hör mal, Hedi«, sagte ich. »Ich weiß, du nimmst deinen Job sehr ernst, aber könntest du nicht ein bisschen Abstand halten?«
    Â»Ich sorge nur für maximale Sicherheit«, sagte sie ungerührt. »Eine große körperliche Distanz steigert das Gefahrenpotenzial enorm.«
    Â»Hedi, pass auf. Ich habe hier eine schwierige Aufgabe. Ich muss dringend mehr Spenden sammeln als diese aufgedonnerte Kuh dort drüben.« Ich rollte mit den Augen, um sie auf Silvy aufmerksam zu machen, die ihre Caprisonnen unbefangen jedem potenziellen Spender unter die Augen hielt. »Sie ist meine ex-beste Freundin. Und wenn sie mich hier und heute abzieht, dann muss ich ehrenamtlich im Krankenhaus arbeiten und mich von ihr rumkommandieren lassen. Das darf einfach nicht passieren!«
    Trotz meiner rührseligen Ansprache verzog Hedi keine Miene. Ich beugte mich noch etwas näher zu ihr und sagte eindringlich: »Aber wenn du so an mir klebst, denken die Leute, du wärst meine Bewährungshelferin. Und das ist ziemlich irritierend. Die Leute sollen aber nicht irritiert sein, sonst zücken sie nicht ihr Scheckheft, okay?«
    Hedi bleibt weiterhin unbeeindruckt und machte sich nicht einmal die Mühe, mir eine Antwort zu geben.
    Â»Wir sind nicht gerade mitten im sozialen Brennpunkt, Hedi. Hier passiert nichts!«
    Â»Ha!«, sagte Hedi und das war die temperamentvollste Äußerung, die ich bisher von ihr gehört hatte. »Gerade in vermeintlich sicheren Umgebungen sinkt die Wachsamkeit und eröffnet Angreifern einen großen Handlungsspielraum«, zitierte sie triumphierend aus ihrem Bodyguard-Lehrbuch. Oder wo immer sie diesen Schrott herhatte. Meine Geduld war langsam, aber sicher überstrapaziert. Ich schnaufte genervt.
    Â»Ich mache nur meinen Job«, fügte sie hinzu. »Wenn Sie damit ein Problem haben, wenden Sie sich bitte an meinen Auftraggeber.«
    Â»Oh Shit«, entfuhr es mir. Mein Vater wollte mit seinem Pressesprecher erst später vorbeischauen, wenn der Fotograf da wäre. Wenn die mir bis dahin auf der Pelle hing, würde ich haushoch gegen Silvy verlieren. »Dann zieh wenigstens deine Pistole, wenn du merkst, dass einer nicht spenden will«, sagte ich düster. Da tat Hedi etwas Unerwartetes. Sie senkte den Kopf und starrte mich über den Rand ihrer Brille so durchdringend und vernichtend an, dass ich schnaufend die Augen verdrehte. »Schon gut, schon gut. Ich gebe es zu. Das war ein echt blöder Scherz.«
    Sie schob ihre Brille wieder vor die Augen und nickte mir knapp zu. Silvy war gerade am anderen Ende des Saales und kommentierte mit einem affektierten Lachen die Bemerkung eines Mannes, der seine Brieftasche aus der Jacke zog. Sie hatte wahrscheinlich schon tausend Euro gesammelt, während ich noch nicht mal einen Cent aufgetrieben hatte. Mist. Ich wollte wieder zu den Frauen am Tisch, aber die standen gerade auf und sagten mit

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