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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Silvy an, sie sah mich an, wir gingen gleichzeitig los. Weil ich es peinlich fand, ein Wettrennen auf die Neuankömmlinge zu veranstalten, ließ ich Silvy auf ihren hohen Schuhen vordackeln. Gerade dachte ich, sie würde mir die Frauen wegschnappen, da wurde sie von einer Niesattacke ausgebremst. Haha, dachte ich. Die gehören mir.
    Â»Hallo, die Damen, entschuldigen Sie den Überfall, aber ich habe ein dringendes Anliegen. Ich sammele für einen neuen Anbau für das Kinderkrankenhaus und …« In dem Moment sah ich ihn durch die Glastür. Philipp. Er schlenderte über den Parkplatz in Richtung Eingangstür. Hastig rauchte er seine Zigarette zu Ende und schnipste sie achtlos weg. »Wie meine Freundin schon erläutert hat, ist der Anbau äußerst wichtig«, hörte ich auf einmal Silvy neben mir. »Ich zeige Ihnen hier einmal einen Prospekt …«
    Sie zog die Frauen mit sich zum Infostand. Sie hatte mir die Kundschaft geklaut. Aber das war mir im Moment egal.
    Die Leute vor Philipp erreichten die Schiebetür. Philipp wäre auch gleich da. In dem Moment kam wieder Leben in mich und ich verdrückte mich zu unserem Infostand, wo ich zwischen all den Menschen nicht auffiel. Ich hörte die hohe Stimme von Silvy quäken, war aber mit meiner ganzen Konzentration bei Philipp. Er blieb im Raum stehen, orientierte sich kurz, wobei sein Blick auch den Infostand streifte, mich aber nicht sah, weil ich hinter dem Stand in die Hocke gegangen war und den Zylinder hinter dem Stoff zwischen den Beinen des Tischgestells verstaute. Als ich wieder auftauchte, sah ich, wie Philipp auf einen Mann zusteuerte, der an der Bar stand. Die beiden unterhielten sich kurz. Der Mann ließ Philipp stehen und machte einen sehr unzufriedenen Eindruck. Philipp steuerte die Toiletten an. Ich löste mich von dem Stand und schlenderte dem Mann hinterher, der zu einer Dreiergruppe Männer ging.
    Â»â€¦ vorübergehender Engpass«, hörte ich Mann 1 im Vorbeigehen sagen.
    Â»Das gibt es doch nicht«, sagte Mann 2.
    Â»Fuck«, entfuhr es Mann 3. »Und jetzt?«
    Â»Jetzt müssen wir wohl ohne spielen«, sagte Mann 1.
    Â»Fuck«, wiederholte Mann 3.
    Es schien mir ganz so, als ob Philipp sein Gehirndoping nicht nur an Studenten vertickte, sondern auch an Golfspieler.
    Ich wartete im Vorraum der Toilette auf ihn. Als er rauskam, holte er gerade sein Handy raus und checkte seine Nachrichten. So sah er mich zunächst nicht. Er sah unheimlich ungesund aus, graue Gesichtsfarbe, tiefe Augenringe, rote Nase. Er schniefte.
    Â»Frische Luft und ein Glas Milch würden dir mal guttun«, sprach ich ihn an.
    Â»Honigmund«, sagte Philipp aufgekratzt. »Ich habe bald den Eindruck, du verfolgst mich.«
    Â»Spar dir das Gesülze«, fuhr ich ihn an. »Du kriegst deine Tasche wieder.«
    Ein Blitz durchzuckte ihn. Mit zwei Schritten war er bei mir und starrte mich mit seinen leblosen wässrig blauen Augen an.
    Â»Das wird aber auch mal Zeit«, sagte er heiser. Obwohl es so kühl war, schwitzte er plötzlich. »Wann?«
    Â»Nächste Woche.« Ich würde ihm jetzt nicht auf die Nase binden, dass ich gar nicht wusste, wo sie war.
    Â»Ist sie noch komplett oder hat dein Bruder, dieses Arschloch, mein Zeug verschleudert?«
    Â»Nein«, behauptete ich. »Es ist noch alles da.«
    Â»Das will ich für dich hoffen.« Er fing an zu lachen, was aber schnell in einen Hustenanfall überging. »Da lässt dieses Arschloch seine kleine Schwester den Dreck aufkehren, den er gemacht hat. Er ist ja noch ein mieserer Sack, als ich gedacht hatte.«
    Â»Ich melde mich«, sagte ich und wandte mich zum Gehen.
    Â»Beeil dich besser«, rief er mir hinterher. »Die Russen sind schon ziemlich ungeduldig.« Und er lachte keuchend.

15
    G uckt mal«, sagte meine Mutter am nächsten Morgen beim Frühstück. »Hier ist ein Bild von dir, André! Und eines von Silvy, Lola und Marie.« Sie schwenkte die Sonntagszeitung zu uns, so dass wir die Fotos sehen konnten.
    Â»Spendenrekord beim diesjährigen Weihnachtsgolfturnier«, las ich. »Fleischfabrikant André Sander bedenkt Krankenhaus mit großzügiger Schenkung. Die guten Feen sammeln fleißig für kranke Kinder.«
    Â»Da hätten die dich ruhig mit drauflassen können«, meinte meine Mutter. »Immerhin hast du auch eine schöne Summe gesammelt.«
    1450 Euro, um

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