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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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war. Ich war mit Silvy letztes Jahr schon mal hier gewesen, weil sie gemeint hatte, da könnte man interessante Jungs kennenlernen. (Was nicht der Fall war. Wobei das hauptsächlich daran lag, dass sich bei mir die Begriffe »interessant« und »Pullunder« nicht miteinander vereinbaren lassen.) Die Pullunder-Jungs aus der Jugendmannschaft spielten um eine große Torte und einen hässlichen Pokal, die Erwachsenen um eine Magnumflasche Champagner und einen noch hässlicheren Pokal. Aus mir unerfindlichen Gründen war der Sieg hart umkämpft. Im Restaurant des Clubhauses waren für die Turnierteilnehmer Tische, Stühle und Stehtische aufgebaut worden, die mit weißen Tischdecken und allerlei Plunder dekoriert waren. Und rechts am Rand, neben der Bar, kommandierte Silvy zwei junge Frauen herum, die gerade mit genervten Mienen den Infostand vom Kinderkrankenhaus aufbauten. Marie und Lola schauten aus sicherer Entfernung zu. Marie inspizierte ihre langen Fingernägel, Lola glotzte stupide vor sich hin.
    Â»Tach zusammen«, sagte ich. Marie guckte mich an, als wäre ich ein Fettmolekül, das auf ihre Hüfte springen wollte.
    Â»Hi Natascha«, sagte Lola.
    Â»Hallo«, presste sich Marie ab.
    Da kam auch schon die selbst ernannte Benefiz-Königin Silvy angerauscht. »Oh! Da sind ja meine Besten!«, säuselte sie und umarmte Marie und Lola demonstrativ und gab ihnen Küsschen auf jede Wangenseite. »Ihr seid echt die besten Freundinnen überhaupt! Was würde ich nur ohne euch machen!«
    Igitt. Sie warfen sich gegenseitig ein paar Kussmünder zu, als wären sie nicht ganz dicht, dann tat Silvy auf einmal ganz überrascht. »Ach, Natascha. Du bist ja tatsächlich gekommen!«
    Â»Viel erstaunlicher ist es doch, dass du gekommen bist«, gab ich ruhig zurück. »Ich hätte gedacht, du lässt dir irgendeine billige Ausrede einfallen, um nicht gegen mich antreten zu müssen.«
    Â»Ha!«, sagte Silvy und suchte sichtlich nach einer cleveren Erwiderung. Stattdessen sagte sie biestig: »Ich freue mich schon, dich bald im Krankenhaus schuften zu sehen.«
    Â»Ich würde mir an deiner Stelle mal lieber überlegen, wie du Lukas die Wahrheit beichten willst!«
    Silvy ging nicht darauf ein, sondern starrte an mir vorbei.
    Â»Wer ist denn dein unheimlicher Schatten da?« Silvy deutete mit dem Kopf auf Hedi, die zwei Meter von mir entfernt Stellung bezogen hatte.
    Â»Mein neuer Bodyguard.«
    Â»Ach, nicht mehr der junge Mann von letzter Woche?«, fragte Silvy in gespielt bedauerndem Tonfall.
    Â»Nee.«
    Â»Hast ihn wohl vergrault, was? Kein Wunder. Wir wissen ja, wie un-er-träg-lich du bist, nicht wahr, Mädels?« Silvy lachte spitz auf und Lola und Marie fielen schnatternd mit ein.
    Â»Ach, Silvy«, sagte ich lächelnd. »Weswegen brauchst du noch mal keinen Bodyguard? Ach ja. Weil du so ätzend bist, dass dich noch nicht mal ein Verbrecher mit der Kneifzange anfassen würde.«
    Ihr blieb das Lachen im Hals stecken. Ich ging zum Infostand und schaute mir die ausgelegten Broschüren über den geplanten Neubau an, die Spendenbox und die Fotos von Silvy, Marie und Lola, wie sie um das Bett eines Patienten herumstanden oder einem Mädchen im Rollstuhl was vorlasen. »Die Krankenhaus-Feen« stand über jedem Foto.
    Â»Und?«, fragte Silvy. »Bist du bereit, in einen fairen Wettkampf einzutreten?«
    Â»Weißt du überhaupt, wie man das Wort fair schreibt?«, sagte ich. Sie verzog das Gesicht, dann ließ sie ihren glänzenden Steppmantel mit dem Fellkragen von den Schultern gleiten und entblößte ein enges pinkes Neckholder-Minikleid mit einem geradezu lächerlich großen Dekolleté. Ihr Wonderbra musste Gelkissen in Größe von Caprisonne-Packungen haben. Denn eigentlich hatte sie in Sachen Oberweite nicht mehr zu bieten als ich. »Wow«, entfuhr es Lola und ließ sich von Silvy den Mantel in die Hand drücken.
    Marie zog eine dünne Augenbraue hoch. »Designer?«
    Â»Iceberg«, sagte ich.
    Â»Du hast ja keine Ahnung«, tadelte Silvy. »Das ist Halston Heritage.«
    Â»Das ist auf jeden Fall Iceberg«, widersprach ich. »In spätestens einer Stunde wirst du in dem Fetzen nämlich blau gefroren sein.« Ich trug eine schwarze Lederhose, fellgefütterte Uggs und einen Kaschmircardigan über der Bluse. Mir war nicht kalt. Außer wenn

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