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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Champagners aufsog und dann auch noch meinen trank. Um locker zu werden, wie sie sagte. Dabei gab es keinen Menschen, den ich kannte, der schon im Normalzustand lockerer war als sie. Aber auch das zeigte, dass ich nicht den geringsten Schimmer hatte von russischen Partys.
    Â»Scheiße«, war dann auch das erste Wort, das Kim entfuhr, als wir auf den Parkplatz der Petroff International GmbH einbogen, wo neben dem verglasten Neubau der Firma von Irinas Tante ein großes Festzelt aufgebaut war.
    Â»Verdammte Scheiße«, bekräftigte Kim. »Guck dir diese Russentussen an!«
    Eine Clique Blondinen trippelte auf High Heels auf den Eingang des Festzeltes zu. Modelfiguren, Designerklamotten, Schmuck, schicke Handtaschen, das ganze Programm.
    Â»Du bist nicht die Einzige, die einen reichen Kerl sucht«, sagte ich.
    Â»Stimmt«, lenkte Kim ein. »Hat zufällig noch einer einen Push-up-BH dabei? Ich muss noch was tunen.«
    Â»Nee, zufällig nicht. Du hast doch schon einen Wonderbra an oder nicht?«
    Â»Natürlich! Aber das reicht nicht! Guck dir die Doppel-D-Auslagen an! Wie auf dem Fleischmarkt.«
    Während Kim sich weiter über die Russinnen empörte, die wie paarungsbereite Glühwürmchen dem Zelteingang entgegenglimmten, suchte ich unter den Menschen auf dem Parkplatz nach einem Zweimeterkerl, konnte aber unter den rauchenden und telefonierenden Männern keinen dieser Größe ausmachen.
    Â»Ich bin viel zu unauffällig angezogen!«, stellte Kim abschließend fest.
    Â»Du musst sie eben mit deiner inneren Schönheit überzeugen«, sagte ich.
    Â»Das Märchen von der inneren Schönheit kannst du jemandem erzählen, der es nötig hat«, sagte Kim, lupfte ihr Minikleid und ließ ihre Strapse blitzen. »Jetzt brauche ich nur noch eine Schere. Hat einer eine Schere?«
    Â»Willst du das Kleid etwa kürzen?«
    Â»Klar. Damit man die Strapse sieht.«
    Â»Das ist doch total übertrieben.«
    Â»Wer einen Millionär angeln will, muss ein besonders verführerischer Köder sein, sagt meine Mama immer. »Hey, du da vorne.« Sie meinte Hedi. »Hast du eine Schere oder so was?«
    Aber zum Glück konnte ihr Hedi auch nicht weiterhelfen. Also beschloss Kim, dass es jetzt auch egal wäre, sie hätte ihre unwiderstehliche Art und ihren Nerz und die ganzen anderen Schlampen sollten jetzt mal sehen, wo der Hammer hing.
    Entschlossen stieg sie aus und Hedi und ich folgten ihr zum Eingang des Festzelts, der von zwei weißen künstlichen Tannenbäumen flankiert wurde, die mit Hunderten kleiner Lichter übersät waren.
    Â»Hi«, rief in dem Moment eine herausgeputzte junge Frau in rosafarbenem Spitzenkleid und toupierten Haaren.
    Â»Irina?«, staunte ich angesichts ihrer Verwandlung. »Du siehst ja brillant aus«, sagte ich in Anspielung auf ihre funkelnde Halskette und den ganzen anderen Glitzerschmuck, den sie angelegt hatte. »Natürlich«, sagte sie. »Ist ja Party heute.«
    Â»Hättest du mich nicht vorwarnen können?«, maulte Kim, »Und mir sagen, dass hier alle total aufgebrezelt sind?«
    Â»Ã„h, Kim. Es sieht nicht so aus, als ob du das nicht gewusst hättest. Natascha dagegen«, sie deutete auf mein hübsches, aber ziemlich schlichtes gepunktetes Juicy-Couture-Kleid, »sieht eher aus, als wollte sie auf den Tennisplatz gehen. Und du hast ja noch nicht mal Heels an!«
    Â»Die Boots passen einfach besser zu dem Kleid«, behauptete ich. Ich wollte ja nicht verraten, dass ich heute weniger Wert darauf gelegt hatte, gut anzukommen, als im Zweifelsfall gut abhauen zu können.
    Irina hakte uns beide unter und steuerte mit uns auf den Eingang zu. Laute Popmusik einer russischen Sängerin schallte uns entgegen. »Mann, ist das laut«, sagte ich.
    Â»Das ist Alla Pugatschowa«, informierte uns Irina. »Ist eine Art russische Madonna. Alle lieben sie. Also dann, Mädels. Willkommen in Russland.«
    Als wir im Zelt waren, blieb mir fast die Luft weg. Nicht nur, weil es so heiß und stickig war. Sondern wegen der überbordenden, unglaublich pompösen Dekoration. Von außen hatte das Zelt ausgesehen wie ein ganz normales Festzelt, wie es bei Volkfesten benutzt wurde. Aber während die Deutschen Biertische hineinstellten und sich mit ein paar Wimpelketten begnügten, war das hier eine Dekorationsorgie in Gold und Rot. Runde Tische überzogen mit roten

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