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Gefaehrliche Gefuehle

Gefaehrliche Gefuehle

Titel: Gefaehrliche Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Dietz
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tätig?«
    Enzo lachte. »Hör mal, Süße, ich konnte da nicht mit der Tür ins Haus fallen …«
    »Wie hast du mich genannt?«
    »Äh. Süße?«
    Ich grinste vor mich hin.
    »Gefällt dir das nicht?«
    »Doch, doch. Also, was hast du noch herausgefunden?«
    »Nichts weiter. Ich geh da einfach morgen noch mal vorbei.«
    »Mmmhhh«, machte ich.
    »Es wird alles gut«, sagte Enzo. »Ich kümmere mich darum, wenn ich wieder da bin.«
    »Wo fährst du denn eigentlich hin?«
    »Hab ich das nicht gesagt? Der Job ist in Hamburg.«
    »Oh«, sagte ich erschrocken. »So weit weg!«
    »Bin morgen früh schon wieder da. Morgen Nachmittag sehen wir uns, okay?«
    »Lädst du mich zu Kaffee und Kuchen ein?«, neckte ich ihn.
    »Hey, wie wäre es, wenn wir zur Kirmes am Park gingen?«, schlug er vor. »Wir könnten eine Runde eislaufen und gebrannte Mandeln essen.«
    »Oh ja«, sagte ich, »das klingt toll!« Selbst als ich aufgelegt hatte, konnte ich nicht aufhören zu grinsen. Ich schälte mich aus dem Bett. Delegieren war wirklich eine sehr sinnvolle Sache. Predigte mein Vater auch immer. Enzo würde sich um Dimitri kümmern und ich würde mir einen faulen Tag machen. Baden, fernsehen, lesen, im Internet surfen und vielleicht in die Stadt fahren, um ein wenig zu bummeln. Der Schulball würde ohne mich stattfinden. Ohne Enzo hatte ich absolut keinen Grund, dorthin zu gehen. Ein Zickenzoff um die Cliquenvorherrschaft zwischen Jennifer und Kim wäre zwar sicher ganz amüsant, aber ein gutes Buch war es auch. Und jetzt würde ich erst einmal ausgiebig frühstücken. Ich schlüpfte in meinen kuscheligen Bademantel und zog meine Lammfellpantoffeln an, die eher eine Art Hausstiefel waren, weil sie mir bis zur Wade reichten, und überlegte gerade, ob ich einen Roibusch-Vanille-Tee oder einen Milchkaffee zum Frühstück trinken sollte, da klingelte mein Handy. Enzo!, hoffte ich und sprang gut gelaunt zum Nachttisch, wo ich es abgelegt hatte. Unbekannter Teilnehmer, zeigte mir das Display an.
    »Natascha Sander«, meldete ich mich.
    Und dann sprach eine kehlige Stimme meinen Namen und es klang wie eine zu langsam abgespielte Aufnahme einer Geisterstimme und ich bekam augenblicklich Gänsehaut. »Naaataaaaschaaa«, sagte der Mann. Jeder Vokal zog sich so lang wie die Transsibirische Eisenbahn.
    »Dimitri?«, hauchte ich. »Bist du das? Wie hast du meine Nummer rausgekriegt?«
    Die Antwort war ein unheimliches Schnaufen. Dann sagte er: »Du haaaast waas, was mirrrr gehörrrt.«
    »Stimmt. Und ich würde es dir liebend gerne zurückgeben. Ganz ehrlich. Ich wollte es am Dienstag Philipp geben, aber der war ja dann … äh … tot.«
    Er sagte nichts.
    »Es ist noch alles da«, plapperte ich vor lauter Schreck weiter. »Ich kann es dir gleich bringen.«
    Hatte ich das gerade wirklich gesagt?
    »Guuuut. Parkplatz Einkaufszentrum. Eingang Oooost. Halbe Stunde«, antwortete er geschäftsmäßig und legte auf.
    Ich starrte auf das Telefon, als ob es mich gleich beißen würde. Wie hatte er meine Nummer rausgekriegt? Hatte Enzo ihn auf meine Spur gebracht? Oder war es Philipp gewesen? Oder Bastian? Und wieso meldete er sich ausgerechnet jetzt? Und warum hatte ich gesagt, dass ich ihm gleich die Tasche geben könnte? Und wieso wollte er sich am Einkaufszentrum treffen? Die Antwort auf alle Fragen, die mir durch den Kopf schossen, war immer die gleiche: Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Fieberhaft überlegte ich, wie meine Chancen standen, am Einkaufszentrum kaltgemacht zu werden, ohne dass irgendeiner was mitbekam. Eines war klar: Da würde ich auf keinen Fall alleine hingehen! Hedi war zwar dabei, aber ihr traute ich nun gar nicht zu, mich vor einem Zweimeterkerl zu beschützen. Ich versuchte, Enzo zu erreichen, aber er hatte sein Telefon ausgeschaltet und ich musste mit der Mailbox vorliebnehmen. Ich sagte ihm, dass er sich dringend melden solle. Währenddessen hatte ich schon mein E-Mail-Programm geöffnet und schrieb Bastian, dass er sofort anrufen sollte. Aber ich hatte nicht viel Hoffnung, dass er am Samstagmorgen um zehn Uhr seinen Posteingang checkte. In Windeseile zog ich mich an und versuchte zwischen Socken und Jeans und Rollkragenpullover noch dreimal, Enzo anzurufen. Vergeblich. Da klingelte mein Telefon. Das Festnetz. Misstrauisch schaute ich aufs Display. Wieder eine unterdrückte Nummer. Ich schluckte und hob vorsichtig den Hörer ab.
    »Hallo?«, sagte ich zaghaft.
    »Was gibt’s denn so Dringendes so früh am Morgen?«
    »Bastian!

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