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Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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einflussreiche Freunde, und ich warne dich, Rocco. Niemand wird es schaffen, mir Antonios Kind vorzuenthalten.“
    „Das will auch keiner, Vater“, war Roccos Antwort gewesen. „Zuerst einmal aber müssen wir sicher sein können, dass es auch wirklich Antonios Kind ist.“
    „Das solltest du mich beurteilen lassen, ich bin schließlich Antonios Vater. Oder glaubst du im Ernst, ich würde mein eigenes Fleisch und Blut nicht erkennen? Welcher echte Mann wäre dazu wohl nicht in der Lage?“, konterte der Prinz theatralisch.
    Es war ausgesprochen ärgerlich, dass sein Vater auf Umwegen von Josh’ Ankunft auf der Insel erfahren hatte. Das machte eine Sache, die ohnehin nicht leicht war, leider noch komplizierter.
    Obwohl Rocco die Erfahrung gemacht hatte, dass Julie oft genau das Gegenteil von dem tat, was man ihr riet, beschloss er, sie vor seinem Vater zu warnen. Rocco vermutete, dass der Patriarch einen Trick anwenden könnte, um Josh zu Gesicht zu bekommen. Trotzdem musste er es tun, das war er sich selbst einfach schuldig. Deshalb klopfte er jetzt an ihre Zimmertür, die einen Spalt offen stand. Als keine Antwort kam, schob er die Tür leise auf und betrat das Zimmer.
    Julie lag angezogen auf dem Bett und schlief. Bei ihrem Anblick fühlte Rocco dieselbe Wut in sich aufsteigen wie in jenem Moment, in dem er gesehen hatte, wie sie sich in dem Sturm mit dem Buggy abmühte. Da hatte sie den Eindruck erweckt, als bräche sie gleich zusammen. Scheinbar machte ihr der Eisenmangel schwer zu schaffen.
    Aber Julie dachte offenbar gar nicht daran, auf ihre Gesundheit zu achten! War es nicht seltsam, wie oft sie ihn wütend machte? Noch seltsamer allerdings war, dass sich in diese Wut oft sexuelle Erregung mischte, was doch eigentlich völlig unmöglich war, oder?
    Ganz bestimmt war nicht sie es, die ihn sexuell erregte. Andererseits war er schließlich auch nur ein Mann, und hinzukam, dass er seit fast einem Jahr wie ein Mönch lebte. Und da das eher Zufall als Absicht war – er hatte sich schlicht zu viel Arbeit aufgebürdet – war es nur normal, dass sein Körper reagierte, wenn sich ihm eine Frau so anbot, wie sie es getan hatte. Auch wenn er sich für diese Reaktion verachtete.
    Die Tür zum Kinderzimmer stand offen, und Rocco ging darauf zu. Wie konnte sich sein Vater so sicher sein, sein „eigenes Fleisch und Blut“ zu erkennen, obwohl er ihm vorher noch nie begegnet war? Rocco trat an das Kinderbett und schaute auf Josh hinunter, der tief und fest schlief. Dem Jungen bekam der Aufenthalt auf der Insel sichtlich gut. Er hatte zugenommen und war längst nicht mehr so blass. Das Erste, worauf beim Aufwachen Julies Blick fiel, war Rocco, der über das Kinderbett gebeugt dastand, mit einer Hand auf der Querstrebe und der anderen im Bett. Prompt erschrak sie. Man brauchte kein Einstein zu sein, um sich ausrechnen zu können, dass Rocco und seine Brüder nicht den geringsten Grund hatten, sich über einen Sohn ihres ungeliebten Halbbruders besonders zu freuen. Von Maria hatte Julie zwar erfahren, dass alle drei Brüder über ein Vermögen verfügten, das sie aus eigener Kraft erworben hatten, aber falls ihr Vater beschließen sollte, seinen Enkel ebenfalls als Erben einzusetzen …
    Schlagartig erwachte ihr Beschützerinstinkt und veranlasste sie aufzuspringen. Sie ging eilig nach nebenan und fragte scharf: „Was machst du denn da?“
    Rocco wandte den Kopf und schaute sie an, aber er nahm die Hand nicht weg.
    Julie ging um das Bett herum auf die andere Seite und beugte sich ebenfalls zu Josh hinunter. Sie wurde erst ruhiger, als sie sah, dass ihr Neffe tief und gleichmäßig atmete. Jetzt hätte sie sich eigentlich wieder abwenden können, doch als ihr bewusst wurde, dass Josh mit seiner kleinen Hand Roccos Zeigefinger umklammerte, machte ihr Herz erneut einen Satz – diesmal allerdings nicht aus Sorge um den Jungen, sondern weil ein wütender Schmerz sie durchfuhr.
    Rocco hatte kein Recht, einfach ungefragt das Kinderzimmer zu betreten und Josh auf eine Weise zu beobachten, wie es höchstens einem Vater erlaubt gewesen wäre. Julie musste sich beherrschen, um den Kleinen nicht aus seinem Bett zu reißen und fest an ihre Brust zu drücken. Sie ermahnte sich zur Ruhe und fragte so sachlich wie möglich: „Warum bist du hier?“
    „Weil ich es so will. Das ist mein Zuhause, und Josh ist wahrscheinlich mein Neffe. Es ist nur normal, wenn ich mich davon überzeuge, dass er nicht unter dem verantwortungslosen

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