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Gefährliche Glut

Gefährliche Glut

Titel: Gefährliche Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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dir bleibt immer noch Josh.“
    „Ich verstehe deine Argumente, und ich bin dir wirklich dankbar für deinen Vorschlag“, fühlte Julie sich verpflichtet zu sagen. „Aber … na ja … es kommt mir einfach so … ich meine, dass du mich heiraten willst, nur um Josh etwas Gutes zu tun. Das ist unheimlich nett von dir, sehr großzügig, wirklich, aber ich habe auch meinen Stolz, verstehst du? Der Gedanke, ich könnte deine Anständigkeit ausnutzen, beunruhigt mich einfach.“
    „Ist das so? Oder beunruhigt dich vielmehr der Gedanke, ich könnte erwarten, dass du deinen ehelichen Pflichten nachkommst?“, fragte Rocco mit gefährlich sanfter Stimme.
    Sofort schoss Julie die Röte ins Gesicht.
    „Daran habe ich überhaupt nicht gedacht“, schwindelte sie. Natürlich hatte sie daran gedacht, den Gedanken daran aber sofort zurückgedrängt, weil sie befürchtete, bei so viel Nähe zu viel über ihre wahren Gefühle zu verraten.
    Trotzdem erwiderte sie jetzt heiser: „Also gut … ich meine … danke. Dann heiraten wir eben. Wahrscheinlich ist es so für Josh wirklich das Beste.“
    Zwei Tage später war Julie ganz schwindlig angesichts des rasanten Tempos, mit dem sich die Dinge entwickelten. Natürlich kannte Rocco in Sizilien wie auch in London die richtigen Leute, um alle juristischen Details schnell und reibungslos klären zu lassen. Nichtsdestotrotz glaubte Julie sich verhört zu haben, als Rocco ihr beim Abendessen erklärte, dass die Trauung bereits am nächsten Morgen in der kleinen Hauskapelle der Villa stattfinden sollte.
    Gleich nach dem Essen, bei dem ihnen der Anwalt Gesellschaft geleistet hatte, um die letzten Details zu besprechen, bat Julie, sich zurückziehen zu dürfen. Nach all der Aufregung der letzten Tage fühlte sie sich erschöpft und ausgelaugt – seelisch noch mehr als körperlich. Die Medikamente, die der Arzt ihr verschrieben hatte, wirkten zwar gegen die Anämie, aber nicht gegen den Schmerz, dem Julie sich ausgesetzt sah.
    Als Julie nun aufstand, erhob Rocco sich ebenfalls und sagte: „Ich komme kurz mit.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, schob er den Buggy, in dem Josh saß, zur Tür.
    Das Strahlen, das bei Roccos Anblick über das Gesicht des Kleinen ging, bestärkte Julie darin, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Die richtige Entscheidung für Josh, aber was war mit ihr?
    Sie würde morgen einen Mann heiraten, den sie liebte und der sie körperlich erregte. Einen Mann, dessen Gesellschaft sie anregend fand und dessen Persönlichkeit sie faszinierte und herausforderte. Einen Mann, von dem sie mit Bestimmtheit wusste, dass er sie nie langweilen würde, einen Mann, der nicht nur an sich dachte, sondern darüber hinaus beträchtliches Mitgefühl für seine Mitmenschen aufbrachte und auch danach handelte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als einem solchen Mann eine ebenbürtige Partnerin zu sein und von ihm geliebt und geschätzt zu werden. Aber dazu würde es nie kommen.
    An ihrem Schlafzimmer angelangt, öffnete Rocco die Tür, dann trat er einen Schritt zurück, damit sie vor ihm eintreten konnte.
    In ihrer Abwesenheit waren auf ihrem Bett drei cremefarbene Kleidersäcke abgelegt worden.
    „Das sind Brautkleider“, erklärte Rocco. „Aus Zeitgründen habe ich Ricardo gebeten, diese kleine Auswahl aus Mailand mitzubringen.“
    Julie fragte sich, wie sich der Anwalt als Kurier von drei Brautkleidern wohl gefühlt haben mochte.
    Rocco legte Josh, der wieder eingeschlafen war, in sein Bettchen. Einen Moment später zog er einen Gegenstand aus der Hosentasche, der sich auf den zweiten Blick als eine Schmuckschatulle entpuppte.
    Julie beobachtete mit einem Kloß im Hals, wie Rocco damit auf sie zukam. Zweifellos war der Ring, den er für sie ausgesucht hatte, genauso teuer und geschmackvoll wie die Brautkleider auf dem Bett. Alles würde perfekt sein, nur die Gefühle fehlten, die doch bei einer Hochzeit eigentlich das Wichtigste sein sollten.
    Als Rocco den Deckel der Schatulle aufklappte, stockte ihr fast der Atem, so schön waren der Ehe- und Verlobungsring – letzteren streifte Rocco ihr gleich über. Natürlich passte er perfekt.
    Er ließ ihre Hand nicht sofort los. Julie schaute ihn an und entdeckte zu ihrer Überraschung, dass sein Blick auf ihrem Mund lag und seine Augen sich verdunkelt hatten. Als er jetzt den Kopf senkte, wusste sie, dass er sie küssen würde.
    Julie spürte Panik in sich aufsteigen. Hastig entzog sie ihm ihre Hand und sagte eilig:

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