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Gefaehrliche Kaninchen

Gefaehrliche Kaninchen

Titel: Gefaehrliche Kaninchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten John
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mächtig stolz über so viel Aufmerksamkeit, schluckt und sagt so was wie »Eitung nein da, Papa böse«.
    Georg nickt. »Jaja, das hatten wir schon. Und was noch?«
    »Alle böse«, sagt Issa.
    Georg erhebt sich wieder und seufzt. »Da müssen wir wohl noch ein paar Jahre warten«, sagt er, streicht seiner kleinen Schwester aber dennoch über den Kopf und sagt »gut gemacht«.
    Wieder sehen sich die Jungs ratlos an.
    »Was soll’s.« Georg ist es, der schließlich mit den Schultern zuckt. »Das wird sich schon wieder beruhigen.«
    »Klar«, sagt jetzt auch Tristan.
    Lukas und Lars nicken und Max tut es ihnen nach.
    »Wer hat Lust auf eine Schlacht am Computer?«, fragt Tristan, und Lars, Lukas und Max rufen »ich«. Georg geht zurück in sein Zimmer, Issa schiebt sich durch die Schiebetür wieder nach draußen zu ihren Eltern.
    Schon wenig später, während Horden außerirdischer Angreifer abgewehrt werden, haben die Jungs die Angelegenheit vergessen.
    Nur Max denkt noch darüber nach. »Alle böse«, hat Issa gesagt. Wen hat sie damit gemeint?

5. Kapitel

    »Habt ihr Ärger mit euren Nachbarn?«, fragt Max, so beiläufig, wie er kann. Er sitzt auf dem Burgbaum und isst einen Apfel.
    Leonie steht mit hochgekrempelten Hosenbeinen im See. Ein kleines Rinnsal ergießt sich über den Damm, der rechts und links immer wieder ausgebessert werden muss. »Weiß nicht. Was meinst du?«
    »Nur so.« Die letzten zwei Tage hat Max versucht rauszufinden, wer alles »böse« ist auf die Leoniefamilie. Ihm sind mehrere Sachen aufgefallen. Er hat sich sogar einen Zettel gemacht.
    1.) Niemand grüßt die Familie. Und Max auch nicht, weil er »mitgefangen, mitgehangen« ist (so hat es Tristan ausgedrückt).
    2.) Die Nachbarn grüßen nicht zurück, nachdem ihnen Max höflich einen guten Tag gewünscht hat (mitgefangen, mitgehangen).
    3.) Die Zeitung ist immer noch pünktlich jeden Morgen verschwunden (Nachbar Hau-den-Specht?).
    4.) Bälle, die über den Zaun fliegen, werden nicht zurückgegeben. Der Nachbar zur Rechten hat sogar eine Ballkiste, in die er die rübergeflogenen Bälle sperrt. Leonies Vater ist hingegangen und hat sich mit ihm angeschrien, aber genützt hat es nichts. Leonies Familie muss ständig neue Bälle kaufen.
    5.) Der Nachbar zu Rechten und der Nachbar zur Linken, der Balldieb und der Zeitungsklauer mit dem Dackel, haben hohe Weidenzäune errichtet, weshalb das Grundstück der Leoniefamilie inzwischen wirkt wie ein Tunnel.
    6.) Es wird viel geschrien.
    Max wirft seinen Apfelrest ins Wasser. »Eure Nachbarn beschweren sich. Manchmal. Rufen rüber und so.«
    Leonie nimmt den Fuß hoch, damit der Apfelrest an ihr vorbeitreiben kann. »Das machen die immer. Klaus meint, wir sollen uns nicht drum kümmern. Die wären halt alt und hätten ihre Kindheit vergessen.«
    Max sagt nichts mehr, aber er fragt sich, ob die Nachbarn ihre Kindheit vielleicht nicht vergessen haben, sondern einfach nicht so laut gewesen sind als Kinder.
    »Und dein Vater«, fragt Leonie, beugt sich runter und wirft den Apfelrest über den Damm, in dem er sich verfangen hat, »ist der eigentlich auch mal zu Hause?«
    »Wieso?« Max zieht seine Schuhe aus und stopft die Socken hinein.
    »Nur so.« Leonie zuckt mit den Achseln. »Ich sehe ihn eigentlich gar nicht. Und das muss doch ein bisschen, nun ja, langweilig sein für deine Mutter, wenn sie immer so ganz alleine ist.«
    »Meiner Mutter ist nie langweilig«, sagt Max, der auch ins Wasser steigt, nachdem er sich die Hose hochgekrempelt hat. »Die liest.«
    »Ja klar.« Leonie zuckt wieder mit den Schultern. »Ich meine ja nur so.«
    Gestern hat sie etwas mitbekommen. Etwas, was sie nicht so recht verstanden hat.
    »Und was sagen wir Max?«, hat sie gehört, als sie unten aufs Klo musste und sich Max’ Eltern oben auf dem Treppenabsatz unterhielten. »Wir sagen einfach, du bist erkältet und schnarchst und dass du deswegen im Gästezimmer schläfst.«
    Das hatte sich fast so angehört, als wollten sie Max belügen!
    »Hat dein Vater eigentlich sein eigenes Zimmer?«, fragt sie so unverfänglich wie möglich, während sie mit den Händen im Schlamm wühlt.
    »Er hat ein Arbeitszimmer«, erwidert Max. »Und er schläft im Gästezimmer. Weil er sich erkältet hat und seine Nase zu ist und er deswegen schnarcht.« Er watet zu ihr und reicht ihr einen Stein.
    Leonie legt den Stein an die Stelle, wo Wasser durchkommt. Sie antwortet nicht und sie ist froh, dass Max ihren Gesichtsausdruck nicht sehen

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