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Gefaehrliche Kaninchen

Gefaehrliche Kaninchen

Titel: Gefaehrliche Kaninchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten John
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weißt du das?«, fragt er.
    »Ich habe ihn be-ob-ach-tet«, schreit Lukas.
    »Wobei?« Jetzt wird auch Georg aufmerksam und lässt das Nutellaglas so überraschend los, dass Tristan fast hintenüberfällt.
    »Schschsch«, macht Leonies Mutter und beginnt, Issas Ei zu pellen.
    Es wird tatsächlich ruhig am Tisch.
    »Ich habe Hau-den-Specht dabei beobachtet, wie er sich heute Morgen rübergeschlichen und uns die Zeitung geklaut hat«, fasst Lukas noch einmal zusammen. »Ich musste pinkeln und danach hatte ich Durst. Also bin ich runter in die Küche und hab mir ein Glas Wasser geholt. Und da habe ich Hau-den-Specht vor unserem Fenster auftauchen sehen. Kurz darauf klapperte der Briefkasten, und wenig später kommt der Typ auf dem Rückweg noch mal am Fenster vorbei. Und dieses Mal hat er unsere Zeitung dabei.«
    Das war wahrscheinlich die längste Rede, die er in seiner Familie je hatte halten können, ohne unterbrochen worden zu sein. Lukas guckt stolz von einem zum anderen.
    »Das ist doch, das ist doch …«, beginnt Leonies Vater Klaus, aber es wird nicht klar, was das eigentlich ist. Als hätte er einen Startschuss abgefeuert, reden jetzt alle wieder durcheinander.
    »Frechheit«, »Idiot«, »Spießer«, »Vollidiot«, »nicht solche Ausdrücke«, kann Max hören, der sich aus der ganzen Diskussion raushält und sein Wurstbrötchen isst.
    Schließlich erhebt sich Leonies Vater um »klar Schiff zu machen«, wie er sich ausdrückt.
    »Lass doch, Klaus«, sagt Leonies Mutter beschwichtigend und legt ihm ihre Hand auf den Arm.
    »Nein.« Leonies Vater schüttelt den Kopf so sehr, dass die Haare links und rechts an den Schläfen fliegen. Die anderen hat er mit einem Zopfband zusammengebunden. »Dem muss jetzt ein Riegel vorgeschoben werden. Es langt.« Er steht auf und geht zur Haustür.
    Die Kinder ihm nach. Auch Issa. Auch Max.
    Leonies Vater schüttelt den Kopf. »Ihr bleibt da und esst weiter. Ich bin gleich zurück.«
    Doch das dauert. Alle sind schon fertig mit ihrem Frühstück und tragen ihre Teller rüber in die Spüle, als Leonies Vater wieder auftaucht. Sein Gesicht ist puterrot, die Ader an seinem Hals pocht und sein Zopf hat sich gelöst. »Unglaublich, wirklich und wahrhaftig. Mir fehlen die Worte«, murmelt er.
    »Was denn?« – »Was ist denn?« – »Was ist los?« Sofort sammeln sich seine Kinder um ihn. Selbst Issa. Und Max.
    Leonies Vater atmet hörbar aus. Er streicht sich über das Haar, als könne er es beruhigen, und sagt dann: »Nicht jetzt. Ich muss erst mal nachdenken.« Und das gab es noch nie, weil die Familie sonst alles miteinander bespricht und niemand Geheimnisse vor dem anderen hat.
    Irgendetwas ist passiert, das ist klar.
    Leonies Mutter hört damit auf, die Teller in die Spülmaschine zu räumen, und blickt ihren Mann besorgt an.
    »Ich muss kurz mit eurer Mutter reden. Allein«, sagt Leonies Vater und zieht seine Frau am Arm in den Garten. Er schließt die Schiebetür.
    »Los, hinterher«, sagt Georg, macht sie wieder einen Spaltbreit auf und gibt Issa einen leichten Schubs.
    Issa weiß, was von ihr erwartet wird, und stapft zu ihren Eltern ans Ende des Gartens.
    Die anderen drücken sich die Nase an der Scheibe platt. Und können beobachten, wie Leonies Mutter ihre jüngste Tochter automatisch auf den Arm nimmt, während sie zuhört, was ihr Mann erzählt. Leonies Vater rudert mit den Armen und hüpft fast vor Erregung, aber er spricht so leise, dass keines der Kinder im Wohnzimmer ihn versteht. Schließlich stellt Leonies Mutter Issa wieder auf den Boden und redet ihrerseits auf ihren Mann ein.
    Issa, der langweilig wird, kommt zurück.
    »Und? Was haben sie gesagt?«, will Georg wissen, der sie wieder hereinlässt.
    Issa brabbelt etwas von »Papa böse«, »Mann böse« und »Bulisei« und Max, der sie sowieso noch nie so recht verstanden hat, schaut verständnislos von einem zum anderen.
    »Was denn? Was sagt sie?«
    »Dass Klaus und Haubenbrecht sich gestritten haben und einer von beiden die Polizei rufen will«, sagt Tristan.
    Georg boxt ihm in die Seite. »Klaus wird wohl kaum die Polizei rufen.«
    Lars nickt. »Das würde er nie machen.«
    »Also will der blöde Hau-den-Specht die Polizei rufen«, schlussfolgert Lukas.
    Max schüttelt ungläubig den Kopf. »Aber der war es doch, der die Zeitung geklaut hat.«
    Was nun auch wieder stimmt. Ratlos schauen sich die Jungs an.
    »Was noch?« Georg kniet sich vor seine kleine Schwester. »Was hat Papa noch gesagt?«
    Issa,

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