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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Hitze, die über dem Boden flimmert. Doch es bleibt immer an derselben Stelle, wandert nicht mit, als ich weitergehe. Urplötzlich stelle ich die Verbindung zwischen dem Viereck und Wiress und Beetee im Trainingscenter her, und ich begreife, was da vor uns liegt. Ich habe den Warnruf auf den Lippen, aber er kommt zu spät: Peeta schwingt schon das Messer, um einige Ranken wegzuschlagen.
    Ein lautes Zischeln ertönt. Einen Moment lang sind die Bäume verschwunden und auf einem kleinen Fleck sehe ich die nackte Erde. Dann wird Peeta von dem Kraftfeld zurückgeschleudert und reißt Finnick und Mags mit zu Boden.
    Ich renne zu ihm, reglos liegt er in einem Geflecht aus Ranken. »Peeta?« Es riecht schwach nach versengten Haaren. Wieder rufe ich seinen Namen, rüttele an ihm, doch er reagiert nicht. Ich streiche über seine Lippen, und dort ist kein warmer Atem, obwohl er eben noch gekeucht hat. Ich lege das Ohr an seine Brust, dorthin, wo ich immer den Kopf ausruhe, wo ich den starken, gleichmäßigen Schlag seines Herzens höre. Aber es ist ganz still.
     

20
    »Peeta!«, schreie ich. Ich rüttele fester, gebe ihm sogar eine Ohrfeige, aber es hat keinen Sinn. Sein Herz hat versagt. Meine Schläge gehen ins Leere. »Peeta!«
    Finnick lehnt Mags an einen Baum und schiebt mich beiseite. »Lass mich mal.« Er berührt Punkte an Peetas Hals, fährt über seine Rippen und die Wirbelsäule. Dann hält er Peeta die Nase zu.
    »Nein!«, schreie ich und stürze mich auf Finnick. Bestimmt will er sich vergewissern, dass Peeta tot ist, dass keine Hoffnung besteht, er könne je wieder zum Leben erwachen. Finnick hebt die Hand und schlägt mir so fest vor die Brust, dass ich gegen den nächsten Baumstamm fliege. Einen Augenblick lang bin ich benommen von dem Schmerz und versuche nur, wieder zu Atem zu kommen. Finnick hält Peeta wieder die Nase zu. Im Sitzen ziehe ich einen Pfeil heraus, lege an und will ihn schon abschießen, als Finnick sich herunterbeugt und Peeta küsst. Und das ist selbst für Finnicks Verhältnisse so absurd, dass ich innehalte. Aber nein, er küsst ihn nicht. Er hält Peeta die Nase zu, den Mund jedoch geöffnet, und jetzt bläst er ihm Luft in die Lunge. Ich kann es sehen, ich sehe regelrecht, wie Peetas Brust sich hebt und senkt. Dann öffnet Finnick den Reißverschluss von Peetas Overall und presst die Handballen auf Peetas Herz. Jetzt, da ich den Schock überwunden habe, begreife ich, was er macht.
    Ich habe meine Mutter schon mal bei so was beobachtet, allerdings nur ganz selten. Wenn in Distrikt 12 jemandem das Herz versagt, schafft die Familie es meist nicht, ihn rechtzeitig zu meiner Mutter zu bringen. Ihre Patienten haben gewöhnlich Verbrennungen erlitten, sie sind verwundet oder krank. Oder ausgehungert natürlich.
    Aber Finnick kommt aus einer anderen Welt. Er weiß, was er tut, das hat er auf jeden Fall schon öfter gemacht. Er geht methodisch vor, in einem festgelegten Rhythmus. Ich lasse den Pfeil zu Boden sinken, lehne mich zurück und warte verzweifelt auf ein Zeichen des Erfolgs. Quälende Minuten verstreichen und meine Hoffnung schrumpft. Als ich zu dem Schluss komme, dass es zu spät ist, dass Peeta tot ist, weitergezogen, für immer unerreichbar, hustet er leicht, und Finnick lehnt sich zurück.
    Ich werfe meine Waffen weg und stürze zu ihm. »Peeta?«, flüstere ich. Ich streiche ihm die feuchten blonden Haarsträhnen aus der Stirn, spüre, wie der Puls an seinem Hals gegen meine Finger pocht.
    Seine Lider gehen flatternd auf und er schaut mir in die Augen. »Pass auf«, sagt er schwach. »Da vorn ist ein Kraftfeld.«
    Ich lache, aber Tränen laufen mir über die Wangen.
    »Muss stärker sein als das im Trainingscenter«, sagt er. »Aber mir geht's gut. Bin nur ein bisschen fertig.«
    »Du warst tot! Dein Herz stand still!«, platze ich heraus, ehe ich darüber nachdenken kann, ob das klug ist. Ich schlage mir die Hand vor den Mund, denn jetzt kommen diese schrecklichen erstickten Laute heraus, wie immer, wenn ich schluchze.
    »Na, jetzt scheint's ja wieder zu schlagen«, sagt er. »Es ist alles gut, Katniss.« Ich nicke, doch die Geräusche hören nicht auf. »Katniss?« Jetzt macht Peeta sich Sorgen um mich, was das Ganze noch verrückter macht.
    »Alles okay. Sind nur ihre Hormone«, sagt Finnick. »Wegen des Babys.« Ich schaue auf. Finnick kniet da und lehnt sich zurück, immer noch ein wenig keuchend vom Anstieg und der Hitze und der Anstrengung, Peeta wieder zum Leben zu

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