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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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sage ich, dann zucke ich die Achseln. »Vielleicht haben sie es besser hingekriegt, als sie dachten. Weißt du, manchmal höre ich links echt komische Sachen. Sachen, von denen man gar nicht denkt, dass sie Geräusche machen. Zum Beispiel Insektenflügel. Oder Schnee, der auf den Boden fällt.« Genial. Jetzt werden sie sich auf die Chirurgen stürzen, die mein taubes Ohr nach den Spielen im letzten Jahr operiert haben, und die werden erklären müssen, wieso ich auf einmal hören kann wie eine Fledermaus.
    »Du«, sagt Mags. Sie schiebt mich vorwärts und ich übernehme die Führung. Da wir sowieso langsam gehen müssen, möchte Mags einen Ast als Gehhilfe. Im Handumdrehen hat Finnick ihr einen Spazierstock gebastelt. Für Peeta macht er auch einen Stock, und das ist gut so, denn Peeta protestiert zwar, aber ich glaube, dass er sich eigentlich am liebsten hinlegen würde. Finnick bildet das Schlusslicht, sodass wir wenigstens jemanden haben, der nach hinten absichert.
    Das Kraftfeld zu meiner Linken, weil das ja angeblich die Seite mit meinem übermenschlichen Ohr ist, bewege ich mich vorwärts. Doch da das alles frei erfunden ist, schneide ich sicherheitshalber ein paar harte Nüsse ab, die wie Trauben an einem Baum hängen, und werfe sie vor mich, denn ich habe das Gefühl, dass mir die Flecken, an denen man ein Kraftfeld erkennt, meist entgehen. Immer wenn eine Nuss auf das Feld trifft, entsteht eine Rauchwolke, und dann landet die Nuss, schwarz und mit aufgebrochener Schale, zu meinen Füßen.
    Nach einer Weile höre ich hinter mir ein schmatzendes Geräusch. Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie Mags eine Nuss aus der Schale pellt und in ihren bereits vollen Mund stopft. »Mags!«, schreie ich. »Spuck sie aus. Die könnten giftig sein.«
    Sie murmelt irgendwas, beachtet mich jedoch nicht weiter und leckt sich genüsslich die Lippen. Ich schaue Hilfe suchend zu Finnick, aber der lacht nur. »Das werden wir schon merken«, sagt er.
    Ich gehe weiter und wundere mich über Finnick, der die alte Mags gerettet hat, aber nichts dagegen unternimmt, dass sie unbekannte Nüsse isst. Den Haymitch abgesegnet hat. Der Peeta wieder zum Leben erweckt hat. Warum hat er ihn nicht einfach sterben lassen? Man hätte ihm nichts vorwerfen können. Ich hätte nie gedacht, dass es in seiner Macht stünde, ihn wiederzubeleben. Warum wollte er Peeta bloß retten? Und warum war er so wild entschlossen, sich mit mir zu verbünden? Und mich notfalls auch zu töten. Wobei er die Entscheidung, ob wir gegeneinander kämpfen, mir überlassen hat.
    Ich gehe weiter, werfe meine Nüsse, entdecke hier und da einen Zipfel des Kraftfelds, versuche mich weiter links zu halten, einen Durchschlupf zu finden, weg vom Füllhorn und hoffentlich hin zu einer Wasserquelle. Doch nach etwa einer Stunde merke ich, dass es zwecklos ist. Wir kommen nicht weiter nach links. Der Weg scheint in einem Bogen um das Kraftfeld herum zu verlaufen. Ich bleibe stehen und schaue zu der humpelnden Mags, sehe den Schweiß auf Peetas Gesicht glänzen. »Kommt, wir machen hier eine Pause«, sage ich. »Ich muss mir das noch mal von oben angucken.«
    Ich suche mir einen Baum aus, der noch höher gewachsen ist als die anderen. Ich klettere die gewundenen Aste hinauf und halte mich so dicht wie möglich am Stamm. Ich weiß ja nicht, wie schnell diese gummiartigen Äste brechen können. Trotzdem klettere ich höher, als ich sollte; ich muss sehen, was da los ist. Ich klammere mich an einen Ast, der nicht dicker ist als ein Setzling und in der feuchten Brise hin und her schwankt, und finde meinen Verdacht bestätigt. Es ist völlig klar, weshalb wir nicht weiter nach links kommen und auch nie kommen werden. Von diesem gewagten Aussichtspunkt kann ich zum ersten Mal die Form der gesamten Arena erkennen. Es ist ein vollkommener Kreis. Mit einem vollkommenen Rad in der Mitte. Der Himmel über diesem Kreis ist gleichmäßig rosa gefärbt. Und ich meine, zwei von diesen welligen Vierecken zu erkennen, die wunden Punkte, wie Wiress und Beetee sie genannt haben, denn sie verraten etwas, das verborgen bleiben soll, und sind deshalb Schwachstellen. Nur um ganz sicherzugehen, schieße ich einen Pfeil in die Luft über den Bäumen. Ein Lichtstrahl, ein Aufblitzen des echten blauen Himmels, dann fällt der Pfeil zurück in den Dschungel. Ich klettere vom Baum, um den anderen die schlechte Nachricht zu überbringen.
    »Das Kraftfeld hält uns in einem Kreis gefangen. In einer Kuppel, genauer

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