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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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aber das wichtigste Detail der Geschichte.
    Alle bieten an, Wache zu halten, während die anderen sich ausruhen, doch schließlich fällt die Wahl auf Johanna und mich. Auf mich, weil ich tatsächlich ausgeruht bin, auf Johanna, weil sie sich um keinen Preis hinlegen will. Wir setzen uns ans Wasser und schweigen, bis die anderen eingeschlafen sind.
    Johanna wirft Finnick einen Blick zu, um sicherzugehen, dass er wirklich schläft, und wendet sich dann an mich: »Wie habt ihr Mags verloren?«
    »Im Nebel. Finnick hatte Peeta auf der Schulter, ich Mags. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Finnick meinte, beide auf einmal könne er nicht tragen. Da gab sie ihm einen Kuss und ging geradewegs ins Gift«, sage ich.
    »Du weißt ja wohl, dass sie Finnicks Mentorin war«, sagt Johanna anklagend.
    »Nein, das wusste ich nicht«, erwidere ich.
    »Sie gehörte fast zur Familie«, sagt Johanna nach einer kurzen Pause, schon etwas versöhnlicher.
    Wir schauen zu, wie das Wasser über die Wäsche schwappt. »Und wie kommt's, dass du Plus und Minus bei dir hast?«, frage ich.
    »Hab ich doch gesagt - ich habe sie für dich mitgeschleppt. Haymitch meinte, falls wir uns verbünden, müsste ich sie zu dir bringen«, sagt Johanna. »Das hast du ihm doch gesagt, oder?«
    Nein,
denke ich. Trotzdem nicke ich. »Danke. Ich weiß es zu schätzen.«
    »Das will ich hoffen.« Sie wirft mir einen verächtlichen Blick zu, als wäre ich die größte Plage in ihrem Leben. So ähnlich muss es sich wohl anfühlen, wenn man eine große Schwester hat, die einen aus tiefstem Herzen hasst.
    »Tick, tack«, höre ich hinter mir. Ich drehe mich um und sehe, dass Wiress zu uns herübergekrochen ist. Sie starrt auf den Dschungel.
    »Ach du Schreck, da ist sie ja wieder. Okay, ich geh schlafen. Ihr könnt ja zusammen Wache halten, du und Plus«, sagt Johanna. Sie geht hinüber zu den anderen und wirft sich neben Finnick auf den Sand.
    »Tick, tack«, flüstert Wiress. Ich ziehe sie zu mir herunter, damit sie sich hinlegt, und streichele ihren Arm, um sie zu beruhigen. Sie dämmert weg, bewegt sich dabei aber pausenlos und seufzt ab und zu »Tick, tack«.
    »Tick, tack«, sage ich bestätigend. »Schlafenszeit. Tick, tack. Schön einschlafen.«
    Die Sonne klettert weiter, bis sie direkt über uns steht.
Es muss Mittag sein,
denke ich abwesend. Nicht, dass es wichtig wäre. Jenseits des Wassers, zur Rechten, sehe ich es plötzlich gewaltig aufblitzen. Der Lichtblitz trifft den Baum und der elektrische Sturm bricht wieder los. Genau im gleichen Gebiet wie letzte Nacht. Jemand muss in seine Reichweite gekommen sein und die Attacke ausgelöst haben. Ich sitze eine Zeit lang da und beobachte den Blitz, während ich Wiress beruhige, die vom Plätschern des Wassers in einen Zustand des Friedens gewiegt wird. Ich denke an letzte Nacht, als der Blitz, unmittelbar nachdem die Glocke geschlagen hatte, einsetzte. Zwölf Schläge.
    »Tick, tack«, sagt Wiress, als sie kurz zu Bewusstsein kommt. Dann versinkt sie wieder.
    Zwölf Schläge letzte Nacht. Wie um Mitternacht. Dann die Blitze. Jetzt die Sonne über uns. Wie um zwölf Uhr mittags. Und Blitze.
    Langsam stehe ich auf und suche die Arena ab. Dort der Blitz. Im nächsten Sektor kam der Blutregen, in dem Johanna, Wiress und Beetee gefangen waren. Wir müssen im dritten Abschnitt gewesen sein, gleich rechts davon, als der Nebel aufkam. Und als er endlich eingesogen wurde, tauchten im vierten gleich die Affen auf. Tick, tack. Ich drehe den Kopf schnell zur anderen Seite. Vor ein paar Stunden, gegen zehn, kam diese Welle aus dem zweiten Abschnitt, links von der Stelle, wo jetzt der Blitz einschlägt. Mittag. Mitternacht. Mittag.
    »Tick, tack«, sagt Wiress im Schlaf. Als der Blitz erstirbt und gleich rechts davon der Blutregen einsetzt, erkenne ich die Logik in ihren Worten.
    »Oh«, sage ich leise. »Tick, tack.« Ich lasse den Blick einmal im Kreis um die ganze Arena schweifen und sehe, dass sie recht hat: »Tick, tack. Das ist eine Uhr.«
     

23
    Eine Uhr. Auf einmal sehe ich fast, wie die Zeiger über das zwölfgeteilte Antlitz der Arena laufen. Zu jeder neuen Stunde beginnt ein neuer Horror der Spielmacher und löst den vorangegangenen ab. Blitze, Blutregen, Nebel, Affen - das sind die vier ersten Stunden auf der Uhr. Und um zehn die Welle. Ich weiß nicht, was in den anderen sieben passiert, aber ich weiß, dass Wiress recht hat.
    Gerade in diesem Augenblick fällt der Blutregen und wir befinden uns am Strand

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