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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Sieger wird, gehören wir zu den Favoriten. Selbst Gale taucht sonntags auf, obwohl er weder Peeta noch Haymitch ins Herz geschlossen hat, und zeigt uns alles, was er über das Fallenstellen weiß. Für mich ist es merkwürdig, mit Peeta und Gale gleichzeitig zu reden, aber die beiden scheinen ihre Konkurrenz um mich beiseitelassen zu können.
    Eines Abends, als ich Gale zurück in die Stadt begleite, gibt er sogar zu: »Zu dumm, dass es so schwer ist, ihn zu hassen.«
    »Wem sagst du das«, antworte ich. »Wenn ich ihn in der Arena einfach hätte hassen können, hätten wir jetzt nicht so ein Chaos. Dann wäre er tot und ich eine glückliche kleine Siegerin, ganz allein.«
    »Und wo wären wir dann, Katniss?«, fragt Gale.
    Ich zögere, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ja, wo wäre ich mit meinem angeblichen Cousin, der nicht mein Cousin wäre, wenn es Peeta nicht gäbe? Hätte er mich trotzdem geküsst und hätte ich seinen Kuss erwidert, wenn ich frei gewesen wäre? Hätte ich mich ihm geöffnet, wenn ich mich durch Geld und Lebensmittel in Sicherheit gewiegt hätte, wenn ich an die Illusion von Unverwundbarkeit geglaubt hätte, wie man es als Sieger unter anderen Umständen tun könnte? Doch auch dann hätte die Ernte über uns, über unseren Kindern gelauert. Ganz gleich, was ich gewollt hätte ...
    »Auf der Jagd. Wie jeden Sonntag«, sage ich. Ich weiß, dass er die Frage nicht wörtlich gemeint hat, aber mehr als das kann ich nicht sagen, wenn ich ehrlich sein will. Gale weiß, dass ich ihn Peeta vorgezogen habe, als ich nicht weggelaufen bin. Ich sehe keinen Sinn darin, über das zu reden, was hätte sein können. Selbst wenn ich Peeta in der Arena getötet hätte, würde ich niemanden heiraten wollen. Ich habe mich nur verlobt, um Leben zu retten, und das ist nach hinten losgegangen.
    Auf jeden Fall habe ich Angst, dass ein Gefühlsausbruch Gale zu einer drastischen Handlung treiben könnte. Dass er zum Beispiel einen Aufstand in den Minen anzetteln könnte. Denn, wie Haymitch sagt, dafür ist Distrikt 12 noch nicht bereit. Womöglich sogar noch weniger als vor der Verkündung des Jubel-Jubiläums, denn am Morgen darauf sind weitere hundert Friedenswächter mit dem Zug angekommen.
    Da ich nicht vorhabe, ein zweites Mal lebend aus der Arena herauszukommen, ist es gut, wenn Gale mich so bald wie möglich loslässt. Nach der Ernte möchte ich ihm ein, zwei Sachen sagen, wenn sie uns eine Stunde zum Abschiednehmen gewähren. Er soll wissen, wie wichtig er all die Jahre für mich war. Wie viel besser mein Leben war, weil ich ihn gekannt habe. Und ihn geliebt habe, wenn auch nur auf die eingeschränkte Art, zu der ich fähig bin.
    Aber dazu soll ich keine Gelegenheit bekommen.
    Am Tag der Ernte ist es heiß und schwül. Schwitzend und schweigend warten die Bewohner von Distrikt 12 auf dem Platz, während Maschinengewehre auf sie gerichtet sind. Ich stehe allein in einer kleinen abgesperrten Ecke, Peeta und Haymitch neben mir, auch sie eingepfercht. Die Ernte dauert nur eine Minute. Effie mit einer metallic glänzenden Goldperücke lässt den üblichen Schwung vermissen. Sie muss die Loskugel der Mädchen eine ganze Weile herumdrehen, ehe sie den einzigen Zettel herauszieht, auf dem, wie alle wissen, mein Name steht. Dann erwischt sie Haymitchs Namen. Er hat kaum Zeit, mir einen unglücklichen Blick zuzuwerfen, da hat Peeta sich schon freiwillig gemeldet.
    Wir werden sofort ins Justizgebäude geführt, wo der Oberste Friedenswächter Thread auf uns wartet. »Neues Verfahren«, sagt er mit einem Lächeln. Wir werden zur Hintertür hinausgebracht und dann mit einem Wagen zum Bahnhof gefahren. Keine Kameras auf dem Bahnsteig, keine Zuschauer, die uns verabschieden. Haymitch und Effie tauchen auf, begleitet von Wachen. Friedenswächter scheuchen uns alle in den Zug und knallen die Türen zu. Die Räder setzen sich in Bewegung.
    Und mir bleibt nichts anderes übrig, als aus dem Fenster zu starren, während Distrikt 12 aus meiner Sicht verschwindet und der Abschied auf meinen Lippen hängen bleib
     

14
    Ich bleibe noch lange am Fenster stehen, auch als sich schon längst der Wald zwischen mich und meine Heimat geschoben hat. Diesmal habe ich nicht die geringste Hoffnung auf Rückkehr. Damals, vor meinen ersten Spielen, hatte ich Prim versprochen, dass ich alles tun würde, um zu gewinnen, aber nun habe ich mir selbst geschworen, alles zu tun, damit Peeta am Leben bleibt. Diesmal wird es kein Zurück geben.
    Ich

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