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Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Conrad
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Haus betreten hatte, und sah ihre Tochter erwartungsvoll an. Silke holte wiederum tief Luft und erzählte alles. Von der Operation, der Diagnose und von Heinrichs Angebot, sie übermorgen wieder nach Mainz zu bringen. Die Mutter lauschte, warf Samuel den ein oder anderen mahnenden Blick zu, als dieser zu Kommentaren ansetzte, und nickte langsam, nachdem Silke geendet hatte. „Gut, wir werden sehen, was wir aus der Situation machen.“ Sie ging in die Küche. Die beiden folgten ihr. „Hier, nimm erst mal.“ Sie reichte ihrer Tochter ein Glas Wasser. „Das kannst du bestimmt gebrauchen. Wir sollten dem Herrn dankbar sein, dass Richard den Unfall überlebt hat. Er hätte auch sterben können. Jetzt lassen wir ihn erst mal wieder nach Hause kommen und dann sehen wir weiter. Und du, Samuel“, sie richtete ihr Augenmerk auf ihren ältesten Sohn, „du wirst dich zusammennehmen, wenn Herr von Wiesbach hier auftaucht. Hast du mich verstanden?“ Er brummte das ‚Ja’ mehr, als dass er es sagte.

    ***
    Heinrich war froh darüber, dass sein Vorgesetzter ihm für den Nachmittag frei gegeben hatte, damit er sein Versprechen einlösen konnte. Manchmal war es doch von Vorteil, wenn man einen Vater hat, der in gewissen Kreisen Einfluss genoss. Er blickte auf den Blumenstrauß, der neben ihm auf dem Sitz lag. Es war eine billige Entschuldigung an Frau Rosenberg dafür, dass er ihren Sohn zum Krüppel gemacht hatte. Aber etwas anderes war ihm nicht eingefallen. Langsam ließ er den Wagen auf dem Kiesweg ausrollen und stieg aus. Mit den Blumen in der Hand ging er auf das Haus zu. Er war gerade im Begriff zu klopfen, als sich die Haustür öffnete und ein breitschultriger Mann im Türrahmen stand. „Entschuldigung, mein Name ist Heinrich von Wiesbach. Ich wollte Fräulein Rosenberg abholen, um sie zu ihrem Bruder nach Mainz zu fahren.“ Heinrich trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Die Präsenz des Mannes war fast erdrückend. „Samuel Rosenberg. Ich bin der Bruder von Richard.“ Jetzt war ihm klar, warum Silke ihn darum gebeten hatte, nicht in der SA-Uniform hier aufzutauchen. Mit diesem Mann Streit zu bekommen, war alles andere als erstrebenswert. „Herr von Wiesbach.“ Silke schob ihren Bruder auf die Seite. „Bitte, kommen Sie doch rein. Ich bin sofort so weit.“ Heinrich ging an Samuel vorbei und folgte ihr in das Innere des Hauses. Ein leichter Parfumhauch wehte um seine Nase. „Ist Ihre Mutter da? Ich habe ihr ein paar Blumen mitgebracht.“ „Nein. Sie ist bei einer Bekannten. Aber geben Sie her. Ich stelle sie ins Wasser. Ich kann ihr ja heute Abend sagen, dass sie von Ihnen sind.“ Sie nahm den Strauß an sich, ging in die Küche. Heinrich sah sich um. Es war ein gemütliches Haus. Der Familie schien ein gewisser Wohlstand zur Verfügung zu stehen. Die Möbel waren alt, aber gepflegt und in einem guten Zustand. Alles strahlte Wärme und Geborgenheit aus. Ein ziemlicher Gegensatz zu meinem Elternhaus, dachte er während seinen Betrachtungen. „Von mir aus können wir los.“ Silke griff nach ihrer Handtasche und öffnete die Haustür. Heinrich nickte kurz und folgte ihr. Auf dem Weg nach Mainz brauchte er nicht viel zu sagen. Silke unterhielt ihn mit Anekdoten über ihre Familie und das Zusammenleben mit ihren Brüdern. Wie immer in solchen Fällen beneidete er Menschen, die Geschwister hatten. Als einziges Kind einer überängstlichen Mutter war seine eigene Kindheit mehr als behütet gewesen. Selbst mit dem Eintritt in die Volljährigkeit hatte er Probleme gehabt, sich aus der Umklammerung der mütterlichen Fürsorge zu lösen. Es war das einzig Gute an der momentanen Situation: Zwischen seiner Mutter und ihm lagen gut 600 km. In Mainz angekommen, parkte er den Wagen in der Straße, in der das Haus von Dr. Hermann lag. Er stieg aus, umrundete das Auto und öffnete Silke die Tür. Sie lächelte ihn an und sie gingen zu dem Haus des Arztes. Trotz der bedrückenden Situation, in der sich Richard befand, spürte sie so etwas wie Glück in sich. Heinrich gefiel ihr. Seine galante Art beeindruckte sie. „Ich hoffe, Ihrem Bruder geht es besser als vorgestern.“ „Ja, das wäre schön. Ich würde es ihm wünschen.“ Heinrich drückte auf die Klingel. Er fühlte sich immer noch miserabel, wenn er an Richard dachte. Die letzten beiden Nächte hatte er ständig das Bild vor sich gesehen: Der junge Mann im Staub liegend, das verletzte Bein und der entgeisterte Ausdruck in den blauen Augen. Es hat te jedes

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