Gefaehrliche Liebe
eine Kette, wie eine Leine, hinter meinem Rücken an einem der goldenen Ringe. Dann zogen sie meine Arme und Beine breit auseinander ... sodass ich gerade noch aufrecht sitzen konnte. Meine Hand- und Fußgelenke wurden in Manschetten gelegt und an jeweils einem der goldenen Ringe angekettet.
Zu dritt standen sie nun um mich herum und begutachteten den Gesamteindruck.
»Ja«, befand Santiago kurz.
Ich ließ meine angezogenen Knie auf eine Seite fallen, um nicht ganz so freizügig dazusitzen. Keathan stellte sich neben mich und fuhr mit einem Finger entlang meiner Wirbelsäule nach oben. »Kannst du auch einen geraden Rücken machen?«, fragte er zynisch und ich bog mich ins Hohlkreuz, als wollte ich ihm meine Brüste anbieten. »Ja, sehr schön ...«, lobte er mich. »Wir werden ihr die Augen verbinden ... Was sagst du?«, wollte er von Santiago wissen.
Der überlegte. »Ja ... zu Anfang ... bis die Stimmung lockerer ist.«
Noch immer wusste ich nicht, welchen Sinn das alles haben sollte. Bis Damian vier beheizte Schüsseln mit dunkler Schokolade brachte. Auf einem Beistelltisch wurden Früchte dekoriert und Limetten-Sorbet hergerichtet. Danach musste ich wieder warten.
Langsame klassische Musik begann zu spielen. Alle Mädchen kamen von unten. Sie trugen aufreizende Kleider, die viel nackte Haut und Figur zeigten, sie waren nur leicht geschminkt und hatten ihre Haare, genau wie ich, im Nacken mit einer Spange streng zusammengefasst, um ihre bezaubernden Gesichter freizulegen ... alles darauf ausgerichtet, Schönheitschirurgen zu beeindrucken.
Als David die Treppe herunterkam, wurde bereits die Ankunft der ersten Yacht vom Bootssteg gemeldet. Santiago verband mir die Augen mit einer schmalen schwarzen Binde. »Ich möchte kein Wort von dir hören!«, befahl er mir ... und ich nickte.
Mein Atem wurde schneller ... aufgeregter, aber dann streifte mich Davids Parfum und seine Hand legte sich zärtlich auf meine linke Schulter. Als er merkte, dass mein Kopf in allen Richtungen nervös nach ihm suchte, nahm er von hinten mein Gesicht in seine Hände, um mich zu beruhigen. »Du brauchst keine Angst zu haben ... das sind alles Ärzte ... so wie ich«, flüsterte er und ließ mich schnell wieder los.
»Wir hängen jetzt ein großes Tuch über dich. Du wirst erst enthüllt, wenn alle da sind«, sprach Damian und eine leichte Seide legte sich über meinen Körper.
Kurz darauf trafen bereits die ersten Gäste ein. Ich hörte Stimmen, viele Männer, zwischendurch unsere Mädchen. Zeit verging. Smalltalk, Champagner zur Begrüßung, angenehme Musik. Ich schaffte es nicht, ganz still zu sitzen und einige fragten bereits nach der ominösen, verhüllten Skulptur ... bis Santiago nach seiner zweiten Ansprache das kleine Buffet eröffnete. Mein schützendes Tuch flog davon ... und am liebsten hätte ich mich komplett hinter meiner Augenbinde verkrochen. Ich hörte einige schrille Laute und auch Worte der Bewunderung, manche waren schockiert und manche freudig überrascht.
Ich hingegen war erstarrt. Mühsam versuchte ich flach zu atmen, um meine Nervosität zu verbergen, denn das Entfernen des Tuches hatte einen sanften Lufthauch über meine Haut geblasen und ich merkte, wie sich nun als Antwort darauf meine zarten Knospen regten. Ich fühlte Blicke unzähliger Leute auf mir ... und in meinen Gedanken wurden diese Blicke zu Händen, die mich berührten, die wollüstig über meinen nackten Körper strichen ... über meine Brüste ... sie zogen ungeniert an meinen kleinen Knospen, drehten sie, zwickten sie, bis sie schmerzgeplagt hart von mir abstanden. Und das taten sie nun tatsächlich. Manchmal verwünschte ich meine Fantasie.
Als sich die Menge wieder beruhigt hatte, begann Santiago seinen lebendigen Schokobrunnen höchstpersönlich zu präsentieren: »Ich darf Ihnen das vielleicht kurz vorführen ... Man nehme einen golden Spieß mit Obst ... tauche ihn in die Schokolade ... tropfe sie gut ab ...«
AHH! ... Ich konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken, als er mir mit der heißen Schokolade auf den Bauch spritzte. Hastig hechelte ich nach Luft ... Einige Leute lachten.
»... und führe ihn zum eigenen Mund!«, setzte er fort. »Das Model wird bitte nicht gefüttert ... Wir möchten die makellose Figur erhalten«, wieder großes Gelächter, »... die Schokolade hat fünfzig Grad Celsius ... Sie brauchen sich also keine Gedanken über Verbrennungen zu machen ... und falls wirklich etwas
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