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Gefährliche Praxis

Gefährliche Praxis

Titel: Gefährliche Praxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Literatur zu studieren?«
    »Das ist einfach«, sagte Emanuel. »Sie wußte, daß es hier eine liebenswürdige Verrückte namens Kate Fansler gibt, die so etwas lehrt.«
    Kate ignorierte seinen Einwurf. »Was bereitete Janet Harrison Kummer in der Gegenwart? Was belastete sie aus der Vergangenheit? Wer ist der junge Mann, dessen Foto sie aufbewahrt und versteckt hat? Hat die Polizei es euch gezeigt? Ihr habt ihn nicht erkannt. Keiner hat ihn erkannt. Warum? Oder besser, warum nicht? Was ist mit Richard Horan? Was ist mit Frederick Sparks? Was ist mit dem Fensterputzer?«
    »Dem Fensterputzer?«
    »Also, mir kam gerade der Gedanke, vielleicht hat ein Fensterputzer, der irgendwie einen Hang zu Frauen auf der Couch hat und der sie vom Fensterputzen her kannte, wenn er draußen und sie drinnen in der Praxis war, und der die Abläufe in deinem Haus genau studiert hat, sie erstochen, als er zufällig auf dem Weg zu irgendeinem Fenster einen Blick auf sie werfen konnte, und vielleicht hat er das längst vergessen. Wer putzt bei euch die Fenster?«
    Wenn es ihr Ziel gewesen war, Emanuel etwas abzulenken, dann war ihr das gelungen. Er lachte, stand auf und holte Drinks für alle. »Die Praxis-Fenster werden nie geputzt, wenn Patienten da sind«, sagte Nicola. »Außerdem haben wir keinen Fensterputzer. Pandora macht das für uns. Sie kann nicht hinausfallen, und die Außenseiten werden ohnehin vom Haus geputzt, weil das eine Spezialaufgabe ist wegen der Gitter. Aber, bitte, erkläre uns deine anderen faszinierenden Fragen. Woher kennst du Frederick Sparks?«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Warum triffst du ihn dann auf einer Party?«
    »Weil ich Kate Fansler bin, die große Detektivin«, sagte sie. Dennoch dachte sie plötzlich: Das ist ja alles schön und gut, es gibt eine Menge Fragen, und sie addieren sich ganz erklecklich, aber werden wir jemals die Antworten finden? Und warum hatte Emanuels Sechs-Uhr-Patient den Termin abgesagt? Das war vielleicht die wichtigste Frage von allen. Nachdem sie es geschafft hatte, Emanuel aus seiner Verzweiflung zu reißen, war sie gerade selbst dabei, in ihr zu versinken, als das Telefon läutete. »Für dich, Kate«, rief Emanuel aus der Küche.
    »Aber niemand weiß, daß ich hier bin«, sagte Kate und nahm den Hörer ab.
    »Ich dachte es mir«, sagte Reed, »nachdem bei dir zu Hause niemand abgehoben hat. Wollen wir zusammen essen gehen?«
    »Ich esse hier. Dann gehe ich auf eine Party, um Frederick Sparks zu treffen.«
    »Warum nimmst du mich nicht mit? Zusammen drehen wir ihm das Innerste nach außen.«
    »Unsinn, das mache ich besser auf meine Art. Wenn du dort auftauchst – und schließlich weiß gleich jeder, daß du stellvertretender Bezirksstaatsanwalt bist –, dann verbringen wir den Abend mit der Diskussion darüber, warum so viele Leute Polizisten bestechen. Du vergißt, daß ich schon mal mit dir auf Parties war.«
    »In Ordnung, du undankbares Geschöpf, dann muß ich dir eben meine große Neuigkeit per Telefon durchgeben. Ich hoffe, ich kann davon ausgehen, daß niemand außer dir meine Stimme hört.«
    »Ja, sicher.«
    »Gut. Dr. Michael Barrister ist einmal wegen eines Kunstfehlers verklagt worden. Es sah nach einer ziemlich schmutzigen Sache aus, aber sie ist offenbar niedergeschlagen worden. Natürlich sind Ärzte gegen Kunstfehler versichert.«
    »Was hatte er angestellt?«
    »Offenbar bekam eine Frau Haarwuchs auf der Brust. Ist natürlich Jahre her.«
    »Machst du Witze?«
    »So komische würden mir nicht einmal einfallen, wenn ich mich anstrengte. Denk dran, Kate, vielleicht hat das gar keine Bedeutung. Die Patientin in dem Fall hatte keinerlei Verbindung zu Janet Harrison. Aber ich dachte, es macht dir vielleicht Mut, wenn du erfährst, daß wenigstens einer in diesem dunklen Fall keine reine Weste hat.«
    »Reed! Meinst du, sie fangen wirklich an, sich auch anderswo umzusehen?«
    »Sagen wir mal, ich bestärke sie darin. Aber steck deine Erwartungen nicht zu hoch. Es ist ein ziemlicher Schritt von einer falschen Hormongabe bis zu einem veritablen Stoß mit dem Messer.«
    »Danke, Reed. Wegen heute abend tut es mir leid.«
    »Das hoffe ich aber auch«, sagte Reed und hängte ein.
    Als sie sich zum Essen setzten, bat Kate Emanuel, ihr etwas über Hormone zu erzählen. Er fing an mit der Behauptung, er wisse sehr wenig über sie, habe die Entwicklung auf diesem Feld seit seiner Zeit an der Medical School nicht mehr verfolgt, und dann hielt er, wie nur Emanuel das

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