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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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SEALs, die ihr Leben in den fünfzehn Jahren verloren hatten, in denen er Senior war. Er dachte an das indonesische Dorf, in das sie sich 2008 eingeschleust hatten, nur um festzustellen, dass der Geheimdienst einen Tag nicht funktioniert hatte. Das ganze Dorf war am Tag zuvor von Scheißkerlen der Jema’ah Islamiyah hingerichtet worden. Er vergegenwärtigte sich wieder den Gang durch das stumme Dorf, sah die Männer, Frauen und Kinder in dem großen Loch, das in die Erde gegraben worden war, jeder mit einem Genickschuss. Einige der Kinder waren noch so klein, dass der Schuss den Kopf abgetrennt hatte.
    Es funktionierte. Als er und Allegra den Strand erreichten, war sein Schwanz dort, wo er in der Öffentlichkeit hingehörte – zwischen seinen Beinen hängend. Während sie den Holzbohlenweg entlang gingen, bemerkte er eine großbusige Frau, die sich auf den Ellbogen stützte und ihn betrachtete. Allegra hatte recht – sie trug genug Klunker, um ein Schiff zu versenken. Er hatte aber nicht den Eindruck, dass ihre Hormone außer Kontrolle geraten waren. Es fühlte sich eher wie die kühle Bewertung einer Rinderhälfte an.
    Leck mich.
    Sie interessierte ihn nicht, keine Frau interessierte ihn, ausgenommen Allegra.
    »Hier, Honey«, sagte er und legte ein trockenes Handtuch um die Schultern seiner Frau. Seine Hände blieben ein wenig liegen, als wären sie Magnete und sie der Nordpol. Es war fast unmöglich, sie zu heben. Er starrte hinunter auf den Ansatz ihres Nackens, auf die weiche, zarte Haut dort. Sie liebte es, wenn er ihren Nacken küsste, und er wusste genau, welche Teile geküsst und welche gebissen werden wollten. Nichts Grobes, nur ein kleiner Kneifer, der ihr mit Garantie eine Gänsehaut gab.
    Sie zitterte wieder. Während er vorher sie nur zittern oder irgendwie unbequem oder – Herrgott! – leiden sehen musste, um seinen Schwanz vollkommen auszuschalten, erkannte er jetzt eine Wahrheit, die ihm in den letzten Monaten ins Gesicht gestarrt hatte.
    Allegra ging es besser. Viel besser. Sie war noch nicht 100%, sie hatte eine große Kopfoperation hinter sich, aber es ging ihr gut. Das sagte sie ihm immer und immer wieder in diesen letzten Wochen, aber er hatte einfach nicht auf sie gehört. Er sorgte sich um sie zu Tode, und das hatte den denkenden Teil seines Gehirns ausgelöscht. Nicht dass dieser Teil je allzu groß war, dachte er ironisch.
    Sie blieben beim Aufzug stehen und drehten sich um, um den traumhaften Ausblick zu betrachten, strahlend weißer Sand, türkises Wasser, die zwei Landarme, die den Strand einrahmten, tiefgrün und duftend. Allegra beschattete die Augen mit der Hand und nahm dann mit einem schnellen Lächeln ihre Sonnenbrille, die er ihr reichte.
    »Es ist so schön hier«, seufzte sie.
    »Ja.« Er drückte auf den Aufzugknopf. »Hat dir Yannis gesagt, dass alle auf dieser Insel überzeugt sind, dass die Insel Atlantis ist?«
    Sie nahm das Bild des langen, halbmondförmigen Strandes auf, vermutlich die Hälfte des Einsturzkraters des Vulkans, der die legendäre Insel zerstört hatte. Es sah genauso aus, als hätte jemand einen Zirkel genommen und einen perfekten Halbkreis gezeichnet. Hinter dem Strand stieg das Land scharf an, mit den blendend weißen Häusern des Ortes Hagios Nikolaus, die vom Gipfel herunter über den Berghang verstreut waren. Jeder Zentimeter des Landes war grün, und die auf den Hügeln angelegten Terrassen waren berühmt für ihre herrlichen Trauben und ihr hervorragendes Gemüse.
    »Ja, das hat er. Es ist nicht schwer zu glauben, wenn man diesen Strand sieht. Er sagt auch, dass Unterwasserforscher immer wieder Gegenstände aus der Minoischen Kultur und einer mysteriösen präminoischen Kultur finden.« Sie lächelte. »Es muss schön sein anzunehmen, dass deine Heimat einmal Atlantis war.«
    Der Lift hielt mit einem gedämpften melodischen Ton. Es war typisch Yannis, eine Liftglocke zu finden, die so klang, als wäre sie eigens für die Ohren von reichen Leuten gemacht worden.
    Oben auf dem Felsvorsprung war die Luft ein wenig kühl geworden. Kowalski führte Allegra eilig mir einer Hand auf ihrem Rücken zu ihrer Suite. Er war sich eben bewusst geworden, dass sie nicht mehr krank war, aber er wollte auf keinen Fall, dass sie sich eine Grippe holte.
    Weil vielleicht, nur vielleicht heute Nacht ... sein Schwanz rührte sich, und er stoppte seine Gedanken. Er war noch in seiner Badehose und mit einer halben Latte herumzuspazieren, war nicht cool.
    Aus der Ferne

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