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Gefaehrliche Schatten

Gefaehrliche Schatten

Titel: Gefaehrliche Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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sich über seine Hose.
    «Walt!», brüllte Mr Kershen. «Hör auf rumzualbern und komm in die Schuhe!»
    Mit vor Wut und Scham rot angelaufenem Gesicht ging Walt durch die Cafeteria.
    Alle schwiegen und sahen Noah an, der zurück an seinen Platz ging und sich hinsetzte.
    Ella beugte sich über den Tisch und flüsterte: «Das war das absolut Tollste, was ich je in meinem Leben gesehen habe!»
    Noah schlürfte seine Milch und betrachtete seine Freunde. Die anderen Scouts sahen ihn voller Bewunderung an, weil er es als Erster gewagt hatte, sich gegen den Wilden Walt zu wehren.
    Ella grinste. «Noah – weißt du eigentlich, wie unglaublich das von dir war? Du hast Walt vom Thron gestoßen!»
    Noah konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. «Na ja, er ist auch nicht größer als ein Yeti.»
    «Aber er stinkt genauso übel», meinte Richie.
    Die Scouts lachten.
    Am Ende der Cafeteria zerrte Mr Kershen den Schulrüpel zum Büro des Direktors. Für manche sah es vielleicht so aus, als wäre der Streit nun vorüber. Doch Noah wusste es besser.
    Er hatte gerade erst begonnen.

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    17. Kapitel
    Marlo, der Bote
    S päter am Tag in der Pause saßen die Scouts in einer ruhigen Ecke auf dem Schulhof, während die anderen Kinder mit dem Kopf nach unten von Reckstangen baumelten oder sich in halsbrecherischer Geschwindigkeit auf den Karussells herumdrehten, und redeten noch einmal über die letzten Ereignisse. Gerade fragte Richie, wann ihr nächstes Training sein würde, als ein winziger blauer Vogel vom Himmel herabstürzte und sich auf Noahs Schulter setzte.
    «Marlo?», sagte Megan. «Was … was machst du denn hier?»
    Marlo drehte den Kopf in alle Richtungen, als wollte er sichergehen, dass ihn niemand beobachtete. Auch Noah sah sich um. Der kleine Vogel war jedoch so winzig, dass man ihn nur aus nächster Nähe sehen konnte.
    Marlo öffnete den Schnabel und ließ ein zusammengefaltetes Stück Papier in Noahs Schoß fallen. Eine Nachricht. Der Eisvogel sah erst Noah auffordernd an, dann auf das Stück Papier. Noah faltete es auf.
    «Ist das von Mr Darby?», wollte Megan wissen.
    Noah nickte.
    «Lies schon vor!», drängte Ella.
    «Jetzt?»
    «Ja, wieso nicht? Niemand kann dich hören.»
    Noah dachte nach. Er sah über seine Schulter – niemand war in der Nähe. Leise las er vor, was auf dem Zettel stand:
Meine lieben Scouts,
Tank würde euer Training gern nächste Woche fortführen. Gebt uns Bescheid, ob ihr am Montag nach der Schule Zeit habt. Wir brauchen nur eineinhalb Stunden. Schickt Marlo mit eurer Antwort zurück. Wenn ihr Zeit habt, kommt bitte um 15:45 Uhr in den Otterpark. Und bringt Kleidung zum Wechseln mit.
 
Mit herzlichen Grüßen
Mr Darby

    «Das ist alles?», fragte Richie.
    «Ja.» Noah sah seine Freunde an. Marlo, der immer noch auf Noahs Schulter hockte, plusterte sich auf. «Glaubt ihr, unsere Eltern sind mit Montag einverstanden?»
    Die drei Scouts nickten.
    «Okay.» Noah schob seine Finger in Richies Jackentasche und zog einen Stift heraus.
    «Ist schon nett, wenn man einen menschlichen Kramladen bei sich hat, oder?», meinte Ella.
    Grinsend schrieb Noah «Wir kommen» auf den Zettel und unterschrieb ihn. Er faltete ihn wieder zusammen und hielt ihn Marlo unter den Schnabel, der ihn Noah aus der Hand pickte. Dann hüpfte der Vogel von Noahs Schulter herunter und schoss über den Schulhof, über die Reckstangen, durch das Klettergerüst und außer Sicht.
    «Keine schlechte Art der Kommunikation!», sagte Ella, während sie Marlo nachsah. «Sieht so aus, als stünde uns ein zweites Training bevor.»
    Die vier sahen sich mit ernster Miene an.
    «Der Otterpark», sagte Richie. «Und Klamotten zum Wechseln. Warum habe ich bloß das Gefühl, wir könnten nass werden?»
    Die Schulglocke erklang, und sie mussten in die Klassen zurück.

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    18. Kapitel
    Der Otterpark
    A ls die Schulglocke am Montagnachmittag um halb vier klingelte, zogen sich die Scouts in den Schultoiletten ihre albernen Uniformen an und gingen dann mit ihren Schultaschen über der Schulter zum Zoo. Sie spazierten die Jenkins Street hinunter und betraten den Zoo über einen Seiteneingang.
    Ein kalter Wind zog über die Gehege. Nach fünf Minuten hatten sie den Otterpark erreicht, ein viereckiges, fensterloses Gebäude, das etwa sechs Meter hoch war. Auch wenn ein Schild verkündete, dass das Gehege «wegen Bauarbeiten geschlossen» sei, wussten die Scouts es besser. Nach einem Blick über

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