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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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sah, wie Eve auf der anderen Seite die Hände hob.
    Das Buch traf Eves Handflächen und zerfiel zu Staub. Eve quietschte überrascht auf und sprang zurück; dann schüttelte sie den Staub von den Händen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Claire besorgt.
    »Ja, nur überrascht. Und dreckig.« Eve hielt ihre staubigen Handflächen hoch. »Noch nicht ganz ausgereift, was? Es sei denn, ihr wolltet Leute pulverisieren.«
    »Eigentlich nicht.« Claire seufzte. »Danke. Ich arbeite weiter daran. Tut mir leid wegen dem Dreck.«
    »Na ja, der Boden hier ist ja auch nicht gerade sauber. Michael sollte eigentlich fegen. Glaubst du, er hat es gemacht?« Eve grinste. »Netter Versuch übrigens mit der verrückten Wissenschaft, aber ich glaube, ich gehe erst mal weiter zu Fuß.«
    Sie warf Claire eine Kusshand zu und Claire winkte und trat zurück. Die Farben verblassten wieder, verwandelten Eve und den Raum zunächst in Schwarz-Weiß und danach in ein Meer aus Finsternis.
    Myrnin stand direkt neben ihr, als sie sich zu ihm umschaute. Er tippte sich mit dem Finger auf die Lippen. »Das«, sagte er, »war sehr interessant. Außerdem schuldest du mir eine Drittausgabe von Johannes Magnus.«
    »Sie haben doch schon sechs. Aber das Wichtigste ist, dass es fast funktioniert«, sagte Claire. »Die Stabilisierung funktioniert nicht, aber immerhin die Verbindung. Das ist ein großer Fortschritt.«
    »Kein besonders großer, wenn wir zu Asche zerfallen bei der Ankunft. Das kann ich auch, wenn ich lange genug draußen in der Sonne herumlaufe. Na ja, das ist jetzt dein Problem, Claire. Ich arbeite an dem anderen Teil.«
    »An welchem anderen... Oh. Die Erinnerung von Menschen löschen, wenn sie Morganville verlassen.«
    »Genau. Ich glaube, ich bin nah dran.«
    »Aber Sie werden kein Gehirn benutzen. Außer Ihrem eigenen, meine ich.«
    »Da du darauf bestehst, werde ich es auf die harte Tour versuchen. Ich bin ganz und gar nicht zuversichtlich, dass das jemals klappt«, sagte er und holte mit der Geste eines Zauberers die Schachtel mit den Donuts wieder hervor. »Noch einen?«
    Sie konnte einfach nicht widerstehen, wenn er sie so anlächelte.

3

    In den folgenden drei Tagen war Claire nicht viel zu Hause. Sie war wie besessen, wenn sie sich in ein Problem vertiefte, das wusste sie, aber das war total cool. Sie ging in einen Laden und kaufte Wagenladungen billiges Plastikspielzeug, das sie stundenlang einer immer gelangweilteren Eve - dann Michael , dann Shane - durch das Portal zuwarf. Die hatten ihren eigenen Vorrat an Spielzeug, das sie in die entgegengesetzte Richtung warfen.
    Alles , was zweieinhalb Tage lang dabei herauskam, war Staub - so viel, dass Shane drohte, sie hätte jetzt dauerhaft Staubsaugdienst, falls sie je wieder nach Hause käme. Sie wusste, dass er knatschig war, erstens weil es langweilig war, Spielzeug hin und her zu werfen, zweitens weil er sie seit Tagen kaum zu Gesicht bekommen hatte. Wenn sie nach Hause kam, schaufelte sie nur noch das Essen in sich hinein und fiel ins Bett. Sie war deshalb auch unzufrieden, aber etwas in ihr konzentrierte sich bei diesem dummen Problem voll und ganz auf das Ziel und sie konnte einfach nicht aufhören. So lange, bis sie endlich weiterkam oder bis sie scheiterte.
    Sie scheiterte nicht.
    Am dritten lag hatte Shane noch immer Spielzeug-Fangdienst. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden, an die Rückseite des Sofas gelehnt, und trug eine weiße Atemschutzmaske aus Baumwolle. Er hatte sie zur Selbstverteidigung gekauft, hatte er ihr gesagt; er wollte keinen Plastikspielzeugstaub einatmen und sich die Lunge aus dem Leib husten.
    Sie nahm es ihm nicht übel, aber es sah echt witzig aus, zumindest bis sie merkte, dass sie auf ihrer Seite dasselbe Problem hatte, und sich ebenfalls eine Maske aus Myrnins kunterbuntem Haufen zog. Und eine Schutzbrille. Shane beneidete sie jetzt um ihre Schutzbrille.
    »Warte mal«, sagte sie, nachdem sie versucht hatte, einen neonfarbenen Plastikball hindurchzu-werfen, und dieser am anderen Ende zu Staub zerfallen war. »Ich habe eine Idee.«
    »Ich auch«, sagte Shane. »Einen Film, Hotdogs und Schluss damit. Wie klingt das?«
    »Super«, sagte sie und sie meinte es auch so. »Aber lass mich noch dieses eine Teil ausprobieren, okay?«
    Er seufzte und ließ den Kopf nach hinten gegen das Sofa fallen. »Klar, was soll’s.«
    Sie war wirklich eine schreckliche Freundin, dachte Claire und flitzte durch das Labor, wobei sie sämtlichen Stolperfallen von Myrnin

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