Gefaehrliche Sehnsucht
sich nah an die anderen Vampire heran.
»Wenn ihr Probleme bei der Nahrungssuche habt, lasst es mich wissen. Ich finde immer Nachschub«, sagte er gelangweilt.
Stuart konnte förmlich spüren, wie sich die Anspannung des Dark Lords auflöste.
»Ich weiß, mein Junge«, sagte er freundlich. Er fuhr sich mit seiner Hand über seine schweren Lider. Mit einem Lächeln auf dem Mund ließ er Stuart hinter sich und bewegte sich auf den Ausgang zu. Er drehte sich um und winkte seine Vampire zu sich.
»Kommt, wir verschwinden jetzt.«
Als die schwarz gekleideten Vampire aus Stuarts Blickfeld verschwunden war, atmete er erleichtert durch. Er wartete ein paar Minuten, dann griff er nach seinem Rucksack und verließ das Haus. Er musste unbedingt mit Aidan sprechen. Sie musste wissen, in welch großer Gefahr sie war. Und er musste ihr sagen, dass auch ihre Mutter sich schützen musste.
Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck verließ Stuart die York Street und machte sich auf den Weg zu Aidan.
Kapitel 31
» H ast du ihm gesagt, dass ich auf eurer Seite bin?«, fragte Stuart und blickte Aidan von der Seite an. »Ich bin ein Werwolf und Vampire mögen mich normalerweise nicht sonderlich.«
Stuart beobachtete Aidan, während er sein Geheimnis preisgab. Als sie nicht reagierte, sagte er es noch einmal.
»Ich bin ein Werwolf.«
»Ich habe es gehört«, sagte Aidan ruhig.
»Warum hast du keine Angst vor mir«, fragte Stuart verwirrt.
»Ich spüre, dass du mir nichts tun wirst«, erwiderte Aidan. »Wir sind Freunde.«
Stuart war erleichtert. Er hatte Angst, dass sein Geständnis Angst und Schrecken bei Aidan auslösen würde.
»Ich hoffe, dass Elijah ähnlich reagiert«, sagte Stuart. »Ich möchte euch wirklich helfen.«
»Ich weiß«, sagte Aidan. »Mach dir jetzt keine unnötigen Gedanken. Ich stehe hinter dir.«
Als sie in Darkwood Manor ankamen, standen Elijah, Riley und Noah bereits auf dem Parkplatz.
Aidan stieg aus und ging zur Beifahrertür, um Stuart nach dem Aussteigen ein Gefühl der Sicherheit zu geben.
»Du denkst, du weißt, was du da tust«, sagte Elija, »aber du weißt es nicht wirklich.«
Aidan wollte gerade darauf antworten, als die Tür des Herrenhauses aufgestoßen wurde und John MacLain herausstürmte. Bevor irgendjemand eingreifen konnte, warf sich John auf Stuart.
»So etwas wie dich können wir hier in Shadow Fields nicht gebrauchen«, brüllte er.
Stuart stöhnte auf und taumelte zurück an die Beifahrertür.
»Mr. MacLain, hören Sie auf. Stuart hat mein Wort, dass ihm nichts geschieht«, sagte Aidan aufgebracht. »Stuart ist mein Freund und er ist gekommen, um uns zu warnen und zu helfen.«
John blickte Aidan streng an. »Ich hoffe, du irrst dich nicht«, konterte er und ließ Stuart keine Sekunde aus den Augen.
»Es ist besser, wir gehen in das Haus«, sagte Aidan. »Heute sind ein paar neue Vampire in der Stadt angekommen.«
»Woher weißt du das?«, fragte Noah.
»Von Stuart«, antwortete Aidan.
Im großen Salon setzten sie Stuart in ihre Mitte und sahen ihn erbarmungslos an.
»Was hast du mit den Vampiren zu tun?«, fragte Elijah. In seiner Stimme war Ablehnung. In jedem einzelnen Wort.
»Ich wurde von einem Vampir aufgezogen, nachdem ich meine Familie verloren habe«, erklärte Stuart. Bis vor einer Weile waren die Vampire meine Familie. Aber vor ein paar Tagen hat mich eine Frau angesprochen. Dabei hat sie meine Stirn berührt und löste damit etwas aus, das mein Leben komplett veränderte. Die Erinnerungen an meine Kindheit kamen zurück und ich sah plötzlich vor mir, wie mein Vater starb. Die Vampire haben ihn getötet. Vor meinen Augen. Und seitdem weiß ich, dass ich seinen Tod rächen werde.«
Er hielt kurz inne, bevor er weiter sprach.
»Und außerdem möchte ich nicht, dass Lucy oder ihren Freunden etwas zustößt. Ich mag sie ... alle. Ich bin auf eurer Seite.«
Alle legten den Schwerpunkt von Stuarts Aussage auf den Tod von Stuarts Vater. Nur John kam für den Moment etwas anderes wichtiger vor.
»Erzähl mir von der Frau, die du getroffen hast?«, bat John.
Stuart erzählte ihm, wie sie auf ihn zugekommen war und was sie zu ihm gesagt hatte. »Und sie hatte ein eigenartig altmodisches Kleid an«, schloss er.
John MacLain schloss für einen Moment die Augen. »Und du sagst, sie hatte lange schwarze Haare und grüne Augen.«
Stuart nickte. »Ja, genau«, sagte er.
»Und sie hatte ein Muttermal im Gesicht?«
»Ja. Hier neben der Nase«, erklärte
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