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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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Augenfarbe hat sich verändert ...«, fügte sie hinzu. »Sie sind jetzt so grün wie die von Elijah.«
    »Shelly hat uns gar nichts davon erzählt«, sagte Leah ein wenig beleidigt. »Sie hat uns nur gesagt, dass ein Mann von der anderen Straßenseite her das Haus hier beobachtet hat.«
    »Sie wollte uns wahrscheinlich nicht beunruhigen«, sprach Aidan.
    Nachdenklich ging sie zum Fenster und blickte in die Dunkelheit.
    Das Bild einer großen geschmeidigen Gestalt erschien vor ihrem geistigen Auge. Das gelbe Leuchten aus den Augen brachte sie auf die Idee, zu wem sie gehören konnten. Stuart.

Kapitel 29
     
    G eorge befragte die blonde Frau nun schon über eine halbe Stunde. Sie behauptete nach wie vor, von einem Tier angefallen worden zu sein.
    »Wie sah das Tier aus?«
    Die Blondine sah ihn verwirrt an. »... Schwarz«, sagte sie. »Wie denn sonst ...«
    George wurde allmählich ungeduldig. Er hatte die Umgebung abgesucht, aber er hatte keinerlei Spuren gefunden. George warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war fast zehn Uhr.
    »Ich bin müde«, warf die Blondine ein.
    »Das bin ich auch«, sagte George und dachte an die vergangene Nacht, in der ein kein Auge zugetan hatte. Er hatte niemanden gefunden, der ihm mit einer Aussage weiterhelfen hätte können. Die ganze Nacht über trieben sich Leute in den Straßen herum, aber wenn es darum ging, einem Gesetzeshüter weiterzuhelfen, wollte plötzlich niemand etwas Auffälliges gesehen haben.
    »Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr sagen kann«, hörte er die Blondine sagen. »Es ging alles so schnell. Ich wurde von hinten angefallen und dann spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Hals. Wahrscheinlich hatte ich einen Schock. Ich war wie gelähmt und konnte mich nicht bewegen. Als ich mich Sekunden später umdrehte, sah ich ein großes schwarzes Fell in die Market Street verschwinden.«
    Frustriert und wütend, dass er ihr nicht glauben wollte, sah sie ihn an. George schloss sein kleines Notizbuch und steckte es in seine Jackentasche.
    »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich bitte an«, sagte er und legte seine Visitenkarte auf den kleinen Beistelltisch neben dem Krankenbett. Dann verließ er wortlos das Krankenhaus und spazierte nachdenklich zum Polizeirevier. Grußlos ging er am Empfang vorbei in sein Büro.
    »Irgendjemand musste etwas gesehen haben. Es war einfach nicht möglich, dass es keine Zeugen gab. Niemand konnte monatelang Menschen überfallen und töten, ohne Spuren zu hinterlassen.« Enttäuscht ging er zum Fenster und blickte hinaus.
    Die Bäume ragten ohne Blätter nackt in den düsteren Himmel. George hasste den Spätherbst. Jegliches Leben in der Natur schien zu sterben. Nebel, Regen und Kälte bestimmten die Tage.
    Das schrille Klingeln des Telefons auf seinem Schreibtisch holte ihn aus seinen Gedanken.
    »Taylor.«
    »Eine junge Dame möchte Sie sprechen«, sagte der Officer vom Empfang.
    »Ich wollte gerade Mittagessen gehen. Könnten Sie die Dame nicht zu Officer Dawson schicken.«
    »Sie hat ausdrücklich nach Ihnen gefragt.«
    »Dann schicken Sie sie herein.«
    George setzte sich widerwillig hinter seinen Schreibtisch.
    Als sich nach einem kurzen Klopfen die Tür öffnete und eine junge Frau eintrat, wurde er bleich im Gesicht.
    »Ilysa!« George sprang von seinem Stuhl auf und stürmte verwirrt auf die Tür zu. »Was machst du hier?« Ungläubig blickte er auf die junge Frau vor sich. Als ihm bewusst wurde, dass vor ihm eine Frau mit vielleicht zwanzig Jahren stand, wurde er ein wenig zurückhaltender.
    »Sie sind nicht Ilysa. Verzeihen Sie«, sagte er. »Aber Sie sehen meiner Frau in jungen Jahren unglaublich ähnlich. Sie könnten ihre Zwillingsschwester sein.«
    »Danke, dass du Zeit für mich hast«, sagte Ilysa. »Wir müssen miteinander reden.«
    George setzte sich irritiert auf seinen Stuhl. Diese Stimme. Es war Ilysas Stimme. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, blickte er auf.
    »Setzen Sie sich, bitte.«
    Die junge Frau schlüpfte aus ihrem Mantel und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
    »Es geht nicht um mich«, flüsterte sie, »es geht um Aidan.«
    In George Gesicht arbeitete es.
    »Was ist mit Aidan«, fragte er besorgt. Er betrachtete sie, während sie sich mit ihren Fingern ihr blondes Haar hinter ihre Ohren zurückstrich. Er suchte nach dem Muttermal unter ihrem Ohrläppchen. Es war da ... Sie sah müde und erschöpft aus.
    »Sie ist in Gefahr«, sagte Ilysa.
    George schien ihre Antwort

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