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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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sagte sie freundlich.
    Das große Tier machte keine Anstalten, Leahs Aufforderung nachzukommen.
    Plötzlich begriff Leah. Stuart wollte nicht, dass Lucy ihn so sah.
    »Ich helfe dir«, flüsterte Leah und kraulte das Tier hinter den Ohren. »Irgendwann muss sie es doch erfahren.«
    Sie schien ihn überredet zu haben, denn er stand plötzlich abwartend da und ging dann neben ihr auf das Haus zu. Leah überlegte sich, wie sie vorgehen sollte. Sie entschloss sich, es Lucy einfach direkt zu sagen.
    Lucy war kreidebleich, als Leah mit dem Hund näher kam.
    »Mit wem hast du gesprochen«, fragte sie. »Hast du den Schatten gesehen?«
    Leah blickte sie verständnislos an. »Da war sonst niemand«, antwortete sie. »Und gesprochen habe ich mit ...«
    Ein Winseln unterbrach Leahs Rede. Lucy ging auf den Hund zu und streichelte ihn. »Na, du«, sagte sie sanft.
    »Das ist Stuart«, sagte Leah und beobachtete Lucys Reaktion.
    »Du meinst, der Hund heißt Stuart?«, fragte Lucy.
    »Nein. Ich meine, es ist Stuart. Dein Stuart.«
    »Das ist ein Hund. Und Stuart ist kein Hund.«
    »Nein. Stuart ist kein Hund. Aber er ist manches Mal ein Wolf. Ein Werwolf«, sagte Leah.
    Kaum hatte sie fertig gesprochen, spürte sie eine Bewegung zu ihren Füßen. Stuart streckte sich und wuchs. Seine spitze Schnauze verschwand und aus seinen vier Pfoten wurden Hände und Füße.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis Lucy begriff, was sie gerade mit eigenen Augen gesehen hatte. Sie wollte etwas sagen, aber es kam nur ein Stottern aus ihrem Mund. Dann ging sie auf Stuart zu und reichte ihm ihre Jacke, damit er seine Blöße bedecken konnte.
    »Wie ist das möglich?«, stammelte sie.
    Stuart stockte einen Moment.
    »Es ist genetisch bedingt«, sagte er leise. »Das liegt wohl in meiner Familie.«
    Er machte eine Pause und blickte Lucy ängstlich an. Leah sah in seinem Blick, dass er Angst hatte, Lucy zu verlieren. Sie hatte Mitleid mit ihm. Aber als ihr Blick auf Lucy fiel, erkannte sie, dass sie sich keine Sorgen um die Liebe dieser beiden Menschen machen musste.
    »Ich war sechzehn«, begann Stuart zu erzählen, »als ich bemerkte, dass etwas mit mir nicht stimmte. Zu Beginn verwandelte ich mich nur bei Vollmond in einen Werwolf. Aber irgendwann merkte ich, dass ich die Gestalt wechseln konnte, wann immer ich wollte.«
    Lucy saß schweigend vor Stuart und ließ seine Worte auf sich wirken. Als er seine ganze Geschichte erzählt hatte, schaute er direkt in Lucys Gesicht. In ihren Augen konnte er ihre Liebe erkennen. Er beugte sich ein wenig vor und küsste sie auf den Mund.
    »Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ich habe noch niemals für jemanden so empfunden wie für dich«, sagte er warm. »Und es ist lange her, dass mich jemand bedingungslos liebte.«
    Lucy lächelte sanft und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
    »Ich liebe dich, Stuart«, sagte sie. »Und ich mag auch Wölfe. Es sind kluge Tiere.«
    Stuarts Herz pochte wie verrückt und er grinste breit. Er war froh, dass sie sein Geheimnis jetzt kannte.
    »Woher wusstest du über mich Bescheid«, wandte er sich an Leah.
    »Aidan und ich haben das zweite Gesicht«, sagte sie. »Uns entgeht kaum etwas.«
    »Das würde ich so nicht sagen«, sagte Stuart. »Als du gekommen bist, stand ein Vampir unter den Bäumen. Ich wundere mich noch immer, dass er dich nicht anfiel ... Anstatt dessen hat er sich in einen Vogel verwandelt und hat das Weite gesucht.«
    »Der Vogel ist ein Vampir?«, fragte Leah und wurde weiß im Gesicht.
    »Ich hatte das Gefühl, er kennt dich«, sagte Stuart.
    An Leahs Blick erkannte er, dass er mit seiner Annahme richtig lag. Sein Blick wurde wütend.
    »Er ist gefährlich. Du darfst ihn nicht in deine Nähe lassen«, schimpfte er. »Er ist der Vampir, der Aidan in den letzten Monaten bedroht hat und er ist es auch gewesen, der Ilysa entführt hat. Und ...«, Stuart verschluckte den letzten Satz. Er hatte nichts davon, wenn Leah und Lucy wussten, dass er indirekt auch für die vielen Morde in dieser Stadt verantwortlich war.
    »Was will er von Lucy«, fragte Leah nachdenklich. »Will er über sie an Aidan herankommen?«
    Stuart schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, dass er weiß, dass die beiden sich kennen. Er war sicher meinetwegen hier ...«
    » Oder meinetwegen «, dachte Leah.

Kapitel 44
     
    S tuart hatte nur eine Stunde geschlafen. Völlig gerädert erwachte er. Er blickte auf das Bett neben sich. Es war leer. Schnell sprang er aus dem Bett, griff nach

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