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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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tuart ging durch die dunklen Straßen von Shadow Fields. Der Mond warf seinen gelben Schein auf die Stadt und tauchte die ganze Umgebung in ein mystisches Licht. Bald würde er bei Lucy sein.
    In seinem Inneren tobte ein Sturm. In seinen Gedanken durchlebte er nochmals die letzten fünf Stunden. Es war bereits nach Mitternacht gewesen, als er gespürt hatte, dass der Dark Lord nicht mehr hinter ihm war.
    Mit schnellen Schritten war er in die Duncan Road gegangen und in ein Taxi eingestiegen. Zwanzig Minuten später war er an der Ecke Sunset und York Street ausgestiegen. Er wusste, die nächsten Stunden würden die Richtung in seinem Leben ändern.
    Seine Gedanken um Aidan, Ilysa und den Dark Lord kreisten wie dunkle Schatten in seinem Kopf und er war unfähig, sein Denken in eine andere Richtung zu lenken. Als er an das Ende der York Street kam, sah er das Haus schon von weitem. Es sah aus wie ein großer schwarzer Schatten in der Dunkelheit. Das Adrenalin in seinem Körper hielt ihn selbst nach zwanzig Stunden ohne Schlaf hellwach. Jede Faser in ihm war in Alarmbereitschaft. Er blickte die Straße entlang, hielt Ausschau nach einem schwarzen Van. Aber die Straße war ruhig und leer gewesen. Schnell war er die letzten Schritte auf das Haus zugegangen und hatte die Eingangstür geöffnet.
    Er war einen Moment lang aus der Fassung, als ihm Ilysa und George entgegen gekommen waren. Er hatte ihnen die Tür aufgehalten und sie gewarnt. Sie dürften nicht auf der Straße bleiben, das wäre zu gefährlich. Die Frage, wie George in das Haus des Vampirs gekommen war, hatte er abgeschüttelt. Er würde eine Antwort darauf bekommen. Nicht jetzt, aber vielleicht schon in ein paar Stunden. Als er im Flur war, hörte er vom unteren Stockwerk Stimmen. Ein wütendes Knurren drang an sein Ohr. Vampire. Sie waren bereits im Haus. Er fragte sich, wie es Ilysa und George gelungen war, ihnen zu entkommen. Aber sogleich wusste er die Antwort. Es musste mit dem zu tun haben, dass Ilysa eine Elbhexe war. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Der Dark Lord würde wohl noch länger mit der Nacht vorlieb nehmen müssen.
    Ein Kribbeln in seinem Rücken hatte ihn aus seinen Gedanken geholt. Das Fauchen der Vampire kam näher. Es wurde Zeit für ihn, zu verschwinden. Er wusste, er würde nie mehr hierher zurückkehren. Ein neues Leben wartete auf ihn. Ein besseres Leben. Mit einem Hochgefühl hatte er das alte Haus verlassen und sich auf den Weg zu Lucy gemacht.
    Als er jetzt in die St. Albans Street kam, machte sein Herz einen Sprung. Das Ziel bereits vor Augen, stellten sich plötzlich seine Nackenhaare auf. Stuart wusste, was das bedeutete. Gefahr. Stuart zögerte keine Sekunde. Als Wolf konnte er sich jeder Gefahr besser stellen. Leise lief er auf seinen vier Pfoten vorwärts auf das kleine Häuschen der Durmonds zu. Er wusste, Lucys Eltern waren in Europa und sie war alleine zu Hause. Er musste sie schützen. Ein Geruch stieg ihm in die Nase. Bergamotte und Sandelholz. Stuart kannte nur ein Wesen, das so roch. Es war der Dark Lord. Hinter den Bäumen bewegte sich ein großer Schatten. In rasender Geschwindigkeit hielt Stuart darauf zu. Er umkreiste den Vampir und blickte ihm drohend in die Augen.
    »Seit wann bedrohst du mich?«, fragte der Dark Lord mit einem gefährlichen Unterton.
    Stuart konnte nicht antworten. Ein Wolf hatte keine Worte. In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Warum war der Dark Lord hier? War er ihm gefolgt? Oder war er nur zufällig in diese Straße geraten?
    Der Wolf blickte hinauf zu Lucys Zimmer. Im Licht des Vollmonds sah er sie am Fenster stehen und zu ihm herunter blicken. Aber schon nach einem Augenblick verschwand sie aus seinem Sichtfeld. Das Knarren einer Tür ließ seinen Blick nach rechts schweifen. Die Haustür öffnete sich und Lucy kam langsam auf ihn zu.
    Stuarts Herz pochte. Lucy wusste nicht, in welcher Gefahr sie sich befand. Er blickte ihr in die Augen und ging knurrend auf sie zu. Trieb sie zurück zum Haus. Ängstlich vergrößerte Lucy den Abstand zwischen ihm und sich. Als plötzlich ein Schatten aus dem Nichts neben ihr auftauchte, schrie sie schrill auf. Sie sah sich in der Falle. Vor ihr ein Wolf und neben ihr der Schatten einer großen Gestalt.
    Stuart begann zu winseln und zu jaulen. Mit einem geschmeidigen Gang bewegte er sich vorwärts und drängte Lucy auf den Hauseingang zu. Lucy blickte ängstlich zur Seite. Der Schatten von vorhin war nicht mehr da. Zumindest war er nicht mehr an der

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