Gefaehrliche Spur
3 wurden solche Leute wie Bronwyn, Devlin und Kia zu Agents ausgebildet, die permanent oder auf Abruf für das DOC arbeiteten.
„ Klingt nach einem Dämonenpakt“, vermutete Wayne.
O’Hara nickte. „Das denken unsere Spezialisten auch. Zumindest können sie sich keinen anderen Grund vorstellen, wie diese Ereignisse zusamme n hängen könnten. Was nicht heißt, dass es keinen gibt. Und immer vorausg e setzt, es handelt sich tatsächlich um einen Fall für unsere Division.“
„ Es könnte Zufall sein“, wandte Travis ein. „Auch wenn mir das unwah r scheinlich vorkommt. Es gibt nun mal Idioten, die der Meinung sind, dass Obdachlose der Bodensatz der Gesellschaft und eine Schande für jede Stadt sind und deshalb ausgelöscht werden müssen. Theoretisch könnte sich eine Art Bürgerwehr gebildet haben, die ihre Stadt säubern will. Und Touristen werden immer wieder Opfer von Verbrechen. Wie ist die Quote?“
„ Vierzehn Obdachlose und drei Touristen. Letztere haben drei gravierende Punkte gemeinsam: Sie sind alleinstehend, alleinlebend und waren freiberu f lich tätig mit hohem Reiseaufkommen.“
„ Die perfekte Kombination für Menschen, die keiner vermisst“, brachte Bronwyn es auf den Punkt. „Ich gehörte auch mal zu denen. Wenn ich für eine Reportage im Ausland unterwegs bin, weiß ich nie vorher, wann ich zurück sein werde. Ich war früher manchmal Monate weg und pro Jahr i m mer nur ein paar Wochen am Stück zu Hause. Meine haus hütende Freundin hätte mich erst vermisst, wenn ich im Fall des Falles schon Monate tot gew e sen wäre. Ich halte diese Gemeinsamkeit nicht für einen Zufall.“ Sie blickte O’Hara an. „Gibt es Leichen?“
„ Nur die der glücklichen Lottogewinner. Wenn die Vermissten tatsächlich ermordet wurden, dann sind sie wahrhaft spurlos verschwunden, was wieder auf einen Dämonenpakt hindeutet. Theoretisch besteht aber auch die Mö g lichkeit, dass, wie Sie schon sagten, Agent Halifax, bei den Obdachlosen eine Bürgerwehr am Werk ist, die Touristen aus anderen Gründen verschwunden sind, und die Sache mit den plötzlich versterbenden Lotteriegewinnern einen kriminellen Hintergrund hat. Um das herauszufinden, werden Sie vor Ort nachforschen.“
„ Ich vermute, dass die Verstorbenen nicht alle dieselbe Art von Unfall ha t ten“, sagte Wayne. „Falls tatsächlich Mord oder Magie dahintersteckt, wäre das zu auffällig.“
„ So ist es“, bestätigte O’Hara. „Vom Haushaltsunfall über Ausrutschen in der Dusche, Autounfall, Ertrinken im Schwimmbad, Erschlagen oder E r schießen durch einen Räuber, Herzinfarkt, Schlaganfall, Sportunfall bis hin zum Stromschlag durch ein defektes Kabel ist alles drin. Der Letzte fiel beim Surfen vor Hawaii einer Haiattacke zum Opfer. Was grundsätzlich wiederum für Zufall spricht, besonders da nicht jeder Lottogewinner in Portland als Leiche endet. Aber die ganze Sache ist auffällig genug, dass Sie nachsehen werden, was da los ist. Im schlimmsten Fall haben wir uns umsonst bemüht, dann aber die beruhigende Gewissheit, dass wir keinen in unsere Zuständi g keit gehörenden Fall übersehen haben, bei dem wer weiß wer sein Unwesen treibt. Im besten Fall legen wir ganz normalen Verbrechern das Han d werk.“ Sie blickte Devlin, Bronwyn, Gressyl und Kia an. „Kennt einer von Ihnen magische Rituale, die Menschenopfer verlangen? Das würde uns vorab einen Hinweis geben, womit wir es vielleicht zu tun bekommen.“
Kia schüttelte den Kopf. „Nicht im Voodoo. Wir opfern nur Tiere und Nahrungsmittel.“
„ Grundsätzlich nicht“, stimmte Devlin zu. „Theoretisch kann man für j e des Ritual, das ein Blutopfer erfordert, Tierblut nehmen oder das, was man sich selbst abzapft, indem man sich eine Wunde zufügt. Auch was die erfo r derliche Blutmenge betrifft, genügt ein entsprechend großes Tier. Jedenfalls bei rein magischen Ritualen. Wenn ein solches Opfer einen religiösen Hinte r grund hat, gibt es ein paar alte Religionen, in denen ein Menschenopfer g e fordert wird. Aber die werden meines Wissens schon lange nicht mehr pra k tiziert.“
„ Allerdings wird ein Menschenopfer von vielen Schadenszauberern und den meisten Dämonen als sehr viel gehaltvoller erachtet als ein Tieropfer“, ergänzte Gressyl. „Denen macht es außerdem Spaß, einen Menschen zu t ö ten. Sie kanalisieren magisch deren Angst und Qual. Wenn man also was richtig Großes bewirken will – zumindest in dieser Welt –, nimmt man einem Menschen das Leben
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