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Gefaehrliche Spur

Gefaehrliche Spur

Titel: Gefaehrliche Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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und sein Blut. Eventuell noch nützliche Organe wie das Herz oder das Hirn.“
    „ Sehr appetitlich.“ Bronwyn schnitt eine Grimasse.
    Er grinste. „Tja, ich bin und bleibe ein Dämon bis in alle Ewigkeit, wie manche meiner Freunde nicht müde werden zu betonen.“ Er blickte Travis vielsagend an.
    Travis nahm einen grauen Schatten wahr, der sich über Gressyls Gestalt legte und seinen Körper erheblich größer und verzerrt abbildete. Als hätte er ein Eigenleben, starrte der Schatten ihn aus weißlich glühenden Augen an. Travis zwinkerte ein paarmal und rieb sich mit Daumen und Zeigefin g er die Augen. Der Schatten verschwand. Gressyl schien davon nichts bemerkt zu haben.
    Travis sah diesen Schatten nicht zum ersten Mal. Seit einiger Zeit nahm er ähnliche Schatten auch bei anderen Leuten wahr, und zwar ausschließlich bei solchen, die keine Menschen waren. Als wenn diese Schatten ihre wahre G e stalt abbildeten, offenbarten sie ihre Träger als Werwölfe, Vampire, Dämonen und andere Wesen, von denen er nicht gewusst hatte, dass sie existierten. Diese Wahrnehmung hatte vor ein paar Monaten begonnen. Travis war W o chen zuvor bei einem Einsatz von einem Mann erstochen worden und g e storben. Kein Scheintod, kein Nahtoderlebnis, er war tot gewesen und hätte das, wie er erfahren hatte, auch unwiederbringlich bleiben sollen.
    Wayne und er hatten die Mitglieder eines Geheimbundes gejagt. Als sie eins davon gestellt und in die Enge getrieben hatten, war es dem Mann gelungen, Travis zu töten. Travis spürte manchmal immer noch, wie sich die kalte Kli n ge in sein Herz bohrte und es zerschnitt. Keine Medizin der Welt, nicht ei n mal eine sofort erfolgte Notoperation, hätte ihn retten können.
    Er erinnerte sich an das Gefühl, wie seine Seele den Körper verlassen hatte und ins Jenseits gelangt war, wo der Todesengel ihn willkommen geheißen hatte. Erinnerte sich an den Frieden, das Glück und die unbeschreibliche Freude, die er dort empfunden hatte und die die Ursache dafür war, dass er seither den Tod nicht mehr fürchtete.
    Dass er noch lebte, verdankte er Waynes Geistesgegenwart. Sein Freund hatte das einzige Wesen zu Hilfe gerufen, von dem er gehofft hatte, dass dessen Heilkräfte ihn retten könnten. Aber so mächtig Samantha Turners dämonische Magie auch war, sie hatte bei Travis versagt. Wer einmal die Schwelle des Todes überschritten hatte, konnte normalerweise nicht zurüc k kehren; zumindest nicht in seinen toten Körper.
    Es sei denn, er war mit Sam befreundet, die nicht nur Dämonin, sondern auch die Tochter des Todesengels war. Sie war Travis’ Seele ins Jenseits g e folgt und hatte mit ihrem Engelvater einen Deal ausgehandelt, damit Travis wieder ins Leben zurückkehren durfte. Als Preis für sein Leben hatte sie ihm einige Jahrzehnte ihrer eigenen Lebenszeit übertragen. Ein Geschenk, das er nie vergessen würde.
    Doch wer von den Toten zurückkehrte, war nicht mehr derselbe wie vo r her; konnte nicht mehr derselbe sein. Obwohl Travis sich die größte Mühe gab, dass es niemand merkte – am allerwenigsten O’Hara und auch nicht Wayne –, hatte er sich verändert. Und eine dieser Veränderungen war, dass er immer häufiger die sonst unsichtbaren Dinge wahrnahm, die ihm die wahre Natur der Leute um ihn herum verriet. Er hatte keine Ahnung, was sich durch seinen Trip ins Jenseits möglicherweise noch alles verändert hatte, was sich erst im Laufe der Zeit bemerkbar machen würde.
    „ Agent Halifax, würden Sie uns freundlicherweise mit Ihrer Aufmerksa m keit beehren?“ O’Haras Stimme klang scharf und riss ihn aus seinen Geda n ken.
    „ Ja, Ma’am. Sie sagten gerade, dass einer von uns sich in die Obdachlose n szene einschleusen soll. Da Sie unmittelbar danach mich angesprochen h a ben, gehe ich davon aus, dass ich derjenige sein soll.“ Glücklicherweise g e hörte zur Ausbildung der DOC-Agents auch, dass sie registrierten, was um sie herum geschah und gesprochen wurde, auch wenn sie in Gedanken mit anderen Dingen beschäftigt waren.
    „ So ist es. Und zwar werden Sie sich getrennt von Ihren Partnern nach Portland begeben. Am besten tun Sie das auf eine Weise, wie ein realer O b dachloser reisen würde: per Anhalter. Ich empfehle, dass Sie nicht von hier aus nach Portland aufbrechen, sondern ein bisschen herumstreunen, um in Ihre Rolle hineinzuwachsen, und von einem anderen Ort aus Portland anpe i len.“
    „ Ja, Ma’am. Ist es mir überlassen, welchen Ort ich wähle?“
    O’Hara

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