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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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vermutlich ein Unfall.«
    Sache mit der Druckluftflasche? Vermutlich
ein Unfall?
Sam war völlig verwirrt, und was er sagte, machte ihre Verwirrung nur noch größer.
    Â»Ich brauche höchstens zwei Stunden.« Dan winkte einem verhutzelten Mann, der an einem genauso alten Wagen mit einem Taxischild auf dem Dach lehnte. Der Mann kam auf sie zugeschlendert.
    Â»José wird sich gut um dich kümmern.« Dan gab dem Taxifahrer einen leichten Klaps auf den Rücken. »Nicht wahr, José?«
    Der Fahrer nickte. Zu Sam gewandt sagte er: »Sie haben das Geld, Schätzchen, und ich habe die Zeit.« Er sah aus, als wäre er mindestens neunzig, dennoch hob er die beiden schweren Taschen mit der Ausrüstung überraschend mühelos in den Kofferraum seines klapprigen Fords. Dann öffnete er eine der hinteren Türen und bedeutete Sam einzusteigen.
    Dan schob sie sanft Richtung Taxi, doch Sam widersetzte sich. »Wir sollten uns nicht trennen.«
    Â»Ich muss uns ein anderes Boot besorgen«, erwiderte Dan. »Ich kenne mich hier aus, und ich spreche die Sprache. Du nicht. Außerdem sehe ich doch, dass du noch unter dem Jetlag leidest, und Arbeit hast du sicher auch genug.«
    Das war schon richtig. »Aber …«
    Â»Ich komme schon zurecht. Wirklich.« Wieder schob er sie Richtung Taxi, und diesmal ließ Sam es geschehen und stieg ein.
    José raste wie ein Irrer durch die Straßen des kleinen Orts und wirbelte dabei jede Menge umherfliegenden Müll auf. Die Abfallmengen überraschten Sam. Sie hatte gelesen, dass es hier strenge Recyclingvorschriften gab. Neben jedem der pastellfarbenen Gebäude befanden sich Container für Altpapier, Glas und Kunststoffe. Dennoch waren die Seitenstraßen und die Abwasserkanäle voller Plastiktüten, Eisbecher und Eierkartons aus Schaumstoff.
    Im Hafen lag zurzeit kein Kreuzfahrtschiff, die Schulkinder hatten bereits Schluss, also war in der Hitze des späten Nachmittags nicht viel los auf den Straßen. Nur wenige Fußgänger waren unterwegs, unter ihnen eine Schwarze mit einer komplizierten Flechtfrisur, auf die José genau zuzuhalten schien. Die Frau rettete sich mit einem Satz in einen Ladeneingang und drohte José mit der Faust, wurde aber sogleich vom aufgewirbelten Staub verschluckt.
    Nachdem José ihre Taucherausrüstung am Eingang des Sechs-Zimmer-Hotels
Aurora
abgesetzt hatte, griff er nach Sams Hand und nahm die Dollarscheine, die sie ihm hinhielt. »Okay, Schätzelchen. Kommen Sie mich doch mal besuchen. Sie werden staunen, was ich Ihnen zu bieten habe.« Mit einem anzüglichen Grinsen, das seine lederne Haut noch faltiger erscheinen ließ, wandte er sich ab. Als das Taxi davonschoss, stieg aus dessen Auspuff eine schwarze, stinkende Wolke.
    Sam trat in den Eingangsbereich des Hotels und schob sich die Sonnenbrille oben auf den Kopf. Es schien, als sei das Hotel heute ausgebucht. Am Empfangstresen stand ein Quartett hellhäutiger, langhaariger Frauen – zwei Blondinen, eine Brünette und eine Rothaarige mit Pferdeschwanz – und unterhielt sich in einer Sprache, die skandinavisch klang. Die drei Tische, die den Aufenthalts- und Frühstücksbereich darstellten, waren besetzt – einer von einem Paar in gleichen Hawaiihemden, das ganz in einen Reiseführer vertieft war, der nächste von einer älteren Dame, die einen Koffer neben sich stehen hatte, und der dritte von einem bärtigen Mann, dessen Sonnenbrille im V-Ausschnitt seines Hemds baumelte und der eine zusammengefaltete Zeitung vor sich liegen hatte.
    Sam hängte sich die beiden schweren Taschen über die Schulter und ging auf die Treppe zu. Sie wollte unbedingt noch duschen, bevor das heiße Wasser aufgebraucht war. Während sie unter ihrer Last durch den Eingangsbereich torkelte, trat Mrs Vintner, die winzig kleine schweizerische Besitzerin, hinter dem Empfangstresen hervor.
    Â»Ms Westin.« Mrs Vintner wischte sich die Hände an ihrem Rock ab. Sam hatte die Frau sofort gemocht, denn ihr Scheitel reichte gerade mal bis zu Sams Augenbrauen, sodass sich Sam mit ihren ein Meter fünfundfünfzig zur Abwechslung mal richtig groß vorkam. »Wir haben ein Problem.«
    Sam zog den Riemen der einen Tasche höher. »Oh?«
    Die Frau warf rasch einen Blick auf den Aufenthaltsbereich. »Ihr Zimmer. Und das von Mr Kazaki. Ich hatte gesagt, Sie könnten die Räume für fünf

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