Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
Vom Netzwerk:
Ohrfeige.
    Dan richtete den Blick wieder auf ihr Gesicht, und sie konnte nur hoffen, dass er ihr nicht ansah, was sie gerade gedacht hatte. Er trank einen Schluck von seinem Bier und sagte dann: »Du hast von dem Konflikt zwischen den Naturschützern und den Fischern gehört?«
    Â»Natürlich.« Die englischsprachigen Informationsquellen waren nicht sehr ergiebig gewesen, aber einige interessante Fakten hatte sie doch in Erfahrung gebracht. Mehr als 90% der Galapagosinseln lagen innerhalb der Grenzen des Nationalparks. Internationale Naturschützer waren wild entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Gewässer innerhalb des Parks unberührt blieben, während die Fischer sie verständlicherweise ausbeuten wollten. »Ich weiß, dass Sea Shepherd einige Fischerboote aufgebracht hat, die illegal im Nationalpark auf Fischfang waren, und ich habe von hässlichen Zusammenstößen mit der Fischereigewerkschaft gelesen, einem in den Neunzigerjahren und einem 2004, als sie die Wissenschaftler in der Darwin Station als Geiseln genommen hat. Außerdem habe ich noch einen Artikel über einen Zwischenfall bei der illegalen Jagd auf Haie gefunden.«
    Â»Das ist alles, auf was du gestoßen bist?« Wieder verdrehte er die Augen.
    Sein Ton nervte sie allmählich. Sie hatte ausgiebig recherchiert, bevor sie von Bellingham aufgebrochen war. »Ich habe das letzte Strategiepapier der Darwin Foundation gelesen«, erwiderte sie. »Darin geht es vor allem um die Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung vor Ort und den Wissenschaftlern. Und in Ecuadors neuer Verfassung ist das Recht der Natur auf Schutz verankert, nicht wahr?«
    Er sah sie durchdringend an, dann zog er eine Augenbraue nach oben.
    Â»Rosarote Brille?«, sagte sie fragend.
    Â»Das ist nicht deine Schuld. Die Tourismusindustrie und mehr noch die Provinzregierung haben große Übung darin, solche Vorfälle unter einem Berg von hoffnungsfrohen Neuigkeiten verschwinden zu lassen.« Er trank einen Schluck von seinem Bier, bevor er fortfuhr: »Und jetzt die Wahrheit – soweit ich sie kenne. Allein 2007 haben Naturschutzgruppen von außerhalb hier über neunzigtausend Haiflossen entdeckt, außerdem zwanzigtausend Seegurken, alle illegal erjagt. Niemand wurde bestraft. 2011 wurde ein Boot mit fast vierhundert Haikadavern aufgebracht. Der Fall kam nie vor Gericht. Und die Wilderei geht munter weiter.«
    Sams Gehirnzellen beschäftigten sich noch mit Dans erster Aussage.
Neunzigtausend Haiflossen?
Bedeutete das auch neunzigtausend Haie? Selbst wenn jeder Hai mehrere Flossen hatte … wie viele Haie mussten dann trotzdem noch übrig sein? Vor ihrem geistigen Auge tauchten beängstigende Bilder von großen Schwärmen Raubfischen mit scharfen Zähnen auf, auch wenn ihr gleichzeitig beim Gedanken an so viele getötete wilde Lebewesen der Mut sank.
Zwanzigtausend illegal getötete Seegurken?
    Ihre Vorstellung reichte nicht aus für eine derart riesige Menge an was für Lebewesen auch immer. Und niemand war dafür bestraft worden? Sie brauchte erst mal einen Schluck Bier. Die Muskeln zwischen ihren Schulterblättern verspannten sich, als ihr Kopf die einzelnen Informationen zu einem Ganzen zusammensetzte. Innerhalb des Nationalparks und des dazugehörigen Meeresgebiets herrschte ein striktes Fischereiverbot. Dan war hier, um das Leben im Wasser zu untersuchen. Er würde die Folgen der Aktivitäten dokumentieren, die die Einheimischen gern unter den Teppich kehren wollten. »Dann wundert es dich also nicht, dass man uns aus dem Hotel geworfen hat.«
    Â»Ich habe auch kein anderes Boot bekommen. Niemand will uns zum Tauchen rausfahren.«
    Verdammt!
Galapagosinseln, Tag eins. Unser unerschrockenes Team ist obdach- und arbeitslos.
Wie konnte ihr Traumauftrag platzen, bevor er noch richtig angefangen hatte? Sie hatte bisher nicht einmal die Charles Darwin Research Station gesehen oder irgendeine der Inseln. »Soll das heißen, dass wir kein Boot mieten können, weil die Bootsbesitzer zu den Fischern halten?«
    Dan schnaubte. »Die meisten Bootsbesitzer sind Fischer.«
    Sam runzelte die Stirn. Verdammte Key Corporation. Laut Vertrag bestand die Hälfte ihrer Arbeit darin, » NPF -Mitarbeiter auf Tauchgängen zu begleiten und über ihre Aktivitäten zu berichten«. Aber es konnte durchaus sein, dass Wyatt noch weniger Ahnung hatte als sie. Die

Weitere Kostenlose Bücher